Nur 48 Stunden nach dem Pokalsieg in Bonn steht für unsere Albatrosse – ebenfalls auswärts – am Donnerstag (12.11., 20 Uhr, live auf MagentaSport) schon das nächste Spiel an: In der Turkish Airlines EuroLeague sind sie bei Olympiakos Piräus zu Gast. Die Berliner reisen deshalb am Mittwoch direkt aus Bonn über Düsseldorf zum Spiel beim Tabellensechsten. Wie in deutschen Basketball-Arenen sind derzeit auch im Sportpalast "Frieden und Freundschaft" wegen der Corona-Schutzmaßnahmen keine Zuschauer zugelassen.

Aito Garcia Reneses (ALBA-Cheftrainer): „Es ist sehr schwierig, nach zwei Wochen in Quarantäne zurückzukommen. Nach einer guten Leistung im Pokalwettbewerb gegen Bonn geht es für direkt nach Athen. Ohne richtiges Training und mit unseren Personalproblemen sind unsere Chancen bei so einem starken Gegner wie Olympiakos natürlich nicht die besten, aber wir versuchen alles. Unser größtes Ziel dieser Tage bleibt es aber, dass wir uns körperlich immer weiter verbessern.“

Ben Lammers (ALBA-Center): „Wir kommen als Team langsam wieder in einen Rhythmus. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, bis wir wieder in unserer Normalform sind, aber wir verbessern uns Stück für Stück. Olympiakos ist natürlich ein sehr guter Gegner. Dennoch werden wir auch in dem Spiel probieren, an die guten Ergebnisse der letzten zwei Partien anzuknüpfen und uns zu verbessern.“

ALBA reist mit guten Erinnerungen an die Ägäis, denn im Januar gelang den Berlinern in einem der letzten Auswärtsspiele vor dem coronabedingten Abbruch der vergangenen Saison in Piräus ein überraschender 93:85-Sieg. Olympiakos-Trainer Georgios Bartzokas monierte damals, dass sein Team ALBAs 13/23 Dreier nicht angemessen verteidigt habe. Besonders Marcus Eriksson erwischte damals einen guten Tag und traf sechs seiner neun Dreier. Man kann deshalb davon ausgehen, dass die Griechen sich in der Vorbereitung besonders auf die ALBA-Schützen einstellen. In der Vorbereitung auf die diesjährige Saison trat ALBA gleich zweimal gegen Olympiakos an. In Oranienburg gab es dabei eine knappe Niederlage, tagsdarauf in der Schützenstraße einen Sieg.

Zeit zur ausgiebigen Spielvorbereitung hat Trainer Bartzokas genügend, denn Olympiakos spielt auch in dieser Saison ausschließlich in der EuroLeague. Der griechische Verband hat Olympiakos nämlich 2019 in die zweite Liga verbannt, nachdem die Mannschaft sich aus Protest gegen angebliche Benachteiligung durch Referees geweigert hatte, gegen den Erzrivalen Panathinaikos anzutreten. In der zweiten Liga agiert Olympiakos nur mit einer Nachwuchsmannschaft.

Angeführt von zwei Legenden

Spricht man über Olympiakos, denkt jeder in Europa automatisch an die beiden lebenden Legenden Vassilis Spanoulis und Georgios Printezis, die Olympiakos 2012 und 2013 zum Gewinn der EuroLeague führten. Mittlerweile bilden die beiden Nationalspieler schon in der zehnten Saison gemeinsam das Aushängeschild der „Roten“ aus Piräus. Printezis trägt sogar schon seit 2000 – bis auf die Jahre 2009 bin 2011, in denen er unter Coach Aito für Malaga spielte – das Olympiakos-Trikot.

Gleichwohl tickt die biologische Uhr beim 38-jährigen Spielmacher und auch beim 35-jährigen Power Forward. Beide dosieren zunehmend ihre routinierten Auftritte und überlassen das Parkett immer öfter jüngeren Mitspielern. Vor allem der im Sommer von Fenerbahce Istanbul in seine Heimat zurückgekehrte Point Guard Kostas Sloukas schickt sich dabei an, bei Olympiakos das Zepter von Spanoulis zu übernehmen.

Mit dem momentan verletzten Aaron Harrison und dem defensivstarken Charles Jenkins hat der von 2008 bis 2015 bei Olympiakos groß gewordene Sloukas im Backcourt zwei vielseitige US-Guards an seiner Seite. Auf dem Flügel strahlen der routinierte Nationalspieler Kostas Papanikolaou und der explosive US-Amerikaner Shaquielle McKissic große Korbgefahr aus.

Auf der Position vier ist der 35-jährige Printezis mit im Schnitt neun Punkten immer noch die erste Option, aber der Franzose Livio Jean-Chartes und vor allem Sasha Vezenkov entlasten ihn zunehmend. Auf der Center-Position hat der nur 2,01 Meter große, aber sehr kräftige Hassan Martin seinen US-Kollegen Octavius Ellis mit starken Leistungen aus der ersten Fünf verdrängt.

Olympiakos Piräus (Stats Turkish Airlines EuroLeague 2020/21) 

Nr.NamePos.AltercmNat.ELPktRbAs
1Alexandros Nikolaidis118190GRE---   
4Vasilis Charalampopoulos323202GRE5 J.000
5Giannoulis Larentzakis227196GRE---0,700,3
6Antonios Koniaris123196GRE2 J.   
7Vassilis Spanoulis138193GRE14 J.7,11,42,6
11Kostas Sloukas130190GRE10 J.7,71,35,6
12Hassan Martin524201USA---10,15,40,1
14Sasha Vezenkov425206GR/BG5 J.7,74,10,4
15Georgios Printezis435205GRE17 J.92,71,3
16Kostas Papanikolaou330204GRE10 J.5,62,11,7
17Livio Jean-Charles427205FRA1 J.1,81,60,4
22Charles Jenkins231191USA7 J.610,4
32Octavius Ellis527208USA1 J.5,64,10,4
77Shaquielle McKissic230196USA1 J.8,92,42,6

Head Coach: Georgios Bartzokas (55, GRE, neunte Europaliga-Saison, die vierte mit Olympiakos)

Olympiakos Piräus: Resultate der letzten drei Wochen:
23.10. Bayern München – Olympiakos (EuroLeague) 74:68 (N) Papanikolaou 13
30.10. Olympiakos – Efes Istanbul (EuroLeague) 79:84 (N) Martin 11
05.11. Zenit St. Petersburg – Olympiakos (EuroLeague) 66:75 (S) Martin 16

ALBA BERLIN: Resultate der letzten drei Wochen:
05.11. ALBA - FC Barcelona (EuroLeague) 67:103 (N) Fontecchio 17
08.11. ALBA – Frankfurt (BBL) 79:66 (S) Sikma 14
10.11. Bonn – ALBA (BBL Pokal) 82:90 (S) Lammers 16

ALBA-Bilanz gegen Olympiakos: 3:7
3 Siege – 7 Niederlagen (FIBA-Europaliga 2:2 / EuroLeague 1:5)
Höchster Sieg: 93:86 am 14. Januar 2020 in Piräus (EuroLeague)
Höchste Niederlage: 65:94 am 12. November 1998 in Piräus (Europaliga)