Eins zu null! Ein richtiger tougher Fight am Freitagabend in der Sömmeringhalle, aber mit dem richtigen Ende für das Team von ALBA BERLIN: Zum Playoff-Start bewiesen die Hauptrundenchamps der Toyota Damen Basketball Bundesliga jede Menge Herz und Clutchness und bissen sich so vor über 1500 energetischen Fans in der Overtime zu einem 87:78-Sieg gegen die Saarlouis Royals. Die Berlinerinnen bleiben dadurch auch im zwölften Heimspiel dieser Saison ungeschlagen und können sich direkt auf das zweite Heimspiel der Best-of-Five-Serie an diesem Sonntag freuen: Um 15.30 Uhr geht das Team dann in der Sömmeringhalle mit einer 1:0-Führung ins zweite Viertelfinalduell gegen die Gäste aus dem Saarland.

Schon zum vierten Mal in dieser Saison trafen die ALBA-Spielerinnen am Freitagabend auf die Royals – und das letzte Mal war noch nicht einmal eine Woche her. Nach zwei Siegen in der DBBL-Hauptrunde gewannen die Berlinerinnen am vergangenen Sonntag auch das Pokalspiel um Platz drei und sicherten sich so beim TOP4 in Saarlouis mit Bronze ihre erste Medaille auf nationalem Level überhaupt. Und weil es bereits in der letzten Woche so gut geklappt hatte, startete Chefcoach Cristo Cabrera auch mit genau dem gleichen Team in die Playoffs, nur Marie Bertholdt setzte weiter mit Fußproblemen aus.

Wer bei all den Duellen dachte, dass sich beide Teams nun zu Beginn erst einmal ein wenig belauern würden, lag vor allem eines, nämlich: falsch. Von Anfang an war richtig Alarm auf dem Parkett, weil beide Seiten nach Ballgewinn sofort den Vollsprint anzogen. Das führte bei ALBA zwar zu sieben Ballverlusten, aber auch zu jeder Menge offensiver Firepower, die sechs von sieben Dreiern ins Ziel rauschen ließ und eine 28:19-Führung nach dem ersten Viertel besorgte. Im zweiten Durchgang robbten sich die Gäste aber wieder heran: ALBA hatte weiter Probleme mit Ballverlusten und auch von außen lief es jetzt nicht mehr so glatt. Die Royals schenkten den Ball zwar auch gleich neunmal her, wenn sie zum Wurf kamen, waren sie aber äußerst effektiv und verkürzten zur Halbzeitpause auf 35:41.

In der Kabine sammelten sich beide Teams offensichtlich einmal und kamen nun deutlich fokussierter zurück aufs Parkett. In der Offensive wurde es jetzt geradliniger und effizienter, was insbesondere den Gästen guttat: Ein Dreier der wieder überragenden DBBL-Topscorerin Destiny Littleton (am Ende 29 Punkte) stellte mit dem Buzzer auf 59:59 vor dem Schlussviertel – und dort übernahmen die Royals dann sogar die Führung.

Das machte den Berlinerinnen ordentlich zu schaffen, mit der Leichtigkeit war es nun vorbei, dafür waren jetzt Fight und Hustle angesagt. Die Sömmeringhalle half dabei durch ihre wieder packende Atmosphäre kräftig mit, aber musste sich bis 37 Sekunden vor Schluss gedulden, als Lena Gohlisch an der Freiwurflinie Eisblumen atmete und den Ausgleich besorgte. Per Dreier hätte die Kapitänin ALBA sogar in letzter Sekunde zum Sieg werfen können, aber weil ihr Wurf genauso wie der Putback von Theresa Simon vom Ring perlte, ging es in die Verlängerung – wie schon vor einem Jahr bei ALBAs legendärer Playoff-Heimpremiere in der DBBL gegen Herne.

Damals holten sich die Berlinerinnen mit der Energie der Sömmeringhalle in der Overtime den Sieg. Und auch diesmal hatte das Team von Coach Cabrera den längeren Atem, weil insbesondere Deeshyra Thomas (elf Punkte im Schlussviertel und der Verlängerung, ALBA-Topscorerin mit 16 Punkten über das gesamte Spiel) sowie Theresa Simon (+13 im Schlussviertel und der Verlängerung, +21 über das gesamte Spiel) ihre Clutchness zeigten – die Erleichterung über den toughen 87:78-Sieg war genauso groß wie die Freude in der Sömmeringhalle über den Playoff-Start nach Maß.

Eine 1:0-Führung nehmen die ALBA-Spielerinnen nun also mit ins zweite Spiel der Best-of-Five-Serie, das schon direkt wieder am Sonntag ansteht: Um 15.30 Uhr (Tickets hier) geht es dann für die Berlinerinnen um den optimalen Start in die Playoffs, die perfekte Ausgangslage vor dem Auswärtstrip zu Spiel drei am Donnerstag nächste Woche (18 Uhr) und den nächsten Schritt Richtung Halbfinale. Die Saarlouis-Saga ist also noch nicht vorbei.


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Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
28:19 | 13:16 | 18:24 | 12:12 | 16:7 | Endergebnis: 87:78

Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 52 | 43
• Assists: 22 | 12
• Ballgewinne: 14 | 12
• Ballverluste: 21 | 23

Best of ALBA: Deeshyra Thomas 16pt 9rb 3as 1bl | Laina Snyder 15pt 8rb 3as | Theresa Simon 11pt 9rb 4as | Stefi Grigoleit 10pt 6rb 5st | Lena Gohlisch 8pt 4as | Komplette Statistik


Leoni Kreyenfeld (ALBA-Flügelspielerin): „Wir waren bisher ungeschlagen in der Sömmeringhalle und sind sehr froh, dass wir diese Serie um ein Spiel verlängern konnten. Es wäre bitter gewesen, das erste Spiel abzugeben, weil dann der Druck steigt, die nächsten drei zu gewinnen. Deshalb sind wir sehr froh, das heute nach Hause geholt zu haben. Hoffentlich können wir das am Sonntag wiederholen, um dann mit zwei Siegen im Rücken nach Saarlouis zu fahren. Das ist natürlich ein extremer Fall, dass wir erst letzte Woche gegen Saarlouis gespielt haben und jetzt sogar fünfmal gegen sie spielen könnten. Aber es macht auch das Scouting ein bisschen einfacher für uns und man kennt die Spielerinnen besser. Deshalb denke ich, dass auch die Spielqualität mit jedem Mal nach oben gehen wird. Die Sömmeringhalle ist wirklich einzigartig. Was die Fans hier Woche für Woche machen, ist schon echt berührend. Ich glaube, das ist auch einer der Hauptfaktoren, warum wir zuhause noch ungeschlagen sind. Das flasht uns jedes einzelne Mal. Ich hoffe, dass wir die Leute weiter so begeistern können.“