
Die Basketballer von ALBA BERLIN haben am Freitagabend gegen den FC Bayern München Basketball mit 84:99 verloren. Ohne ALBA-Kapitän Martin Hermannsson erwischten die Albatrosse vor 12.112 Fans in der Uber Arena einen schwierigen Start, waren in der Folge aber auf Augenhöhe und lieferten sich mit den Münchnern ein packendes EuroLeague-Derby. Bayern hatte mit Carsen Edwards und Andi Obst allerdings zwei kaum aufzuhaltende Spieler, die in den letzten Minuten den Sieg für die Gäste klarmachten. (Foto: Tilo Wiedensohler)
Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Drei Viertel lang haben wir mit viel Energie und Fokus gespielt und Bayern zu 18 Ballverlusten gezwungen. Im Schlussviertel haben die Bayern dann aber ihre ganze Erfahrung ausgespielt. Wir waren zu unkonzentriert und haben einfache Fehler gemacht, die München dann bestraft hat. Außerdem hat unser Gegner heute sehr stark von der Dreierlinie getroffen: Einfache Würfe, schwere Würfe – ganz egal. Es ist sehr schwer, gegen ein Team zu gewinnen, das 18 von 36 Würfen von außen trifft.“
Gordon Herbert (Cheftrainer Bayern): „Wir haben es heute in den ersten fünf Minuten des letzten Viertels geschafft die Partie zu entscheiden. Davor war es ein Hin-und-Her, bei dem ALBA auf unseren guten Start schnell eine Antwort gefunden hat. Andi Obst hat sehr gut getroffen und Carsen Edwards hat eine ganze Reihe an wichtigen Plays gemacht. Vor dem Spiel hatte Carsen mir noch gesagt das er müde ist – so hat er aber auf jeden Fall nicht gespielt. Er musste die ganze zweite Halbzeit durchhalten, weil wir die Rotation verkürzt haben. Trotzdem war es an beiden Enden des Courts ein richtig starkes Spiel von ihm.“
Jonas Mattisseck (ALBA-Co-Kapitän): “Am Ende haben wir heute schlecht rotiert und Bayern so zu freien Würfen kommen lassen. Das haben wir vorher über weite Teile des Spiels besser gemacht. Wir haben zwar nochmal Charakter gezeigt und uns aufgebäumt, am Ende hat es aber nicht gereicht.“
Best of ALBA: McDowell-White 18pt 2st | Wetzell 14pt (3/4 Dreier) 1st | Procida 11pt 1st | McCormack 10pt 8rb 1st | Spagnolo 10pt 6as | Thomas 10pt 1st | Komplette Statistik
ALBA-Kapitän Martin Hermannsson verpasste das Derby erneut, dafür kehrte Matteo Spagnolo in den ALBA-Kader zurück. Bei den Gästen stand Vladimir Lučić nach längerer Verletzungspause erstmals wieder im Aufgebot.
Zu Beginn taten sich die Albatrosse schwer, Bayern blieb cool, war im Abschluss effizient und führte schnell mit 15:6. Doch die ALBA-Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Yanni Wetzell, Gabriele Procida und Will McDowell-White brachten von der Bank Schwung in die Partie und stellten vor dem zweiten Viertel mit 27:27 wieder ein Unentschieden her. Nach der unkonzentrierten Anfangsphase hatte vor allem die defensive Intensität zugenommen.
Das Momentum konnte ALBA auch im zweiten Viertel beibehalten und lieferte den Gästen einen intensiven Fight. Insbesondere Will McDowell-White lieferte in der Offensive ab. Das war auch bitter nötig, auf der Gegenseite lief nämlich auch Carsen Edwards heiß. Zur Halbzeit lag ALBA knapp mit 50:52 hinten.
Der US-amerikanische Bayern-Guard blieb auch in Hälfte Zwei treffsicher und das Spiel drohte den Berlinern zu entgleiten. Doch die Arena feurte weiter an und die Würfe der Albatrosse fanden wieder ihr Ziel. Großen Anteil daran hatte Yanni Wetzell, der drei Dreier traf. Beim Stand von 68:70 war vor dem letzten Viertel noch alles drin.
Dann lief allerdings Carsen Edwards wieder heiß: Edwards spielte die komplette zweite Halbzeit durch, machte zehn Punkte im Schlussviertel und 34 insgesamt. Zwar hatte der unermüdliche Will McDowell-White noch einmal zwei Dreier in petto, Andi Obst machte den Sack mit drei schwierigen Dreiern auf der Gegenseite aber zu.
Erstmal geht es für das Team von Cheftrainer Israel González wieder auf eine Auswärtsreise. Dabei steht zunächst der BBL-Trip nach Oldenburg an. Das Aufeinandertreffen mit den Donnervögeln gibt es am nächsten Montag, Tipoff ist um 20 Uhr.