Die neue Basketballsaison 2021/22 beginnt am Donnerstag, dem 23. September gleich mit einem echten Klassiker. Im Eröffnungsspiel der easyCredit BBL empfängt Titelverteidiger ALBA BERLIN die Telekom Baskets Bonn in der Mercedes-Benz Arena. Tipoff im 81. Duell mit den Rheinländern ist um 20.30 Uhr. (Foto: Camera4)

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Achtung: Wir bitten alle Fans, sehr frühzeitig anzureisen, um rechtzeitig ihren Platz zu erreichen. Aufgrund des Berlin-Marathons am Wochenende kommt es bereits am Donnerstag zu Straßensperrungen und die pandemiebedingten Kontrollen am Einlass sind zeitaufwändig. In der Arena gilt außerdem unverändert ein Verbot für Taschen größer als A4.

Dank einer Sondergenehmigung der Berliner Senatsverwaltung dürfen die nächsten Spiele in der Mercedes-Benz Arena mit bis zu 50 Prozent der Publikumskapazitäten stattfinden. Auf Basis dieser Erlaubnis sind 7.250 Fans zugelassen. Der Auftakt gegen Bonn wird das erste Pflichtspiel des neuen ALBA-Cheftrainers Israel González sein. Zum Saisonstart reist auch sein 74-jähriger Vorgänger und Mentor Aíto García Reneses an, der im Sommer nach vier Jahren bei ALBA ein Sabbatical eingelegt hat.

Israel González (ALBA-Headcoach): „Wir stehen mit diesem neuen Team erst am Anfang unserer Entwicklung. Die neuen Spieler müssen sich daran gewöhnen, dass sie bei uns von den Trainern keine präzisen Vorgaben erhalten, wie sie es vielleicht von früher gewohnt sind. Sie müssen lernen, das Spiel zu lesen und selbst Entscheidungen zu treffen. Aber die Mannschaft hat in der Vorbereitung mit großem Engagement und viel Enthusiasmus daran gearbeitet. Ich bin deshalb optimistisch, dass wir trotz der Verletzungsprobleme gleich das erste Spiel gewinnen können, obwohl Bonn in dieser Saison sicher stärker ist als im letzten Jahr.“ 

Malte Delow (ALBA-Guard): „Die Spannung ist natürlich vor dem ersten Saisonspiel groß. Wir hatten in der Saisonvorbereitung mit den vielen Verletzten auf der großen Position Probleme. Auch gegen Bonn wird es deshalb ein schweres Spiel, weil die wie Crailsheim im letzten Jahr mit viel Pick-and-Roll und Athletik spielen werden. Aber wir hatten in den letzten Wochen ja auch etwas Zeit, uns darauf vorzubereiten, wie wir das Fehlen der Big Men kompensieren können. Ich hoffe, dass wir unsere Stärken auf den kleinen Positionen umso mehr ausspielen und gut in die Saison starten können.“

Welche weiteren Herausforderungen auf ALBA warten, haben Vereinspräsident Dr. Axel Schweitzer, Geschäftsführer Marco Baldi und Cheftrainer Israel González am Dienstagvormittag auf der Pressekonferenz zum Saisonstart berichtet:

 

Bonn blickt nach zwei schwierigen Jahren nach vorne

Das 41. Gastspiel der Telekom Baskets erinnert die Fans beider Clubs an die ersten Erfolge ihrer mittlerweile langjährigen Vereinsgeschichte. ALBA wurde 1997 zum ersten Mal Deutscher Meister und beendete die große Ära des Rekordmeisters Bayer Leverkusen. Gegner in der mit 3:1 Siegen gewonnenen Playoff-Finalserie waren die Telekom Baskets Bonn, denen damals als erstem Club in der Basketball Bundesliga das Kunststück gelungen war, als Aufsteiger gleich in der ersten Saison ins Finale einzuziehen. Berlin vs. Bonn wurde so aus dem Stand zum Bundesliga-Klassiker.

Während ALBA in den letzten beiden Saisons seine Trophäensammlung mit zwei Meistertiteln in Folge erweitert hat, blicken die Telekom Baskets nur ungern in die jüngere Vergangenheit zurück. Die Baskets haben nämlich zuletzt – zum ersten Mal seit ihrem Aufstieg – zweimal in Folge die Playoffs verpasst. Das schreit natürlich nach einem kompletten Neustart und genau den wollen die Bonner am Donnerstag in der Mercedes-Benz-Arena in Angriff nehmen – mit einer unter einem neuen Trainer nahezu komplett erneuerten Mannschaft.

Wirbelwind Parker Jackson-Cartwright ist Bonns neuer Motor

Neuer Chef an der Bonner Seitenlinie ist der Finne Tuomas Iisalo, der in den letzten beiden Jahren die Crailsheim Merlins in die Playoffs geführt hat. Der junge finnische Coach hat nicht nur seinen Bruder Joonas als Assistenztrainer aus Crailsheim mit nach Bonn gebracht, sondern auch den attraktiven Spielstil, mit dem die Merlins in der easyCredit BBL für Furore sorgten. Das von den Gebrüdern Iisalo an beiden Enden das Parketts etablierte schnelle und aggressive Teamspiel soll nun auch die Bonner wieder zurück in die obere Tabellenhälfte führen.

Motor des Bonner Tempospiels ist der nur 1,80 Meter große US-Wirbelwind Parker Jackson-Cartwright, der als MVP der zweiten französischen Liga in die easyCredit BBL kommt. Der schnelle und dribbelstarke Point Guard ist beim Dreier genauso korbgefährlich wie beim flinken Zug zum Korb, glänzte in der Saisonvorbereitung mit im Schnitt acht Assists aber auch als exzellenter Vorlagengeber. Unterstützt wird er vom sechs Jahre älteren Combo Guard Skyler Bowlin, der seine blitzschnellen Dreier schon von 2016 bis 2020 für Gießen, Jena und Würzburg in die BBL-Körbe warf.


Vielseitiges Duo auf dem Flügel: Jeremy Morgan & Tyson Ward

Dass man 2020/21 vor allem in der Defensive Schwächen zeigte, veranlasste die Bonner, mit Karsten Tadda einen erfahrenen Spieler an den Rhein zu holen, der im Backcourt die Verteidigung besser organisiert. Dass die Baskets den ehemaligen Nationalspieler mit seinen 32 Jahren auch gleich zum Kapitän gemacht haben, unterstreicht den Anspruch, in dieser Saison vor allem defensiv stärkere Akzente zu setzen. Als Back-up auf der Position zwei fungiert der sieben Jahre jüngere Tim Hasbargen, der im Vorjahr in Vechta ein gelungenes BBL-Debüt hatte.

Auf dem Flügel bilden mit Jeremy Morgan und Tyson Ward zwei neue US-Forwards ein korbgefährliches und vielseitiges Duo. Der athletische Morgan spielte bereits 2019/20 in Crailsheim mit seiner großen Vielseitigkeit, die neben Dreiern auch viele Assists und Steals umfasst, für Trainer Iisalo eine Schlüsselrolle auf den Positionen zwei bis vier. Der ebenfalls aus allen Lagen korbgefährliche Tyson Ward ist mit langen Armen auch ein guter Balldieb, holt viele Rebounds und kennt die Bundesliga aus seiner letztjährigen Saison mit Würzburg.

Power Forward Justin Gorham muss als Center aushelfen

Der Ausfall von Center Marcel Kessens, der auch in Berlin noch fehlen wird, war in der Preseason das größte Problem von Trainer Iisalo. Zwar konnte mit Saulius Kulvietis ein international erfahrener Big Man nachverpflichtet werden. Aber der 30-jährige Litauer ist mehr ein Forward, der mit seinen Dreiern das Feld weit macht. Der Job, die Lücke unter dem Korb zu schließen, kommt deshalb vor allem auf den kräftigen US-Power Forward Justin Gorham zu, der jedoch in der Preseason mit im Schnitt 15 Punkten und zehn Rebounds das Beste aus der Sonderaufgabe machte.

Neben den vielen oben vorgestellten Neuzugängen findet sich am Ende des Bonner Aufgebots mit Leon Kratzer doch noch ein Spieler aus dem letztjährigen Team, dessen Vertrag im Sommer auf Wunsch von Trainer Iisalo verlängert wurde. Überraschend ist das nicht, denn der Nationalcenter war schließlich in der vergangenen Saison der drittbeste deutsche Rebounder in der easyCredit BBL. 2019/20, damals noch für Frankfurt, glänzte der robuste Riese (2,11 Meter) mit seinem gefährlichen rechten Haken und im Schnitt zehn Punkten auch als Scorer.

Generalprobe gegen Braunschweig wurde 102:94 gewonnen

Die Telekom Baskets haben in den letzten fünf Wochen sechs Vorbereitungsspiele absolviert. Die ersten beiden wurden gegen den Nachbarn Köln (ProB) und beim französischen Erstligisten Le Portel gewonnen. Nach der Verletzung von Center Michael Kessens gab es eine 73:80-Niederlage in Bamberg, einen 115:64-Sieg gegen den belgischen Erstligisten Limburg und eine 79:83-Niederlage gegen Hamburg. Am vergangenen Freitag wurde die Generalprobe im Bonner Telekom Dome vor 2.000 begeisterten Fans mit 21 Punkten von Jeremy Morgan und 15 von Tyson Ward gegen Braunschweig 102:94 gewonnen.

In den Testspielen spielte Bonn überwiegend in folgender Aufstellung (in Klammern gerundete Preseason-Stats/Spiel):
PG: Parker Jackson-Cartwright (25min, 16pkt, 8as, 3st), Skyler Bowlin (21 min, 10p, 3as)
SG: Karsten Tadda (21min, 6p), Tim Hasbargen (20min, 8p)
SF: Jeremy Morgan (25min, 14p, 2st), Tyson Ward (25min, 10pkt, 5rb, 4as 3st)
PF: Saulius Kulvietis (25min, 8pkt), Justin Gorham (28min, 15pkt, 10rb)
C: Leon Kratzer (19min, 12pkt, 7rb)

Gut zu wissen

Der gebürtiger Bayreuther Leon Kratzer kommt wie Johannes Thiemann aus der Bamberger Jugend. Von 2013 bis 2016 spielten beide zusammen für den Kooperationspartner Baunach in ProB und ProA. 2016/17 spielte der Center in Bamberg zusammen mit Louis Olinde für Bamberg und Baunach.

Auch Karsten Tadda wurde als gebürtiger Bamberger bei Brose groß und absolvierte bis 2015/16 sogar noch einige Bundesligaspiele mit dem sechs Jahre jüngeren Johannes Thiemann. Tim Hasbargen spielte in der vergangenen Saison zusammen mit Stefan Peno unter Trainer Thomas Päch für RASTA Vechta.

Telekom Baskets Bonn (Stats Preseason 2021)

Nr.

Name

Pos.

Alter

cm

Nat.

BBL

Ø  Pkt

Ø  Rb

Ø  As

3

Tyson Ward

3

24

198

USA

1 J.

10,0

5,3

4,3

4

Justin Gorham

4

23

201

USA

---

14,7

9,7

1,7

5

Ralph Hounnou

1

19

192

GER

---

2,0

1,0

0,0

6

Michael Kessens (verletzt)

5

30

205

GER

4 J.

14,0

6,5

0,0

7

Marek Mboya Kotieno

5

21

206

GER

---

1,0

1,5

0,0

9

Karsten Tadda

2

32

191

GER

14 J.

6,0

2,3

2,0

10

Saulius Kulvietis

4

30

206

LTU

---

8,0

2,5

1,0

12

Skyler Bowlin

1

32

191

USA

4 J.

9,8

1,7

3,2

20

Jeremy Morgan

3

26

196

USA

1 J.

14,2

2,2

2,3

21

Leon Kratzer

5

24

211

GER

5 J.

12,4

7,4

1,2

24

Tim Hasbargen

2

25

194

GER

1 J.

7,7

1,0

1,3

33

Parker Jackson-Cartwright

1

26

180

USA

---

16,0

2,8

8,3

Head Coach: Tuomas Iisalo (39, FIN, fünfte BBL-Saison, die erste mit Bonn)

Bonn: Resultate der letzten drei Wochen:
01.9. Bamberg - Bonn (Testspiel) 80:73 (N) Jackson-Cartwright 22
08.9. Bonn – Limburg/BEL (Testspiel) 115:64 (S) Jackson-Cartwright 27
11.9. Bonn – Hamburg (Testspiel) 79:83 (N) Gorham 20
17.9. Bonn – Braunschweig (Testspiel) 102:94 (S) Morgan 21

ALBA BERLIN: Resultate der letzten drei Wochen:
05.9. ALBA – Bakken Bears (Test in O’burg) 84:75 (S) Sikma 19
11.9. ASVEL – ALBA (Turnier in Paris) 62:71 (S) Eriksson 20
12.9. Paris – ALBA (Turnier in Paris) 107:104 n.V. (N) Eriksson 24
15.9. Bursa – ALBA (Turnier in Bursa) 89:75 (N) Sikma 17
17.9. Merkezefendi – ALBA (Turnier in Bursa) 92:101 (S) Eriksson 21
18.9. Petkim – ALBA (Turnier in Bursa) 90:89 (N) Olinde 16

ALBA-Bilanz gegen Bonn
55 Siege – 25 Niederlagen (in Berlin 31:9)
Bundesliga 32-17 / Playoffs 17-7 / Pokal 4-1 / Eurocup 2-0
Höchster Sieg: 108:72 am 2. Juni 2001 in Berlin (Playoff-Finale)
Höchste Niederlage: 72:95 am 5. Februar 2017 in Bonn (BBL)