Dieses Wochenende ist das Reisetagebuch dann auch vollständig: Von Osnabrück bis nach Nördlingen, von Halle bis nach Freiburg war das Team von ALBA BERLIN diese Saison wieder im ganzen Land unterwegs und hat aus den bisher zehn Auswärtsspielen in der Toyota Damen Basketball Bundesliga sieben Siege mit zurück nach Berlin gebracht. Partie Nummer elf folgt nun diesen Sonntag um 16 Uhr (live und kostenlos auf sporttotal.tv) beim BC Pharmaserv Marburg und macht am vorletzten Hauptrundenspieltag die Sammlung komplett, bevor die Berlinerinnen mit dem abschließenden DBBL-Topspiel gegen die Tabellenführerinnen aus Keltern (09. März), dem Pokal-TOP4 in Saarlouis (16./17. März) und dem Playoff-Start (22. März) die absolute Endstufe der Saison zünden. Dabei mittendrin: ALBAs Sommer-Neuverpflichtungen Marie Bertholdt und Theresa Simon, die nach vielen Jahren in Marburg am Wochenende erstmals in die alte Heimat zurückkehren.

Fotos: Tilo Wiedensohler

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127 DBBL-Spiele in sechs Jahren, 111 DBBL-Spiele in vier Jahren – Marie Bertholdt und Theresa Simon haben in Marburg Spuren hinterlassen, und Marburg hat bei den beiden ALBA-Neuzugängen Spuren hinterlassen. „Das Spiel am Sonntag wird ganz bestimmt etwas Besonderes für mich und Theresa“, ist sich Marie Bertholdt deshalb auch sicher. „Wir beide haben jetzt auch öfter darüber geredet, dass es bestimmt komisch sein wird. Aber wir sind ja jetzt schon über ein halbes Jahr in Berlin, und dadurch ist der Zeitpunkt ganz gut.“

Bei ALBA haben sich die beiden Nationalspielerinnen im Sommer einem quasi unveränderten Team angeschlossen, das sich aus der Vorsaison komplett kannte. Aber Probleme bei der Eingliederung? Nullkommanull.

Eher im Gegenteil: Man kann manchmal fast vergessen, dass die beiden Neuverpflichtungen nicht schon immer zum Team gehört haben. Und das nicht nur wegen ihrer tragenden sportlichen Rollen: Marie Bertholdt (knapp 24 Minuten pro Spiel) gibt dem Team als zweitbeste Scorerin mit durchschnittlich 12,5 Punkten und einer überragenden Dreierquote von knapp 57 Prozent vor allem offensiv noch mehr Optionen, für die Olympia-Qualifikantin Theresa Simon (knapp 20 Minuten pro Spiel) gilt das Gleiche als drahtige und giftige Verteidigerin umgekehrt vor allem am defensiven Ende. Egal jedenfalls, wen man fragt, ob Mitspielerinnen, Coaching-Staff oder die Neuen selber: Alle sagen, beide waren eigentlich von Tag eins an ein komplett natürlicher Teil des Teams.

Auch deshalb ist die Zeit für Marie Bertholdt und Theresa Simon komplett verflogen. „Anfang der Saison, als wir den Spielplan bekommen haben, hab ich gedacht: Wir spielen ja erst im März in Marburg, bis dahin ist es ja noch ein bisschen“, erzählt Marie Bertholdt: „Aber jetzt ist es auf einmal schon so weit.“ Am Sonntag wird sie erstmals seit dem Start ihrer DBBL-Karriere die Marburger Georg-Gaßmann-Halle als Gast betreten. Und natürlich wird es dann eine ganz spezielle Rückkehr: „Ich hab mich auch echt lang darauf gefreut“, betont die Insidespielerin, die in Marburg auch Kapitänin war. „Ich habe da ja ganz viele Leute über die Jahre kennengelernt, ob das jetzt Fans, Team, Staff oder Leute außerhalb sind. Das wird wieder etwas ganz Schönes sein – und bestimmt auch ein bisschen surreal in der Halle, in der ich sechs Jahre lang 90 Prozent meines Lebens verbracht habe.“

Dazu haben auch die – grob geschätzten – übrigen zehn Prozent ihrer Zeit in Marburg natürlich viele Eindrücke hinterlassen. Marie Bertholdt bleibt deshalb sogar noch einen Tag länger mit ihrem Freund vor Ort, um noch einmal das Flair rund um das Schloss und den historischen Kern der Stadt zu atmen. „Ich habe auf jeden Fall vor, durch die Oberstadt zu laufen“, so der Plan: „Das war eine der schönsten Sachen in Marburg. Wir werden uns die Zeit nehmen, um alles ein bisschen Revue passieren zu lassen.“

Aus sportlicher Sicht geht der Blick dagegen natürlich straight nach vorne. Denn jetzt wird es in dieser bislang so wahnsinnig erfolgreichen ALBA-Saison so richtig feurig: Ein Sieg in Marburg wäre nach aktuell 13 hintereinander gewonnenen Spielen (elf in der Liga, zwei im Pokal) nicht nur der insgesamt 14. in Folge, sondern würde dem Team am Samstag darauf (09. März) zum abschließenden Spieltag auch ein absolutes Endspiel gegen die Tabellenführerinnen aus Keltern um Platz eins der Hauptrunde bescheren (Tickets hier). Einen Sieg Rückstand auf die Deutschen Meisterinnen haben die Berlinerinnen aktuell, Platz zwei ist schon sicher. Und danach geht es Schlag auf Schlag weiter: Ein Wochenende später (16./17. März) spielt ALBA zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte beim TOP4 in Saarlouis um den DBBL-Pokal (Anmeldung zur Fanfahrt hier), wieder eine Woche darauf (22. März) beginnen dann die Playoffs.

Aber eins nach dem anderen. Erst mal geht es für das Team von Chefcoach Cristo Cabrera noch auf Reisen nach Mittelhessen zum BC Pharmaserv Marburg. Der steht mit sechs Siegen aus 20 Spielen auf Platz neun in der Himmel-und-Hölle-Region der Tabelle, mit zwei Siegen Rückstand auf Playoff-Platz acht, aber auch mit der gleichen Bilanz wie Herne auf Platz zehn und sogar Göttingen auf Abstiegsplatz elf. „Das Spiel wird auf jeden Fall nicht einfach“, ist sich Marie Bertholdt deshalb sicher: „Marburg ist schnell und aggressiv. Die haben was drauf, deswegen müssen wir uns auch vernünftig anstellen.“ Ihre Erwartung: „Das wird bestimmt wieder ein schnelles und physisches Spiel.“ Und dabei hat sie sicherlich nicht nur den packenden 77:70-Heimsieg aus der Hinrunde, sondern auch sechs Jahre Marburger Basketballschule im Gedächtnis.


Das DBBL-Auswärtsspiel beim BC Pharmaserv Marburg beginnt am Sonntag um 16 Uhr. Die Begegnung in der Sporthalle des Marburger Georg-Gaßmann-Stadions wird kostenlos und ohne Anmeldung hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt.