Vier Jahre hat es gedauert, bis die Spielerinnen von ALBA BERLIN wieder ein Pokalspiel gewonnen haben – und jetzt will das Team von Chefcoach Cristo Cabrera mehr: Erstmals seit der Saison 2019/20 stehen die Berlinerinnen wieder im Achtelfinale des Pokalwettbewerbs der Toyota Damen Basketball Bundesliga und können mit einem Sieg am Donnerstagabend (20 Uhr, live und kostenlos auf sporttotal.tv) auswärts bei den Orthomol Wings Leverkusen eine weitere Runde Richtung TOP4 springen. Es wird das bereits vierte Duell seit Sommer mit den DBBL-Aufsteigerinnen – diesmal jedoch unter neuen Voraussetzungen.

Fotos: Tilo Wiedensohler

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Begonnen hat die mehrteilige Serie beider Teams schon vor der eigentlichen DBBL-Saison, nämlich mit einem Doppeltest in der Preseason. Mitte September waren die Aufsteigerinnen aus Leverkusen im Berliner Trainingszentrum zu Gast, zwei Spiele an zwei Tagen gab es und dabei zwei Siege für ALBA. Gut sechs Wochen später wurde es dann richtig ernst, wieder in Berlin, diesmal jedoch in der Sömmeringhalle, beim vorgezogenen neunten DBBL-Spieltag, wieder mit einem Sieg für ALBA.

Drei Spiele, drei Siege – also alles easy mit Spiel Nummer vier und Sieg Nummer vier am Donnerstag im Pokal-Achtelfinale? Natürlich nicht, sagt ALBAs Aufbauspielerin Henriette Höfermann, die schon zu gemeinsamen Zweitligazeiten gegen Leverkusens Vorgängerteam BBZ Opladen gespielt hat. Denn zwei Umstände machen das Spiel am Donnerstag aus ihrer Sicht zu einer ganz anderen Story: Erstens muss ihr Team zum ersten Mal in dieser Saison auswärts bei den Wings in der Sporthalle des Leverkusener Werner-Heisenberg-Gymnasiums ran. Und zweitens geht es dieses Mal um alles – kein Test, kein Hauptrundenspiel unter vielen, sondern ein richtiges Do-or-Die-Game. Nur wer gewinnt, zieht ins Pokal-Viertelfinale ein.

„Ich glaube, dass es wegen dieser beiden Faktoren ein anderes Spiel sein wird“, sagt Henriette Höfermann und liefert dafür auch gleich die Begründung: „Leverkusen macht viel über den Kampfgeist. Ich kann mir vorstellen, dass das in dieser Situation noch einmal einen anderen Einfluss hat.“ Denn wo und wann fightet es sich besser als vor heimischem Publikum, als Underdog, wenn es um alles geht?

ALBAs Defensivspezialistin und ihre Teamkolleginnen reisen deshalb mit Respekt zu den Aufsteigerinnen, obwohl die sich als Liganeuling natürlich schwertun und mit zwei Siegen und sieben Niederlagen zurzeit auf dem letzten Platz der DBBL liegen. Am Wochenende unterlag das Team von Chefcoach Boris Kaminski im Kellerduell den Saarlouis Royals und nahm den Konkurrentinnen aus dem Saarland damit die Rote Laterne ab – personell allerdings stark gebeutelt, gleich mehrere Spielerinnen lagen krank im Bett.

Aber auch für die Berlinerinnen sind es kraftraubende Tage. Bis zur letzten Sekunde fightete das Team am vergangenen Sonntag in Osnabrück eine Defensivschlacht der kernigsten Sorte gegen die GiroLive Panthers aus, nur um am Ende doch knapp mit 46:47 zu unterliegen – die dritte Saisonniederlage im neunten Ligaspiel, die dritte Niederlage mit zwei Punkten oder weniger Unterschied. „Für uns ist das jetzt natürlich auch eine ziemlich kurze und anstrengende Woche“, betont Henriette Höfermann: „Deswegen ist es eine etwas andere Ausgangslage als in den Spielen zuvor.“

Doch in Leverkusen bietet sich nun schon direkt wieder die Gelegenheit, die Anstrengung in Euphorie zu verwandeln. Nach vier Jahren ohne nennenswerte Pokalerfolge könnte in diesem Jahr nämlich wieder richtig was gehen, wie eben zuletzt in der Saison 2019/20, als ALBA – damals noch selbst Zweitligist – sensationell bis ins Viertelfinale surfte. Sechs Wochen nach dem ganz, ganz souveränen Pokaleinstieg beim jetzigen Zweitligisten ChemCats Chemnitz hat das Team nun die Chance, diesen Erfolg zu wiederholen – und damit schon mal an die Tür Richtung Pokal-TOP4 im kommenden Jahr zu klopfen.

Aber auch die Aufsteigerinnen aus Leverkusen – nach dem Aufstiegsverzicht der Zweitligameisterinnen Avides Hurricanes aus Rotenburg dieses Jahr in die DBBL nachgerückt – sind mit einem Kantersieg beim Zweitligisten Wasserburg in den Pokal gestartet und gerade unter den neuen Voraussetzungen im Vergleich zu den ersten drei Duellen mit ALBA heiß auf mehr. „Trotzdem“, sagt Henriette Höfermann: „Wenn wir das machen, was auch in den letzten Spielen gegen Leverkusen gut geklappt hat, haben wir gute Chancen.“


Das Achtelfinalduell im DBBL-Pokal gegen die Orthomol Wings Leverkusen beginnt am Donnerstag um 20 Uhr. Die Begegnung in der Sporthalle des Leverkusener Werner-Heisenberg-Gymnasiums wird kostenlos und ohne Anmeldung hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt.