Das Jahr neigt sich dem Ende, und damit auch in einigen Ländern das Studiensemester. Für den Kader von ALBA BERLIN in der Toyota Damen Basketball Bundesliga hat das gleich doppelt Auswirkungen, die sich jedoch passend ergänzen: ALBAs Co-Kapitänin der vergangenen Aufstiegssaison Henriette Höfermann kehrt nach ihrem Auslandssemester in Norwegen nun wieder ins Team zurück, umgekehrt verabschiedet sich die dänische Nationalspielerin Caroline Wich nach dem Ende ihres Studienaufenthalts in Berlin zurück in die Heimat. Mit dem veränderten Kader geht ALBA bereits am Samstag (20 Uhr, live bei sporttotal.tv) in das nächste Auswärtsspiel gegen den BC Pharmaserv Marburg.
Fotos: Philipp Sommer, Florian Ullbrich & Tilo Wiedensohler
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Himar Ojeda (ALBA-Sportdirektor): „Caroline ist eine tolle Spielerin und ein toller Mensch, die wir während ihrer Zeit hier in Berlin gerne in unser Team aufgenommen haben. Wir waren genauso traurig wie sie, dass sie nun wieder gehen muss, und wünschen ihr nur das Beste. Vielleicht sehen wir uns ja wieder. Umso mehr freuen wir uns jetzt natürlich über die Rückkehr von Henri. In den vergangenen Jahren war sie eine unserer Schlüsselspielerinnen und hat sich hervorragend mit dem Team entwickelt. Wir wollten ihr das Auslandssemester ermöglichen und haben darum vor der Saison ausgemacht, dass sie danach wieder zu uns kommt. Sie wird nun erstmals Bundesliga spielen, aber sie kennt das Team, deshalb wird ihr die Integration sicherlich leichtfallen. Natürlich verändert sich die Konfiguration des Kaders nun etwas, weil wir eine Inside-Spielerin verlieren und eine Aufbauspielerin dazubekommen. Aber das werden wir durch kleinere Anpassungen in den Rollen unserer größeren Flügelspielerinnen wie Laina Snyder oder Nina Rosemeyer gut meistern.“
Caroline Wich: „Als ich nach Berlin gekommen bin, hatte ich keine Ahnung, dass ich mich einem neuen Team anschließen und dort sofort wie zuhause fühlen würde. ALBA besteht aus so vielen engagierten und offenen Menschen, die leidenschaftlich daran arbeiten, die Organisation wachsen und ihr Herz schlagen zu lassen. Es war wahnsinnig inspirierend, Teil eines Clubs zu sein, der Frauen, Männer, Kinder, Fans und noch vieles mehr so erfolgreich zusammenbringt. Ich möchte allen, die ALBA-Blut in ihren Adern haben, ein riesiges Dankeschön sagen und hoffe, wir sehen uns wieder.“
Henriette Höfermann: „Ich hatte eine richtig tolle Zeit in Norwegen und konnte das Land und seine Kultur gut kennenlernen, auch durch die Auswärtsreisen mit meinem norwegischen Team. Das war eine coole Kombination aus Studium und Basketball in einem schönen Land. Die ALBA-Spiele habe ich natürlich alle gesehen, wenn es zeitlich ging. Es war cool zu sehen, wie erfolgreich das Team bisher gespielt hat. Jetzt freue ich mich selbst auf die neuen Herausforderungen, die die Erste Liga mit sich bringt, und natürlich darauf, wieder mit vielen alten Bekannten zusammenzuspielen.“
Den Semesterzeiten in den skandinavischen Ländern ist es zu verdanken, dass die Veränderungen zum Jahresende im ALBA-Kader so geschmeidig über die Bühne gehen. Caroline Wich kam im August nach Berlin, um im Rahmen ihres Studiums ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Über den Coaching-Staff des dänischen Nationalteams entstand der Kontakt zu ALBA und die Idee, dass sich die 26 Jahre alte Inside-Spielerin im Club fithalten könnte. Weil Caroline Wich nicht nur spielerisch, sondern auch charakterlich überzeugte, erhielt sie bald darauf einen Drei-Monats-Vertrag und wurde schnell zu einem festen Bestandteil des Bundesligateams.
In sechs der ersten acht Ligaspiele stand die Nationalspielerin für ALBA auf dem Court und trug in durchschnittlich knapp sieben Minuten Spielzeit rund 1,2 Punkte, 0,8 Rebounds und 0,8 Assists zum erfolgreichen Saisonstart der Erstliga-Aufsteigerinnen bei. Beim Heimsieg über den Herner TC in der Sömmeringhalle am vergangenen Wochenende lief sie zum letzten Mal für die Berlinerinnen auf und kehrt nun nach Praktikums- und Vertragsende zurück in ihre Heimatstadt Aarhus. Dort beendet Caroline Wich ihr Business-Studium mit dem Fokus Enterprise Leadership und schließt sich wieder dem dänischen Erstligaclub Aabyhøj IF an, bei dem sie bereits vor ihrer Zeit in Berlin zu den stärksten Spielerinnen des Landes zählte.
Den umgekehrten Weg ging im Sommer ALBAs Aufstiegsheldin Henriette Höfermann. Vor dem Abschluss ihres Masterstudiums an der TU Berlin wollte die 23 Jahre alte Aufbauspielerin noch einmal Erfahrung im Ausland sammeln und erhielt die Gelegenheit dazu an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim. In der drittgrößten Stadt des Landes setzte sie nicht nur ihr Maschinenbau-Studium fort, sondern streifte sich auch das Trikot des norwegischen Erstligisten Midtbyen Basket Trondheim über. In elf Spielen wurde Henriette Höfermann mit durchschnittlich rund 19 Punkten, sechs Rebounds, sechs Assists und vier Steals zur absoluten Leistungsträgerin und zählte zu den Topspielerinnen der Liga.
Mit dieser Empfehlung kommt die gebürtige Gifhornerin nach dem Ende ihres Auslandssemesters nun zurück nach Berlin. Bereits seit 2017 spielt Henriette Höfermann für ALBA, hat sich dort in den vergangenen Jahren vom Nachwuchstalent zur Co-Kapitänin entwickelt und war in der vergangenen Zweitliga-Saison mit rund zwölf Punkten, sechs Rebounds, drei Assists und drei Steals pro Spiel eine der ganz zentralen Stützen des Aufstiegsteams. Am vergangenen Wochenende unterstützte sie dann ihre alten und neuen Teamkolleginnen im Heimspiel gegen Herne bereits von der Tribüne, beim Auswärtsduell am Samstag mit dem BC Pharmaserv Marburg könnte sie nun auch erstmals wieder selbst zum Einsatz kommen.
Mit ihrer Energie und ihrem Hustle bringt ALBAs Rückkehrerin jedenfalls wichtige Kompetenzen mit, die beim Aufeinandertreffen mit den Mittelhessinnen entscheidend werden könnten – denn die befinden sich momentan am Tabellenende und dürften für ihren zweiten Saisonsieg so ziemlich alles mobilisieren, was an Einsatz und Engagement da ist. In den vergangenen Wochen hat das Team von Chefcoach Patrick Unger, der als gebürtiger Berliner unter anderem für den VfB Hermsdorf auf dem Parkett stand, einige Spiele unglücklich verloren, ehe es für den dienstältesten Club der DBBL zuletzt gegen die Eisvögel aus Freiburg eine deutliche 74:96-Niederlage gab. Die Berlinerinnen könnten hingegen ihren vierten Sieg in Serie feiern – und damit ihre Konstanz der vergangenen Wochen auch mit verändertem Kader unterstreichen.
Die Partie gegen den BC Pharmaserv Marburg beginnt am Samstag um 20 Uhr. Die Begegnung in der Sporthalle des Marburger Georg-Gaßmann-Stadions wird hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt. Ab sofort bietet sporttotal.tv alle Spiele der DBBL nur noch kostenpflichtig an. Auf diese Entscheidung haben wir kurzfristig leider keinen Einfluss. Mehr Informationen dazu gibt es hier.