Nach drei anspruchsvollen Spielen in der vergangenen Woche haben die Basketballer von ALBA BERLIN gleich den nächsten Hochkaräter vor der Brust. Am Donnerstag (12.3., 18 Uhr CET, live bei MagentaSport) werden sie in der 13.000 Zuschauer fassenden MegaSport Arena von Moskau von niemand Geringerem als dem amtierenden EuroLeague-Champion ZSKA erwartet.

UPDATE: Die Euroleague hat am Donnerstag Vormittag entschieden, dass aufgrund der weltweiten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus der Wettbewerb mit sofortiger Wirkung auf unbestimmte Zeit ausgesetzt wird. Das Spiel findet nicht statt.

Aito Garcia Reneses (ALBA-Cheftrainer): „Neben Tim Schneider und Stefan Peno können auch Makai Mason und Kenneth Ogbe wegen Verletzungen nicht trainieren. Rokas Giedraitis, Peyton Siva und Johannes Thiemann kommen jetzt zurück, aber sie sind noch nicht in der besten Verfassung, nachdem sie einige Trainingseinheiten verpasst haben. Gegen ZSKA wollen wir wie immer versuchen, auf Augenhöhe wettbewerbsfähig zu sein. Ich mache mir allerdings nicht so viele Gedanken über das Ergebnis, sondern mit Blick auf den Endphasen der Wettbewerbe ist mir vor allem wichtig, dass sich mein Team weiter verbessert.“

Die Moskauer haben am vergangenen Spieltag mit einem furiosen 97:66-Sieg bei Panathinaikos Athen zum neunten Mal in Folge ihr Playoff-Ticket bereits gelöst und wollen natürlich auch zum neunten Mal in Folge ins Final Four einzuziehen. Das lässt sich am besten mit Heimvorteil in den Playoffs bewerkstelligen, wofür der russische Serienmeister der letzten 17 Jahre seinen aktuellen vierten Tabellenplatz noch gegen das punktgleiche Maccabi Tel Aviv verteidigen müsste und sich in diesem Fernduell keinen Ausrutscher erlauben darf.

Angeführt werden die Basketballer des Zentralen Sportclubs der Armee vom US-Spielmacher Mike James, der für Mailand im Vorjahr im Schnitt 20 Punkte pro Spiel auflegte und damit Topscorer der EuroLeague wurde. Nach seinem Wechsel nach Moskau macht James zwar für ZSKA sogar im Schnitt noch einen Punkt mehr, aber das reicht in dieser Saison hinter dem MVP-Kandidaten Shane Larkin (Efes) und Alexey Shved (vom Lokalrivalen Khimki) nur zum dritten Platz in der EuroLeague-Korbjägerliste.

Doch die in der sechsten Saison vom Griechen Dimitris Itoudis trainierten Russen definieren sich ohnehin nicht über die Offensive, obwohl sie neben James noch viele weitere exzellente Schützen im Team haben, die den Korb selbst aus großer Entfernung hochprozentig treffen. Zum Markenzeichen von ZSKA ist unter Itoudis die Defensive geworden, die in dieser Saison nur 77 gegnerische Punkte pro Spiel zulässt.

Angeführt wird diese Verteidigung, die auch ALBA im Hinspiel Ende Oktober in der Mercedes-Benz Arena nur 66 Punkte gestattete, von ausgewiesenen Verteidigungskünstlern wie dem Italiener Daniel Hackett, dem athletischen Kubaner Howard Sant-Roos (ersetzt seit Januar den verletzten Will Clyburn) und dem 2016 und 2018 als bester Verteidiger der EuroLeague ausgezeichneten Kyle Hines, der – obwohl nur 1,98 Meter – die gegnerischen Center mit seinem Können in der Zone regelmäßig verzweifeln lässt.

An seiner Seite hat sich der deutsche Nationalcenter Johannes Voigtmann mit seiner Spielübersicht und einer bis zur Dreierlinie reichenden Korbgefährlichkeit als Power Foward in der ersten Fünf von ZSKA etabliert. Die größte Korbgefahr strahlt bei ZSKA neben dem kaum zu verteidigenden Mike James (im Hinspiel in Berlin 22 Punkte) der im Sommer zusammen mit Voigtmann aus Vitoria nach Moskau gewechselte US-Guard Darrun Hilliard (21 Punkte im Hinspiel) aus.

ZSKA Moskau (Statistik Turkish Airlines EuroLeague 2019/2020)

Nr.

Name

Pos.

Alter

cm

Nat.

EL

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

3

Joel Bolomboy

4/5

26

204

RUS

1 J.

5,4

4,0

0,5

5

Mike James

1

29

185

USA

5 J.

21,1

3,3

4,3

7

Ivan Ukhov

1/2

24

193

RUS

1 J.

1,2

1,2

0,3

11

Semen Antonov

3

30

202

RUS

4 J.

2,0

1,3

0,0

13

Janis Strelnieks

1/2

30

191

LAT

5 J.

7,2

1,8

2,0

17

Johannes Voigtmann

4/5

27

211

GER

3 J.

7,7

5,2

1,5

23

Daniel Hackett

1/2

32

193

ITA

7 J.

8,3

2,6

2,7

26

Howard Sant-Roos

3

29

201

CUB

---

5,5

2,5

1,7

31

Kosta Koufos

5

31

213

GRE

---

3,7

2,8

0,2

32

Darrun Hilliard

2/3

26

198

USA

1 J.

10,6

2,4

1,2

41

Nikita Kurbanov

3

33

202

RUS

10 J.

5,3

3,5

1,5

42

Kyle Hines

5

33

198

USA

9 J.

8,8

4,9

1,4

84

Ron Baker

1/2

26

193

USA

---

2,6

0,9

0,9

Head Coach: Dimitris Itoudis (49, GRE, sechste EuroLeague-Saison als ZSKA-Headcoach)

ZSKA Moskau: Resultate der letzten drei Wochen
21.2. Roter Stern Belgrad – ZSKA (Euroleague) 81:86 (S) James 29
27.2. ZSKA - FC Barcelona (EuroLeague) 80:82 (N) Hackett 17
3.3. ZSKA - Zenit St.Petersburg (EuroLeague) 86:78 (S) James 27
5.3. Panathinaikos Athen – ZSKA (EuroLeague) 66:97 (S) Hilliard 21
9.3. Loko Kuban Krasnodar – ZSKA (United League) 71:77 (S) James 16

ALBA BERLIN: Resultate der letzten drei Wochen
20.2. Zenit St. Petersburg (EuroLeague) 81:83 (S) Hermannsson 24
27.2. ALBA – Efes Istanbul (EuroLeague) 86:99 (N) Hermannsson 19
1.3. ALBA – Brose Bamberg (easyCredit BBL) 107:70 (S) Eriksson 22
4.3. ALBA – FC Barcelona (EuroLeague) 80:84 (N) Hermannsson 17
6.3. Baskonia Vitoria – ALBA (EuroLeague) 73:72 (N) Eriksson 16
8.3. Crailsheim Merlins – ALBA (easyCredit BBL) 91:82 (N) Hermannsson 22

ALBA-Bilanz gegen ZSKA Moskau: 5:8
5 Siege – 8 Niederlagen (in Berlin 2-4)
FIBA-Europaliga 5:3 / EuroLeague 0:5
Höchster Sieg: 81:76 am 13. Januar 2000 in Berlin (Europaliga)
Höchste Niederlage: 66:95 am 20. November 2014 in Moskau (EuroLeague)