Trotz eines aus ALBA-Sicht schwierigen Spiels war die Stimmung am Freitagabend in der Mercedes-Benz Arena phänomenal. Die ALBA-Fans pushten ihr Team bis zur letzten Sekunde. Obwohl der Korb von der Dreierlinie aus wie vernagelt schien (6/33 Dreier), kämpften sich die Albatrosse in der Crunchtime noch einmal zurück. Am Ende reichte es jedoch nicht. Coach González und sein Team verloren ihren EuroLeague-Heimauftakt gegen ASVEL Villeurbanne mit 67:71.
Kurz vor dem Spiel war für ALBA die nächste Hiobsbotschaft bekannt geworden: Ben Lammers, der gerade erst wieder in den Kader zurückgekehrt war, hat sich erneut eine Muskelverletzung (in einem anderen Bereich als davor) zugezogen und fällt mehrere Wochen aus. Dazu fehlten weiterhin die Verletzten Marcus Eriksson, Christ Koumadje und Johannes Thiemann. Somit saßen vier potenzielle Starter, drei davon aus dem Frontcourt, hinter der Bande. Umso erfreulicher war das EuroLeague-Debüt von Neuzugang Oscar da Silva, der 14 Punkte, 6 Rebounds, 3 Steals und 2 Assists auflegte. Er war neben Maodo Lô (22 Punkte, 3 Assists, 2 Rebounds) und Luke Sikma (6 Punkte, 7 Rebounds, 3 Assists) bester ALBA-Spieler an diesem Abend.
ALBA-Top-Performer: Lô 22pt 3as 2rb / da Silva 14pt 6rb 3st 2as / Smith 8pt 3rb 2st / Sikma 6pt 7rb 3as / komplette Statistik
T.J. Parker (Cheftrainer ASVEL): „Ich bin froh, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten. Besonders angesichts all der Turnover und den verschenkten Offensivrebounds. Aber wir haben bis zum Ende gekämpft und es ist ein wichtiger Sieg für uns.“
Israel González (Cheftrainer ALBA): „Gratulation an Asvel. Sie haben viel Einsatz gezeigt, um dieses Spiel zu gewinnen. Heute fühle ich mich ein bisschen wie ein Fußballtrainer, dessen Team unzählige Male aufs Tor schießt, aber der Torwart verhindert einfach jedes davon. Und dann schießt der Gegner einmal, und der Ball ist drin. Wir haben 22 Würfe mehr als Asvel genommen, und sie gingen nicht rein. Einfach ein schlechter Tag. Aber wir sind auf einem guten Weg angesichts der großen Probleme auf der Position fünf und Marcus Erikssons Verletzung. Vor diesem Hintergrund lief es schon ganz gut, wir müssen nur geduldig sein. Es warten noch viele Chancen auf uns in dieser Saison.“
Maodo Lô (ALBA-Guard): „Die Situation ist gerade nicht einfach für uns. Wir spielen mit einem dezimierten Kader und müssen außerdem Oscar weiter in unser Team integrieren. Trotzdem haben wir toll gekämpft und unser Bestes gegeben. Wir können in der EuroLeague trotz aller Probleme mithalten, und darauf müssen wir aufbauen.“