Fünf Niederlagen gab es als Willkommensgruß für die Göttingerinnen in der Liga, bis es im sechsten Versuch Anfang November gegen Saarlouis endlich zum ersten Sieg reichte – und seitdem sind die Aufsteigerinnen in der Liga komplett anders unterwegs: Mit fünf Siegen aus den letzten zehn Spielen ist das Team von Cheftrainerin Ružica Džankić aus der direkten Abstiegszone gesprungen und auf Tabellenplatz zehn jetzt voll im Rennen um den Klassenerhalt. Ohne große Neuverpflichtungen, ohne Headcoachwechsel – reine Akklimatisierung.

„Göttingen hat sich wahnsinnig entwickelt über die Saison“, hat auch Wiebke Schwartau beobachtet: „Die haben sich wirklich gemacht und sind nicht mehr das gleiche Team wie damals, als wir sie geschlagen haben.“ Die gebürtige Berlinerin zählt zu den sechs Spielerinnen, die schon in der Zweiten Liga für ALBA am Ball waren und diesen Akklimatisierungsprozess nach dem Aufstieg selbst mitgemacht haben. Bis ins Playoff-Halbfinale hat das ALBA als Underdog bereits in der vergangenen Saison geführt. Und in dieser Spielzeit zählen die Berlinerinnen mit 13 Siegen aus 16 Spielen auf Tabellenplatz zwei und mittlerweile neun Pflichtspielsiegen in Serie (sieben in der Liga, zwei im Pokal) jetzt sogar zu den Spitzenteams.

Underdog sind nun also andere. Ändert das etwas an der Herangehensweise für das Spiel am Sonntag? „Man würde hoffen, dass es das nicht tut, aber zwangsläufig wird es immer etwas verändern“, ist sich Wiebke Schwartau der Lage absolut bewusst. Aber sie und ihre Teamkolleginnen kennen diese Rolle als Underdog eben auch selbst noch richtig gut. Und das hilft dabei, den Fokus zu behalten: „Wir erinnern uns ja noch an frühere Zeiten“, erklärt ALBAs Centerspielerin: „Wenn man gegen Favoriten spielt, spielt man selbst ja immer am allerbesten. Und ich kann mir vorstellen, dass Göttingen das auch vorhat.“