In einem Jahr kann viel passieren: Vor zwölf Monaten waren die ALBA-Spielerinnen selbst noch die Underdogs der Liga, kamen als Aufsteigerinnen aus der Zweiten Liga in die Toyota Damen Basketball Bundesliga und hatten in ihrer ersten DBBL-Spielzeit eigentlich nicht so richtig was zu verlieren. Jetzt sieht die Geschichte anders aus: Als Playoff-Halbfinalistinnen der Vorsaison zählen die Berlinerinnen nicht mehr zu den Außenseiterinnen der Liga, sondern treffen nun selbst auf neue Underdogs. Und die warten dieses Wochenende auswärts in Göttingen: Am Sonntag um 16 Uhr (live und kostenlos bei sporttotal.tv) fordert ALBA BERLIN die Medical Instinct Veilchen BG74, eines der beiden Aufstiegsteams dieser Saison.

Fotos: Tilo Wiedensohler

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Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass die Berlinerinnen ihre Außenseiterrolle nach einem überzeugenden Saisonstart spätestens im Dezember des vergangenen Jahres los waren. ALBA als Aufsteiger? In der ersten DBBL-Saison der Clubgeschichte überhaupt? Das konnte schnell vergessen gehen in der letzten Spielzeit. Nicht aber für die Berlinerinnen selbst. Die haben noch sehr wohl auf dem Schirm, was sie in der vergangenen Saison als Aufsteigerinnen geleistet haben. Und was auch möglich ist für Teams mit einem Kern aus Spielerinnen, die bereits in der Zweiten Liga zusammengespielt haben.

Wiebke Schwartau weiß das zum Beispiel. „Göttingen ist momentan der Underdog der Liga“, sagt ALBAs Centerspielerin und ergänzt sofort: „Aber das muss aus Erfahrung nichts heißen: Genau wie wir letztes Jahr können sie alle Erwartungen übertreffen und sehr schnell miteinander als Team wachsen.“ Die gebürtige Berlinerin hat schließlich selbst erlebt, wie rasch es gehen kann: Sie zählt zu den sechs Spielerinnen, die schon in der Zweiten Liga das ALBA-Trikot getragen haben und nun in ihre zweite DBBL-Saison mit dem Club gestartet sind. „Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir im letzten Jahr Selbstbewusstsein gesammelt haben und uns bis ins Halbfinale schlagen konnten“, sagt die 24-jährige Lehramtsstudentin: „Dieses Gefühl beizubehalten und trotzdem allen Gegnern den Respekt zu geben, den sie verdienen, ist das Ziel.“

Und dieser Respekt gebührt auch den Aufsteigerinnen aus Göttingen. Die haben ähnlich wie ALBA im vergangenen Jahr nach dem Aufstieg ihr Zweitligateam auf nur fünf Positionen verändert, geblieben ist dabei unter anderem die Nationalspielerin und EM-Teilnehmerin Jennifer Crowder. Mit drei Niederlagen in den ersten drei Spielen hat sich das Team jedoch noch schwergetan mit dem Niveau eine Liga weiter oben. Wiebke Schwartau betont trotzdem: „Göttingen ist ein sehr junges und sehr talentiertes Team, das viel Potenzial hat.“

Mit einem Sieg über Zweitligist Eintracht Braunschweig haben sich die Göttinger Spielerinnen von Cheftrainerin Ružica Džankić vergangene Woche im Pokal Selbstbewusstsein geholt. Aber das gilt natürlich auch für die Berlinerinnen, deren Saisonstart sich auf jeden Fall sehen lassen kann: Zwei Auftaktsiege in Saarlouis und zuhause gegen Herne, eine nur hauchdünne Niederlage bei den Vorjahresfinalistinnen aus Hannover und vergangenes Wochenende dann ebenfalls der lockere Einzug ins Pokalachtelfinale beim Zweitligisten Chemnitz.

„Wir gehen natürlich mit einem guten Gefühl in das Spiel“, sagt Wiebke Schwartau deshalb und ergänzt sofort wieder: „Aber wir behalten das Mindset, dass Göttingen genauso stark spielen kann wie alle anderen etablierten Teams dieser Liga.“ Denn obwohl die Berlinerinnen in der vergangenen Saison selbst für eine Überraschung nach der anderen gesorgt haben: Am Sonntagnachmittag in Göttingen würden sie das lieber verhindern.


Die Partie gegen die Medical Instinct Veilchen BG74 beginnt am Sonntag um 16 Uhr. Die Begegnung in der Göttinger Sporthalle des Felix-Klein-Gymnasiums wird kostenlos und ohne Anmeldung hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt.