Den Albatrossen ist es am Donnerstagabend in der Mercedes-Benz Arena nicht gelungen, das bisher erfolgreichste Team dieser EuroLeague-Saison zu stoppen. Die Berliner waren chancenlos gegen Fenerbahçe Istanbul und unterlagen klar mit 104:75. (Foto: Tilo Wiedensohler)

Dass neben den verletzten Marcus Eriksson und Jonas Mattisseck kurzfristig auch noch Christ Koumadje, Louis Olinde und Gabriele Procida mit grippalem Infekt ausgefallen waren, hatte die ohnehin sehr anspruchsvolle Aufgabe noch schwieriger gemacht. Das ALBA-Team blieb an diesem Abend deutlich unter seinen Möglichkeiten.

Für viel Applaus sorgte der Besuch von ALBA-Legende Wendell Alexis. Der US-Power-Forward, der mit ALBA sechs Meisterschaften und drei Pokalsiege holte und die ewige ALBA-Scorerliste mit 5.922 Punkten anführt, macht Urlaub in Berlin und wurde in der Halbzeit ausführlich vom Hallensprecher Tom Böttcher interviewt.
 

image.alternative


Best of ALBA: Smith 15pt / Lammers 12pt 3rb 5st / Lô 12pt 2as / Thiemann 10pt 4rb / komplette Statistik

Vor einer tollen Kulisse von 13.166 Zuschauenden, darunter viele türkische Fans, spielte Fenerbahçe von Beginn an physischer und holte im ersten Viertel doppelt so viele Rebounds. Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes verkürzte ALBA vor allem dank Jaleen Smith auf drei Punkte Rückstand, konnte in den darauf folgenden Ballbesitzphasen jedoch nicht mehr scoren. Die Offensive blieb für den Rest des Viertels zu harmlos, auch die zwischenzeitlich gute Verteidigung ließ nach, weswegen Fenerbahçe zur Halbzeit schon mit 19 Zählern führte. In der zweiten Hälfte kamen die Albatrosse nicht mehr zu einem Comeback, und die Gäste aus Istanbul zogen weiter davon.

 

Dimitris Itoudis (Cheftrainer Fenerbahçe): „Ich möchte meinen Spielern und dem gesamten Team gratulieren. Wir wussten vor dieser Partie, dass ALBA kein einfacher Gegner ist. Sie kämpfen, spielen aggressiv und lassen den Ball sehr gut laufen. Uns war bewusst, dass wir nur gewinnen können, wenn wir in diesen Kategorien mithalten können, und das haben wir auch geschafft. Wir haben ihre Defensive gelesen und immer wieder ausgespielt, vor allem durch unser starkes Spacing. Es hat uns nochmal einen Extraschub verliehen, dass sich das heute wie ein Heimspiel angefühlt hat. Danke an die Fans für diese tolle Atmosphäre.“

Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Herzlichen Glückwunsch an Fenerbahçe, sie haben großartig gespielt. Wir sind als Team sehr enttäuscht, weil wir unter unseren eigenen Erwartungen geblieben sind. Wir waren nicht auf dem Niveau, das wir in der EuroLeague brauchen, um mitzuhalten. Über die gesamte Partie haben wir uns zu viele einfache Fehler geleistet. Aus Spielen gegen solche Gegner müssen wir unbedingt lernen, um besser zu werden und beim nächsten Mal eine Chance zu haben.“

Johannes Thiemann (ALBA-Forward/Center): „Eine Partie gegen den Tabellenführer der EuroLeague ist natürlich kein Must-Win-Spiel, aber wir haben uns heute definitiv unter Wert verkauft. Unsere Rotation war durch die vielen krankheitsbedingten Ausfälle geschwächt, vielleicht ist uns auch deshalb in der zweiten Hälfte die Luft ausgegangen. Dennoch dürfen wir nicht 104 Punkte in einem Heimspiel kassieren und mit fast 30 Punkten verlieren. Wir haben nicht physisch genug gespielt und zu viele einfache Zähler zugelassen.“