Rekorde, Topwerte, Bestleistungen – die mittlerweile sechs Pflichtspiele dauernde Siegesserie des Teams von ALBA BERLIN sorgt quasi im Wochentakt für neue historische Marken in der anderthalb Jahre jungen DBBL-Geschichte des Clubs. Und den nächsten historischen Erfolg kann das Team von Chefcoach Cristo Cabrera bereits an diesem Mittwoch klarmachen: Um 18 Uhr (live und kostenlos auf sporttotal.tv) sind die Berlinerinnen auswärts im Pokal-Viertelfinale bei den GiroLive Panthers Osnabrück gefragt – und würden mit einem Sieg erstmals ins TOP4 des Pokalwettbewerbs der Toyota Damen Basketball Bundesliga einziehen.

Fotos: Tilo Wiedensohler

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Vor ziemlich genau vier Jahren hatten die ALBA-Spielerinnen schon einmal die Chance, im Pokal unter die letzten Vier zu kommen und so am Finalwochenende um den Titel zu spielen: Als Zweitligist war das Team von Chefcoach Cristo Cabrera in der Saison 2019/20 sensationell bis ins Viertelfinale gespurtet, hatte dort im Januar 2020 die Erstligistinnen aus Nördlingen zu Gast – und unterlag den Favoritinnen am Ende zuhause in der Max-Schmeling-Nebenhalle A nach einem großen Fight mit 70:86.

Es war für lange Zeit das letzte große Pokalduell der Berlinerinnen. Denn mehr als drei Jahre dauerte es danach, bis das Team überhaupt wieder ein Pokalspiel gewann: 2020/21 (als Nord-Zweitligist gegen Süd-Zweitligist Bad Homburg), 2021/22 (als Nord-Zweitligist gegen Erstligist Düsseldorf) und 2022/23 (als Erstligist gegen den MBC) war jeweils nach einer Runde Schluss für ALBA. Doch in dieser Saison rollt das Team genau wie in der Liga (fünf Siege aus den letzten fünf Spielen und Tabellenplatz zwei hinter den Deutschen Meisterinnen aus Keltern) auch durch den Cup-Wettbewerb und hat nach zwei lockeren Auswärtssiegen in den ersten beiden Runden (79:38 beim Nord-Zweitligisten Chemnitz und 91:48 beim Erstligisten Leverkusen) nun mit dem dritten Auswärtsspiel die Chance auf die Qualifikation fürs TOP4.

„Das sind natürlich genau die Spiele, auf die man hinfiebert“, sagt deshalb auch Lucy Reuß. Die Co-Kapitänin ist als dienstälteste Spielerin bereits in ihrer zehnten Saison für ALBA am Ball und hat die Pokalgeschichten des Teams allesamt selbst miterlebt – vom absoluten Außenseiter aus der Regionalliga bis zum Favoriten aus der Bundesliga. „Man sagt ja gerne, dass der Pokal seine eigenen Regeln hat“, kann ALBAs Scharfschützin nach wie vor berichten und erklärt: „Deswegen kann man da ganz schlecht eine Prognose abgeben. Es wird ein supertoughes Spiel.“

Das liegt natürlich am Pokalmodus – go big or go home, damit ist die Ausgangslage für das K.o.-Spiel fix auf den Punkt gebracht. Das liegt aber auch an den Gegnerinnen. Denn die GiroLive Panthers Osnabrück sind einer von nur drei Clubs, gegen die ALBA in dieser Saison verloren hat: Eine epische Defensivschlacht endete im November für die Berlinerinnen mit einer 46:47-Auswärtsniederlage – es war das erste Mal überhaupt, dass eines der beiden Teams einen Heimsieg in diesem Duell feierte. In der Vorsaison gewannen die Berlinerinnen ihr allererstes und auch ihr letztes Saisonspiel als DBBL-Aufsteigerinnen auswärts in Osnabrück, gaben aber auch ihre beiden Heimspiele in der Hauptrunde und im Playoff-Duell um Platz drei gegen die Panthers ab (schon beim vorgezogenen Liga-Heimspiel gegen Osnabrück nächste Woche Mittwoch haben die ALBA-Spielerinnen jedoch die Chance, es zuhause in der Sömmeringhalle besser zu machen: Tickets hier).

Was das für das nächste Duell am Mittwoch bedeutet? Schwer zu sagen, denn das mit dem Pokal und seinen Gesetzen und Prognosen ist ja so eine Sache. Aber: „Auswärts in Osnabrück ist definitiv keine einfache Aufgabe“, weiß Lucy Reuß. In der vergangenen Saison richteten die Panthers das Pokal-TOP4 selbst aus, zogen vor ihren Fans ins Finale ein und unterlagen da dann erst den Champs der TK Hannover Luchse. Und nach Siegen gegen den Zweitliga-Stadtrivalen BBC Osnabrück und die Erstliga-Aufsteigerinnen aus Göttingen greift das Team von Coach Aleksandar Čuić nun auch in dieser Pokalrunde wieder an. „Es wird sehr wichtig sein, dass wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und unsere Sachen machen“, erklärt Lucy Reuß deshalb. „Osnabrück ist ein Team, das lieber das Tempo runternimmt. Wir müssen schnell spielen und dürfen sie nicht in ihre Komfortzone kommen lassen.“

Denn so haben es die Panthers auch in der Liga wieder auf den aktuell dritten Tabellenplatz hinter ALBA geschafft. Insbesondere Osnabrücks Insidespielerin Frieda Bühner zeigt in dieser Saison als zweitbeste Scorerin (20,1 Punkte pro Spiel) und fünftbeste Rebounderin (8,1 Blocks pro Spiel) der Liga, warum sie mit ihren 19 Jahren als eines der größten Talente des deutschen Basketballs gilt. Mit den Nationalspielerinnen Simone Costa (Portugal) und Stella Tarkovicova (Slowakei) im Backcourt sowie Kamilla Ogun (Russland) und Melisa Brčaninović (Bosnien-Herzegowina) im Frontcourt hat sie dazu Spielerinnen neben sich, die regelmäßig zweistellig scoren. Der Mittwochabend wird also nicht nur eine historische Chance, sondern auch eine echte Challenge für die Berlinerinnen. Aber das Team hat Bock: „Wir freuen uns alle voll darauf“, sagt Lucy Reuß: „Ich hoffe, dass wir dieses Mal dann mit einem Sieg aus Osnabrück nach Hause fahren.“


Das Viertelfinalduell im DBBL-Pokal mit den GiroLive Panthers Osnabrück beginnt am Mittwoch um 18 Uhr. Die Begegnung in der Osnabrücker OSC-Halle A wird kostenlos und ohne Anmeldung hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt.