Vor diesem Team kann man wirklich nur den Hut ziehen! 19 Punkte Rückstand im dritten Viertel? Nur ein Tag Pause? Und nur zehn Spielerinnen im Roster? Alles egal, ALBA BERLIN hat sich auch am Dienstagabend im Nachholspiel gegen die AVIDES Hurricanes aus Rotenburg nicht stoppen lassen und mit einer fantastischen Energieleistung sowie der groß aufspielenden Kapitänin Lena Gohlisch (30 Punkte) einen grandiosen Auswärtserfolg gefeiert. Ein großer Sieg – auch mit Blick auf die vier Playoff-Plätze in der Zweiten Damen Basketball Bundesliga, um die ALBA in den verbleibenden anderthalb Wochen der Hauptrunde als eines von fünf Teams mit vier oder fünf Saisonniederlagen auf dem Konto nun weiter als Tabellenführer kämpft.

Titelfoto: Philipp Sommer

Während den Berlinerinnen noch die unglückliche 59:62-Niederlage am Sonntag in Braunschweig in den Knochen steckte, konnten sich die Hurricanes an ihrem spielfreien Wochenende ausruhen. Dass ALBAs Chefcoach Cristo Cabrera in der Großen Sporthalle Scheeßel ohne seine Nachwuchsspielerinnen Hilke Feldrappe, Leoni Kreyenfeld, Lilly Driesener, Nika van der Brock, Eda Karabacak und Daniela Falcón auskommen musste und deshalb nur zehn Spielerinnen aufbieten konnte, machte die Situation nicht leichter.

Und so tat sich sein Team in der ersten Hälfte schwer und fand insbesondere offensiv nur wenig Flow. Stattdessen mussten es bei den Berlinerinnen Einzelaktionen vor allem von Lena Gohlisch und Stefanie Grigoleit richten. Im zweiten Viertel entdeckten die Gastgeberinnen dann ihre Firepower von außen, setzten sich bis zur 39:26-Halbzeitführung Stück für Stück ab und lagen Mitte des dritten Durchgangs beim 49:30 sogar bereits mit 19 Punkten in Front.

Doch die Berlinerinnen hatten sich noch längst nicht aufgegeben. Defensiv zog das Team jetzt noch einmal an und krallte sich viele Ballgewinne, die wiederum die Offensive ins Laufen brachten. Dazu fiel nun auch endlich der Wurf von außen: Clara Wilke netzte gleich dreimal aus der Distanz ein und zog das Momentum durch einen wahnsinnigen Treffer aus dem Lauf und unter Bedrängnis von der Mittellinie zum 50:53-Anschluss mit der Viertelsirene endgültig auf die Berliner Seite. Nachdem Valeria Aleksieva im Schlussabschnitt per Dreier das 60:59 erzielte, ließen sich die Berlinerinnen die Führung nicht mehr nehmen und spielten auch dank der überragenden Kapitänin Lena Gohlisch und ihrer insgesamt 30 Punkte den Sieg nach Hause, der durch die Nervenstärke von der Freiwurflinie am Ende sogar noch ein recht deutlicher wurde.

Mit dem großen Sieg hat das Team nicht nur den direkten Angriff der Rotenburgerinnen abgewehrt, die wie die Berlinerinnen vor dem direkten Duell am Dienstagabend vier Saisonniederlagen auf dem Konto hatten, sondern auch die Tabellenführung in der 2. DBBL Nord verteidigt. In der fünfköpfigen Spitzengruppe der 2. DBBL Nord hat das Team gemeinsam mit Opladen und Chemnitz, die ebenfalls viermal in dieser Saison verloren haben, nun beste Aussichten auf einen der vier Playoff-Plätze. Braunschweig und Rotenburg liegen mit fünf Saisonniederlagen knapp dahinter. Im Gegensatz zu den direkten Konkurrentinnen, die noch drei oder vier Spiele bis zum Ende der Hauptrunde zu absolvieren haben, stehen für die Berlinerinnen nur noch zwei Partien auf dem Programm: Am Samstag (15 Uhr) tritt das Team noch einmal auswärts bei den VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum an, eine Woche später (19.30 Uhr) sind dann die ChemCats Chemnitz in der Max-Schmeling-Halle zu Gast.


Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
11:15 | 15:24 | 24:14 | 27:12 | Endergebnis: 77:65

Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 43 | 33
• Assists: 12 | 15
Ballgewinne: 16 | 9
• Ballverluste: 17 | 21

Best of ALBA vs. Rotenburg: Lena Gohlisch 30pt 8rb 2st 2bl | Stefanie Grigoleit 15pt 12rb 5st 1bl | Clara Wilke 9pt 5rb | Valeria Aleksieva 9pt 4as 3st Hannah Brown 8pt 6rb | Henriette Höfermann 4pt 6rb 4st | Gesamte Statistik (Swish-App)