Ab in den Bus, ab nach Herne, ab in die Länderspielpause – und das Ganze am liebsten natürlich mit einem Sieg: Für das Team von ALBA BERLIN endet der supererfolgreiche, aber auch superintensive Jahresauftakt an diesem Samstag um 18 Uhr (live und kostenlos bei sporttotal.tv) mit einer Auswärtstour zum Herner TC. Fünf Siege in fünf Spielen hat das Team von Chefcoach Cristo Cabrera zum Start des Jahres 2024 eingesammelt, sich auf Tabellenplatz zwei der Toyota Damen Basketball Bundesliga festgesetzt und sich erstmals für das Pokal-TOP4 qualifiziert. Vor der dreiwöchigen Länderspielpause kann das Team nun noch einmal alles raushauen: Nach zwei Heimsiegen in der vergangenen Woche wartet ein letzter Roadtrip.
Fotos: Tilo Wiedensohler
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Und was ist eigentlich so los, wenn die ALBA-Spielerinnen quer durch die Republik unterwegs sind? Nina Rosemeyer hat alle Auswärtsfahrten seit dem DBBL-Aufstieg mitgemacht und weiß deshalb bestens Bescheid: „Es gibt so verschiedene Gruppen“, sagt die 22 Jahre alte Flügelspielerin. Nämlich erstens: die Plaudertaschen. „Stefi, Lucy und Lena machen eigentlich nur Quatsch“, berichtet Nina Rosemeyer über das Seniorinnen-Trio aus der ältesten (Stefi Grigoleit, 34 Jahre alt), der dienstältesten (Lucy Reuß, zehnte Saison für ALBA) und der frühesten (Lena Gohlisch, in den 2000ern gestartet als ALBA-Mini) Spielerin bei ALBA: „Die reden und lachen gefühlt die ganze Zeit.“
Zweitens: die Fleißigen. „Es gibt immer eine Gruppe, die lernt“, erzählt Nina Rosemeyer: „Das sind meistens Leo, Henri und ich, weil wir immer was zu tun haben.“ Leoni Kreyenfeld macht in diesem Jahr ihr Abitur, Henriette Höfermann feilt an ihrem Maschinenbau-Master und Nina Rosemeyer selbst fehlt nur noch eine bestandene Klausur zu ihrem Bachelor in Wirtschaftsinformatik. Und drittens: die Chillerinnen. „Die machen dann eher was alleine, lesen ein Buch oder schlafen“, erklärt Nina Rosemeyer: „Das ist immer unterschiedlich.“
Aber: Es gibt natürlich auch die Phasen, in denen das Team Sachen zusammen anstellt. Vor allem kommunikative Gemeinschaftsspiele sind bei den ALBA-Spielerinnen angesagt. Werwolf etwa, ein Rollenspiel, in dem es darum geht, die Spielerinnen zu entlarven, die sich als Werwölfe über die restliche Dorfgemeinschaft hermachen wollen. Oder Connected, ein Assoziationsspiel mit dem Ziel, gemeinsam gleiche Wörter zu erkennen. „Stefi hat da immer gute Spiele parat“, berichtet Nina Rosemeyer. Und so werden aus den vielen Trips im Zug und im Bus auch echte Teambuilding-Events, die den Roster nach mittlerweile anderthalb gemeinsamen Jahren und zusätzlich zu den Siegen weiter zusammenschweißen.
Von diesen Siegen gab es in letzter Zeit jede Menge: Zehn Spiele in Folge hat das Team gewonnen, acht davon in der Liga, zwei davon im Pokal. Auch den knackigen Start ins neue Jahr mit einem Stretch von fünf Spielen in 14 Tagen haben die Berlinerinnen gut überstanden und in den vergangenen beiden Heimspielen gegen Osnabrück (88:72) und Göttingen (64:57) gezeigt, dass sie sowohl spektakulär als auch dreckig siegen können. „Wir haben gerade einen guten Rhythmus“, betont Nina Rosemeyer. „Das Spiel gegen Göttingen lief zwar nicht so gut, aber wir bleiben positiv, weil wir in der Fünfer-Reihe alles gewonnen haben.“
Den zweiten Tabellenplatz mit 14 Siegen und drei Niederlagen hat ihr Team damit hinter den Meisterinnen aus Keltern (14 Siege, zwei Niederlagen) und vor den Vizemeisterinnen aus Hannover (12 Siege, fünf Niederlagen) ordentlich festgezurrt. Auswärts beim Herner TC, der ALBA in der letzten Saison noch in zwei epischen Playoff-Viertelfinalduellen forderte, aber in dieser Saison mit fünf Siegen aus 16 Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz gegen den Abstieg kämpft, wollen die Berlinerinnen jetzt weiter im Flow bleiben und den nächsten Sieg klarmachen.
„Wir werden noch mal alles geben, um gegen Herne zu gewinnen“, erklärt Nina Rosemeyer. „Das ist auf jeden Fall unser Ziel, damit wir mit einem guten Gefühl in die Pause gehen.“ Denn erst am 17. Februar geht es danach für ihr Team in der DBBL mit einem Auswärtsspiel in Freiburg weiter. Dazwischen liegen drei Wochen Länderspielpause, in der das deutsche Nationalteam mit ALBAs Flügelspielerin Theresa Simon und ALBAs neuer Managerin für Frauen- und Mädchenbasketball Svenja Brunckhorst im 13er-Kader vom 08. bis 11. Februar in Brasilien um die Olympia-Quali spielt.
„Mental ist die Pause dann mal ganz gut, weil es jetzt auch einfach so viele Spiele hintereinander waren“, findet Nina Rosemeyer, aber schiebt gleich nach: „Uns macht die Saison mega viel Spaß, deshalb ist es jetzt nicht so, dass wir die Pause herbeisehnen. Denn wir lieben ja auch das Spielen.“ Und zwar als Basketballerinnen auf dem Court genauso wie als Werwölfinnen in Bus oder Bahn.
Das DBBL-Auswärtsspiel beim Herner TC beginnt am Samstag um 18 Uhr. Die Begegnung in der Herner H2K-Arena wird kostenlos und ohne Anmeldung hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt.