Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Eines dieser Gesetze besagt, dass sich Teams aus den verschiedensten Spielklassen miteinander messen. Ein anderes besagt, dass der Großteil der Clubs erst in der zweiten Runde des Pokalwettbewerbs der Toyota Damen Basketball Bundesliga einsteigt. Und deshalb startet das Team von ALBA BERLIN nach einem Freilos in Runde eins an diesem Wochenende mit einem Duell gegen einen Zweitligisten in die Competition: Am Samstag um 18 Uhr sind die Berlinerinnen bei den ChemCats Chemnitz zu Gast und duellieren sich mit den klassentieferen Gastgeberinnen im K.o.-Spiel um den Einzug ins Pokal-Achtelfinale – kostenlos und ohne Anmeldung im Livestream von sporttotal.tv.
Fotos: Philipp Sommer, Florian Ullbrich & Tilo Wiedensohler
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Und weil der Pokal seine eigenen Gesetze hat, schickt auch Leoni Kreyenfeld erst mal einen Disclaimer vorweg, bevor sie über die Aufgabe am Wochenende spricht: „Auch wenn sie Zweitligist und wir Erstligist sind: Chemnitz ist natürlich nicht zu unterschätzen“, sagt ALBAs Flügelspielerin. „Die ChemCats sind immer für einen Upset gut. Und der Pokal bietet dafür natürlich die besten Voraussetzungen.“
Leoni Kreyenfeld weiß, wovon sie spricht. Denn die Duelle mit den Chemnitzerinnen kennt sie noch aus ALBAs Jahren in der Zweiten Liga sowie ihren eigenen Zeiten im Jugendbereich: Seit Jahren gehören die ChemCats zu den Topteams der Zweiten Liga, auch in dieser Saison ist das Team von Chefcoach Thomas Seltner wieder mit zwei Siegen aus den ersten zwei Spielen gestartet, hat zudem in der ersten Pokalrunde den Regionalligisten VfL Stade problemlos beiseite geräumt, und sowieso ist der Club für seine hervorragende Nachwuchsarbeit bekannt.
Gerade an ihr letztes Duell mit den ChemCats erinnert sich Leoni Kreyenfeld noch gut – es war schließlich ein ganz besonderes: Im Mai 2022 ging es für sie und ihre Teamkolleginnen beim TOP4 vor heimischem Publikum im WNBL-Finale um die deutsche U18-Meisterschaft. „Da waren wir eigentlich auch die Favoritinnen“, erzählt ALBAs Nachwuchsnationalspielerin. „Aber im dritten Viertel lagen wir dann auf einmal mit neun Punkten hinten.“ Ihr Team musste damals alles rausholen und ganz große Comeback-Qualitäten zeigen, um die Chemnitzerinnen am Ende doch noch zu schlagen und damit den ersten WNBL-Titel in ALBAs Clubgeschichte zu feiern.
Ein großer Tag für Leoni Kreyenfeld und ihre Teamkolleginnen, aber auch einer, der ihren Respekt vor den Chemnitzerinnen noch einmal erhöht hat: „Sie haben die Tendenz, gegen vermeintlich größere Teams einen rauszuhauen“, betont die 19-Jährige. „Das sollten wir diesmal natürlich nicht zulassen.“ Denn die Berlinerinnen haben sich nicht nur in der Liga was vorgenommen für diese Spielzeit.
Der DBBL-Pokal und ALBA – das war in den vergangenen Jahren im Vergleich zur sagenhaften Reise durch den Ligawettbewerb nicht die ganz große Erfolgsgeschichte. 2022: Knappes Zweitrunden-Aus als Erstligist nach Overtime gegen den Ligakonkurrenten GISA LIONS MBC. 2021: Zweitrunden-Aus als Nord-Zweitligist gegen den Erstligisten Capitol Bascats Düsseldorf. 2020: Zweitrunden-Aus als Nord-Zweitligist gegen den Süd-Zweitligisten Falcons Bad Homburg. Vier Spielzeiten ist es her, dass die Berlinerinnen zuletzt ein Pokalspiel gewonnen haben. Damals war es jedoch eine ganz besondere Story, die das Team als Außenseiter bis ins Viertelfinale führte und dort erst gegen den Erstligisten Eigner Angels Nördlingen endete.
Nun ist das Team von Chefcoach Cristo Cabrera selbst Erstligist und damit gegen die Zweitligistinnen aus Chemnitz logischerweise in der Favoritinnenrolle. Ein Sieg am Samstag wäre der erste Schritt auf dem Weg Richtung TOP4, bei dem im Frühjahr die Nachfolgerinnen der amtierenden Pokalchamps vom TK Hannover Luchse gesucht werden. Aber: Der Pokal hat ja seine eigenen Gesetze. Und deshalb sagt Leoni Kreyenfeld: „Wir gehen in dieses Spiel rein wie in jedes andere und respektieren auch den Gegner wie jeden anderen.“ Denn dann stehen die Chancen gut, dass die Pokalsaison für ALBA in diesem Jahr ein wenig länger dauert.
Das Zweitrundenduell im DBBL-Pokal gegen die ChemCats Chemnitz beginnt am Samstag um 18 Uhr. Die Begegnung in der Chemnitzer Sporthalle am Schlossteich wird kostenlos und ohne Anmeldung hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt.