Basketballtag de luxe! Am Sonntag (21. April) erwartet alle ALBA-Fans ein großer Doppelspieltag: Los geht es mit den ALBA-Frauen, die ab 14 Uhr in der Sömmeringhalle gegen die Rutronik Stars Keltern um die 2:0-Führung in der Finalserie der DBBL spielen. Den Auftakt der Best-of-Five-Serie um die Deutsche Meisterschaft hat das Team am Freitagabend zuhause gegen die Titelverteidigerinnen mit einem sensationellen 69:49 gewonnen. Im Anschluss spielen dann um 18.30 Uhr die ALBA-Männer in der Uber Arena gegen die alten Rivalen der Bamberg Baskets. Das Duell läutet den Hauptrundenendspurt und damit den Kampf um die besten Playoff-Plätze in der BBL ein: Acht Spiele stehen für das Team von Headcoach Israel González in den kommenden drei Wochen noch auf dem Programm – fünf davon zuhause.

Fotos: Tilo Wiedensohler

Theresa Simon (ALBA-Flügelspielerin): „Die erste Halbzeit am Freitag war der Wahnsinn. Wir waren einfach locked in und von Anfang an alle total motiviert. Später hat Keltern mit der Zonenverteidigung versucht, uns langsam zu machen. Da müssen wir einfach den Speed weiterbehalten, weil uns das viel gebracht hat in der ersten Halbzeit. Wir werden noch mal Video gucken und schauen, was wir davon mitnehmen können ins Spiel am Sonntag. Vor dieser Kulisse in der Sömmeringhalle zu spielen macht megaviel Spaß und ist natürlich auch zu unserem Vorteil. Das pusht uns einfach so. Wir werden deshalb wieder als Team rausgehen und von Anfang an alles geben.“

Direkt nachlegen im Finale – das ist das Ziel der ALBA-Frauen am Sonntag. Nach dem beeindruckenden 69:49-Erfolg gegen die Rutronik Stars Keltern am Freitagabend vor 2166 Fans in der Sömmeringhalle kehren die Berlinerinnen keine 48 Stunden später wieder in ihre sagenhafte Heimspielstätte zurück, in der das Team um Captain Lena Gohlisch in dieser Saison noch komplett ungeschlagen ist. Alle 16 Saisonspiele in der Sömmeringhalle haben die ALBA-Spielerinnen gewonnen. Klappt es am Sonntag auch mit dem 17. Erfolg im 17. Spiel und damit der 2:0-Führung in der Best-of-Five-Serie, dann steht die Tür zur ersten Meisterschaft in der Geschichte der ALBA-Frauen ganz weit offen.

Dazu braucht es gegen die Titelverteidigerinnen aus Keltern wieder das gleiche Feuer wie am Freitag: Da legte das Team den perfekten Start in die Finalserie hin. Mit einer absolut klinischen Defensiv-Performance und einem zweiten Viertel an der Grenze zur Perfektion, in dem ALBA die Gäste komplett ausquetschte und der sonst besten Offense der Liga nur vier verlorene Pünktchen erlaubte, krallten sich die Berlinerinnen eine 39:14-Halbzeitführung und blieben dann in der zweiten Hälfte cool, als Keltern auf Zonenverteidigung umstellte und damit noch einmal für Stress in der Sömmeringhalle sorgte. Die ALBA-Fans konnten sich dabei nicht nur über den Sieg, sondern auch über das Comeback von Insidespielerin Marie Bertholdt freuen, die mit Problemen an der Achillessehne gut fünf Wochen gefehlt hatte und am Freitag mit acht Punkten in nicht einmal sieben Minuten gleich wieder ihren Einfluss zeigte.

23 ihrer letzten 24 Spiele haben die Berlinerinnen gewonnen, und auch in den Playoffs hat das Team nach den beiden 3:0-Sweeps im Viertelfinale gegen Saarlouis und im Halbfinale gegen den MBC noch keins seiner sieben Spiele abgegeben. Zwei weitere Siege braucht das Team nun noch, damit es mit dem Meistertitel und der kompletten Sensation schon in der zweiten Saison nach dem Bundesliga-Aufstieg klappt.

Den Heimvorteil im 2-2-1-Modus der Finalserie, den sich das Team als Hauptrundenchamp besorgt hat, wollen die Berlinerinnen deshalb auch direkt am Sonntag wieder nutzen. Dann gibt es in der Sömmeringhalle zum zweiten Mal Alarm und die Chance, mit einer 2:0-Führung und Matchbällen für den Titel zum dritten Finalspiel kommenden Freitag (19 Uhr) nach Keltern zu fahren – letzte Tickets für Teil eins des ALBA-Doppelspieltags gibt es hier!
 


Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Durch den neuen Play-In-Modus bleibt die Liga bis zum Schluss spannend. So hat Bamberg als aktuell Tabellenelfter immer noch konkrete Chancen auf die Playoffs. Teams, die um etwas spielen – sei es die Play-Ins oder den Abstieg – sind zum Ende der Saison immer gefährlich. Seit dem Trainerwechsel spielt Bamberg sowohl offensiv als auch defensiv simpler. Das hat den Spielern dabei geholfen, ihre individuellen Fähigkeiten besser einzubringen. Bamberg wird aufgrund dieser Faktoren eine schwere Aufgabe.“

Malte Delow (ALBA-Guard/Forward): „Wir wollen unsere Siegesserie ausbauen und haben außerdem noch eine Rechnung mit Bamberg aus dem Hinspiel offen. In Berlin können wir immer auf unsere Fans zählen und hoffen auch am Sonntag beim Heimspiel wieder auf einen tollen Support.“

Über 100 Mal standen sich beide Clubs schon gegenüber. 2004 beendete Bamberg in den Playoffs ALBAs Serie von sieben Meistertiteln in Folge und etablierte sich mit sieben Meistertiteln in acht Jahren von 2010 bis 2017 selbst als Serienmeister im deutschen Basketball. In den letzten Jahren hatte ALBA in dem Klassiker wieder die Nase vorne, was die Oberfranken jedoch nicht davon abgehalten hat, ALBA im Hinspiel in Bamberg am 7. Januar zu bezwingen.

Als die Bamberger dann jedoch vier der folgenden fünf Spiele verloren und dadurch die Playoff-Ränge aus den Augen verloren, trennte sich die Vereinsführung von Trainer Oren Amiel. Bis zur kommenden Saison, in der Anton Gavel als Trainer nach Bamberg zurückkehren wird, führt Assistenztrainer Arne Woltmann das Team. Unter dem Interimstrainer hat Bamberg sich bei zuletzt 5:3 Siegen (nach zuvor 7:13) wieder stabilisiert und die Playoff-Ränge erneut ins Visier genommen.

Den Spielaufbau teilen sich bei den Bambergern in dieser Saison der nur 1,78 Meter große quirlige US-Amerikaner Malik Johnson und sein deutlich größerer und kräftigerer Landsmann Trey Woodbury. Woodbury ist mit im Schnitt 14 Punkten in seiner ersten Profi-Saison korbgefährlicher als der primär den Pass auf einen Mitspieler suchende Johnson. Dennoch kommt er für gewöhnlich auch unter Trainer Arne Woltmann als sechster Mann von der Bank ins Spiel.

Als überragender Topscorer hat sich unterdessen bei den Bambergern schon früh in der Saison Zach Copeland herauskristallisiert, der mit fast 18 Punkten und drei Dreiern pro Spiel der drittbeste Scorer in der easyCredit BBL ist. Bei aller Korbgefährlichkeit bedient der US-amerikanische Combo-Guard trotzdem auch noch seine Mitspieler mit vielen klugen Anspielen. Mit 24 Punkten und fünf Assists war Copeland auch im Hinspiel gegen ALBA Bambergs Schlüsselspieler.

Neben diesem korbgefährlichen Guard-Trio widmen sich der nach Stationen in Ulm, Oldenburg und Bonn zu seinem Heimatverein zurückgekehrte Defensivspezialist Karsten Tadda und die beiden Flügelspieler Justin Gray und Kevin Wohlrath vorrangig der Verteidigung. Alle drei treffen aber auch den Dreier, der athletische Gray krönt seine Ballgewinne zudem gerne spektakulär mit einem Fastbreak inklusive krachendem Dunking.

Kevin Wohlrath, der unter Trainer Woltmann auf der Position drei startet, ist wie Center Filip Stanić gebürtiger Berliner. Beide wurden bis 2017 bei ALBA groß. Auch der 23-jährige Abdullah Kamerić spielte bis zum letzten Sommer für ALBAs Nachwuchsteams bzw. für LOK BERNAU und hatte obendrein einige Kurzeinsätze für das Team von Headcoach Israel González. Der effektivste der drei Ex-Berliner in Bamberg ist der in der Zone sehr präsente Stanić. Mit seinen 120 Kilogramm zählt er zu den kräftigsten Centern in der Liga und holte im Hinspiel gegen ALBA zehn Rebounds.

An der Seite von Stanić startet bei den Bambergern auf der Position vier der US-amerikanische Power Foward Adrian Nelson, der mit seiner Athletik und großer Beweglichkeit sechs Rebounds einsammelt und darüber hinaus auch noch den einen oder anderen Dreier einstreut. Auch die Back-Ups im Frontcourt, der routinierte Patrick Heckmann und der lange und sprunggewaltige Center E.J. Onu sind bis hinter die Dreierlinie korbgefährlich.