Ein fehlerloses Spiel? Ist für einen einzelnen Spieler auf EuroLeague-Niveau eigentlich kaum zu machen. Ein Fehlpass hier, einen Dreier zu viel genommen und verworfen – kommt vor, völlig normal. Im Falle von Niels Giffeys Auftritt beim dominanten 100:80-Heimsieg gegen Khimki Moskau am 26. November kann von so einer tadellosen Leistung aber tatsächlich die Rede sein.

Der Kapitän erzielte, von der Bank aus ins Spiel kommend, mit 22 Punkten einen neuen persönlichen EuroLeague-Bestwert, schnappte sich dazu vier Rebounds, verteile zwei Assists, stealte einen Ball und blockte zwei Würfe. Und das alles ohne einen einzigen Turnover in nur 20 Minuten Spielzeit. „Wenn man als Spieler einen guten Tag wie heute erwischt, ist das natürlich schön, das gibt einem automatisch Energie“, sagte Giffey nach dem Spiel.

„Na klar, heute geht alles!“, erkannte auch MagentaSport-Kommentator Benni Zander an, als Giffey Mitte des dritten Viertels einen Sprungwurf aus der Mitteldistanz sicher versenkte und ALBAs Führung gegen die Moskauer auf 67:51 ausbaute. Das Selbstvertrauen, mit dem der Ur-Berliner dabei Wurf für Wurf versenkte, war in dieser Partie Gold wert für die Albatrosse. Nach nur drei gespielten Minuten lag das Team von Coach Aito gegen Khimki nämlich mit 0:10 hinten. Die Gäste starteten furios, ALBA wollte nicht so recht reinkommen ins Spiel. Die selbstbewusste Leistung des Kapitäns, flankiert von einem aggressiven Luke Sikma und einem treffsicheren Ben Lammers, schien die gesamte Mannschaft zur geschlossensten und bislang wohl besten Leistung der Saison zu inspirieren. Defensiv packte das Team entschlossen zu und raubte Khimki jegliche Spielfreude, offensiv erspielte es sich reihenweise freie Würfe, die hochprozentig ihr Ziel fanden. Allen voran in Person von Niels Giffey, bei dem mit einer perfekten Dreierquote (4/4 3FG) und einem sicheren Händchen aus dem Zweipunktebereich (5/9 2FG) eben so gut wie alles funktionieren wollte.