Das Ende einer langen Serie: Am 14. Januar 2023 hatten die Deutschen Meisterinnen von ALBA BERLIN zuletzt ein DBBL-Hauptrundenspiel zuhause verloren – am Samstagabend ging dieser sagenhafte Run tatsächlich zu Ende. Im Topduell mit den Saarlouis Royals unterlag das Team von Chefcoach Cristo Cabrera vor 1681 Fans in der Sömmeringhalle mit 60:68 und musste damit die erste DBBL-Heimniederlage außerhalb der Playoffs seit fast zwei Jahren einstecken. Trotz der Niederlage gegen die drittplatzierten Royals bleiben die Berlinerinnen jedoch auf Tabellenplatz zwei.
Fotos: Tilo Wiedensohler
Samstagabend, Sömmeringhalle, Spitzenspiel – es war alles angerichtet für dieses Duell zwischen den Viertelfinalgegnerinnen der Vorsaison. Dementsprechend gut gefüllt war auch ALBAs Heimspielstätte, 1681 Fans hatten ihren Weg nach Charlottenburg gefunden und sorgten für eine wieder einmal fantastische Atmosphäre. Ebenfalls in der Halle war ALBAs Insidespielerin Emily Kiser, die nach auskurierter Krankheit für Wiebke Schwartau in den Kader rückte.
Auf dem Court ging es dann auch gleich zur Sache. Die Royals, zweitbeste Offense der Liga, mussten sich gegen ALBA, zweitbeste Verteidigung der Liga, erst mal auf eine defensiv betonte Partie einlassen. Die Gäste – bislang einzige Bezwingerinnen der Tabellenführerinnen aus Keltern und mit zuletzt zwei starken Siegen in Liga und Pokal gegen die Tabellnachbarinnen aus Osnabrück – kamen selten in einen offensiven Flow, während die Berlinerinnen ihre Angriffe überlegt ausspielten und eine 16:10-Führung aus dem ersten Viertel mitnahmen.
Im zweiten Viertel ging der Gameplan von Saarlouis‘ neuem Cheftrainer Matīss Rožlapa dann besser auf. Angeheizt von ihrer superschnellen Spielmacherin und Topscorerin Martha Burse schraubten die Royals das Tempo um zwei Gänge nach oben und düsten zum 31:32-Halbzeitstand wieder bis auf einen Punkt heran. Den Berlinerinnen schmeckte der Speed nicht wirklich, 14 Turnover hatten sie zur Pause bereits fabriziert.
Daran änderte sich auch in der zweiten Hälfte wenig. Die Ballverluste blieben weiter ein Problem für ALBA, in der Set-Offense fanden die Gastgeberinnen aber wieder bessere Optionen und gaben damit dem Tempo der Royals Kontra. Mit einem ausgeglichenen 50:50-Stand startete dann das letzte Viertel, und es kam, was sich schon so ein wenig angebahnt hatte: Die Gäste starteten einen echten Run, der am Ende spielentscheidend sein sollte. Martha Burse war nun quasi gar nicht mehr aufzuhalten, hatte am Ende 26 Punkten, sieben Assists sowie fünf Steals auf dem Konto und trieb ihr Team damit zu einem 17:2-Lauf an. Die ALBA-Spielerinnen stoppten die Blutung zu spät, warfen gepusht von ihren Fans noch einmal alles rein, aber für ein Comeback reichte es am Ende nicht mehr.
Die zweite Saisonniederlage im zehnten DBBL-Saisonspiel hat zwar tabellarisch keine direkten Auswirkungen (ALBA bleibt mit acht Siegen auf Rang zwei, Saarlouis mit jetzt sieben Siegen auf Rang drei), beendet aber die fantastische Heimserie der Deutschen Meisterinnen, die zuvor zuhause 18 DBBL-Hauptrundenspiele in Folge gewonnen hatten. Die letzte Heimniederlage außerhalb der Playoffs hatte es am 14. Januar 2023 gegen die GiroLive Panthers Osnabrück gegeben – und genau die sind nun ALBAs kommende Gegnerinnen: Am Sonntag in einer Woche sind die Berlinerinnen auswärts bei den Panthers gefragt, wieder eine Woche später kommt Osnabrück dann zum Christmas Game am 21. Dezember um 17 Uhr in die Sömmeringhalle (Tickets hier). Dazwischen liegt noch das Pokal-Achtelfinale am 18. Dezember beim Zweitligisten TSV Wasserburg. Weiter geht’s!
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Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
16:10 | 16:21 | 18:19 | 10:18 | Endergebnis: 60:68
Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 46 | 31
• Assists: 19 | 13
• Ballgewinne: 12 | 13
• Ballverluste: 25 | 16
Best of ALBA: Emily Kiser 13pt 6rb | Lena Gohlisch 8pt 5rb 4as | Theresa Simon 7pt 5rb 3as | Maggie Mulligan 6pt 10rb | Deeshyra Thomas 4pt 4rb 3as 4st | Komplette Statistik
Tessa Stammberger (ALBA-Flügelspielerin): „Wir wussten schon, dass es keine einfache Partie wird, weil Saarlouis ein sehr starkes Team hat. Sie haben sich im Vergleich zum Vorjahr auf jeden Fall verbessert. Am Ende hat bei uns heute ein bisschen was gefehlt und die Zeit ist davon gelaufen. Trotzdem haben wir wie immer weiter gekämpft, darauf sind wir stolz. Es macht Spaß, gegen solche guten Gegnerinnen zu spielen. Wir werden uns die Partie noch mal anschauen, darüber sprechen und freuen uns schon auf das Rückspiel.“
Jessika Schiffer (Royals-Aufbauspielerin): „Ich fand es richtig cool heute, hier zu sein, so eine Kulisse wie die Sömmeringhalle gibt es in der DBBL sonst nicht. Es macht wirklich Spaß, hier zu spielen, und die Atmosphäre ist einfach super! Hoffentlich können sich auch andere Standorte weiterentwickeln, damit so viele Leute zu ihnen kommen. Die Partie war über die vollen 40 Minuten ein harter Kampf. Beide Seiten haben nicht aufgegeben und immer weiter gemacht. Umso schöner, dass wir hier als Siegerinnen rausgehen. Wir haben derzeit einfach alle ein gutes Gefühl, nachdem wir zu Saisonbeginn noch Schwierigkeiten hatten zueinanderzufinden. Jetzt sind wir aber in einem richtigen Flow, den wir hoffentlich bis zum Saisonende halten können.“