Unsere Albatrosse haben die unglückliche Overtime-Niederlage bei Fenerbahce Istanbul abgehakt und brechen zu ihrem nächsten EuroLeague-Abenteuer auf, das sie am Donnerstag (12.12., 18 Uhr deutscher Zeit, live auf MagentaSport) ins nördlich von Moskau gelegene Mytischtschi führt. Dort trägt Khimki (Region Moskau) seit 2017/2018 seine EuroLeague-Spiele aus, weil die Heimhalle in Khimki nicht mehr den EuroLeague-Anforderungen entspricht. BC Khimki hat in der 8.000 Zuschauer fassenden Arena Mytischtschi in dieser Saison erst ein Spiel verloren – in der Vorwoche 94:102 gegen den FC Barcelona.

Aito Garcia Reneses (ALBA-Cheftrainer): „Khimki ist ein schwieriger Gegner, weil sie ein Team sind, das aus jeder Position punkten kann. Bei so vielen Dreierschützen ergeben sich mehr Freiräume, um zum Korb zu ziehen oder den Ball unter den Korb zu passen. Wir haben auch viele gute Schützen, aber Khimki wirft aus noch größeren Entfernungen als wir. Ich denke, generell verteidigen wir momentan gut, aber es ist schwierig, diese Verteidigung über 40 Minuten zu spielen. Zum Glück ist wenigstens Bogdan Radosavljevic für dieses Spiel wieder verfügbar und in der EuroLeague kann im Gegensatz zur Bundesliga auch Kreso Nikic trotz ausländischem Pass eingesetzt werden. Aber nach wie vor werden uns Johannes Thiemann und Tim Schneider sowie die Langzeitverletzten Tyler Cavanaugh und Stefan Peno fehlen.“

Marcus Eriksson (ALBA-Forward): „Khimki hat ohne Frage viele großartige und talentierte Spieler. Sie machen immer viele Punkte. Darauf müssen wir uns einstellen und uns muss klar sein, dass sie ihre Läufe in der Offensive haben werden. Wir mögen es auch, so zu spielen, aber auswärts in fremder Halle ist das immer schwieriger. Wir müssen in der Verteidigung so solide wie möglich sein und ansonsten unser Spiel machen. Natürlich wird es ein Spaß, gegen Jonas Jerebko zu spielen. Mit ihm bei Khimki und Jeff Taylor bei Real sind wir jetzt drei Schweden in der EuroLeague.“

Der russische Vizemeister der letzten drei Jahre jagt auch in dieser Saison dem großen Ziel nach, endlich einmal den Serienmeister ZSKA Moskau vom Thron zu stoßen und beim Blick auf die Tabelle scheinen die Chancen dafür so schlecht nicht zu stehen: Khimki ist mit 10:0 Siegen in Russland Tabellenführer vor ZSKA (7:3). Das direkte Duell steht indes noch aus. In der EuroLeague, wo ZSKA Fünfter ist und Khimki mit 6:6 Siegen Achter, gewann ZSKA im Oktober in eigener Halle 99:86.

Um dem übermächtigen Lokalrivalen näher zu kommen, hat Khimki im Sommer sein Budget auf weit über 30 Millionen Euro erhöht und sich auf allen Positionen namhaft verstärkt. So warb Trainer Rimas Kurtinaitis beim Deutschen Meister Bayern München Spielmacher Stefan Jovic und US-Center Devin Booker ab. Aus Vilnius kam der ebenfalls aus der Bundesliga (zuletzt Oldenburg) bekannte US-Guard Chris Kramer.

Die defensivstarken Guards Jovic und Kramer bilden jetzt mit Khimkis großem Superstar Alexey Shved ein bärenstarkes Guard-Trio. Khimkis Offensive bleibt dabei weitgehend auf den vor vier Jahren aus der NBA in die Heimat zurückgekehrten Shved zugeschnitten, der als begnadeter Werfer aus allen Lagen mit im Schnitt 19,6 Punkten nicht nur der drittbester Werfer der EuroLeague ist. Russlands aktuell bester Basketballer verteilt auch 4,9 Assists/Spiel.

Trainer Kurtinaitis hat noch viele andere starke Schützen wie die Letten Dairis Bertans und Janis Timma oder den russischen Nationalspieler Sergey Karasev nach Khimki geholt. Auch US-Power Forward Anthony Gill, der nach neun NBA-Jahren nach Europa zurückgekehrte schwedische Center Jonas Jerebko und sogar US-Center Devin Booker (ein Dreier pro Spiel mit einer 57-prozentigen Erfolgsquote) glänzen bei Khimki mit ihrer Korbgefährlichkeit aus der Distanz.

Unter diesen Voraussetzungen lädt Khimki seine Gegner nur zu gerne zu spektakulären Schützenfesten ein. Khimki erzielt in der EuroLeague die drittmeisten Punkte pro Spiel (85,5 pro Spiel), kassiert am anderen Ende aber auch die meisten Gegenpunkte (87,0 pro Spiel - Verlängerungen nicht mitgerechnet). Ähnlich wie ALBA bevorzugt Khimki dabei ein schnelles Spieltempo, das hohe Resultate begünstigt.

BC Khimki Moskau (Statistik EuroLeague 2019/2020)

Nr.

Name

Pos.

Alter

cm

Nat.

EL

Pkt/Sp

Rb/Sp

As/Sp

1

Aleksey Shved

1/2

30

198

RUS

9 J.

19,6

2,5

4,9

3

Chris Kramer

1/2

31

191

USA

---

5,5

2,2

2,2

5

Devin Booker

5

28

206

USA

1 J.

12,5

4,7

1,4

6

Janis Timma

3

27

201

LAT

2 J.

14,4

3,6

2,1

7

Sergey Karasev

3

26

201

RUS

---

2,9

1,2

0,9

8

Vyacheslav Zaytsev

1

30

190

RUS

4 J.

3,1

2,7

2,0

9

Egor Vialtsev

2/3

34

193

RUS

5 J.

0,0

0,0

1,0

11

Jonas Jerebko

5

32

208

SWE

---

9,2

3,4

1,3

12

Sergey Monia

3/4

36

202

RUS

9 J.

2,5

2,0

0,5

13

Anthony Gill

4

27

204

USA

2 J.

10,0

5,3

1,3

24

Stefan Jovic

1

29

198

SRB

4 J.

7,4

2,0

4,7

40

Jeremy Evans

4/5

32

206

USA

1 J.

7,5

4,6

1,1

45

Dairis Bertans

2

30

192

LAT

3 J.

5,4

0,7

1,2

Head Coach: Rimas Kurtinaitis (59, LTU, fünfte EuroLeague-Saison, mit Unterbrechungen die vierte für Khimki)

Khimki Moskau: Resultate der letzten drei Wochen
19.11. Real Madrid - Khimki (EuroLeague) 104:76 (N) Kramer 14
21.11. Valencia Basket – Khimki (EuroLeague) 89:84 (N) Jovic 19
24.11. Khimki – Rsmoki Minsk (United League) 77:73 (S) Monia 17
28.11. Fenerbahce Istanbul – Khimki (EuroLeague) 89:76 (N) Timma 26
02.12. Nizhni Novgorod – Khimki (United League) 87:113 (S) Shved 23
06.12. Khimki – FC Barcelona (Euroleague) 94:102 (N) Shved 23
09.12. Zenit St. Petersburg – Khimki (United League) 101:108 (S) Shved 30

ALBA-Bilanz gegen Khimki Moskau: 1:3
1 Sieg – 3 Niederlagen (in Moskau 0-2) im ULEB Cup / EuroCup
Höchster Sieg: 90:83 n.V. am 9. Januar 2007 in Berlin (ULEB Cup)
Höchste Niederlage: 72:102 am 26. Oktober 2016 in Berlin (EuroCup)