Ein bisschen Wehmut, aber auch große Vorfreude – es tut sich etwas im DBBL-Kader von ALBA BERLIN: Nach zwei Jahren verlässt die Berlinerinnen mit Flügelspielerin Laina Snyder ein ganz wesentlicher Bestandteil des Meisterinnenteams, gleichzeitig gibt es jedoch mit der 1,91 Meter großen Insidespielerin Emily Kiser auch ganz wesentliche Verstärkung für das Team von Chefcoach Cristo Cabrera. Die 24 Jahre alte ALBA-Neuverpflichtung hat nach fünf Jahren College-Basketball an der University of Michigan gerade ihre erste Profisaison in Griechenland hinter sich und bringt von dort auch schon Erfahrung aus dem EuroCup mit, auf dessen internationalen Parkett die Berlinerinnen kommende Saison erstmals unterwegs sein werden.

Fotos: FIBA, U-M & Tilo Wiedensohler

Himar Ojeda (ALBA-Sportdirektor): „Wir freuen uns sehr auf Emily! Als Insidespielerin auf den Positionen vier und fünf wird sie dem Team noch mehr Balance geben. Sie kann sich gegen physische und athletische Gegnerinnen durchsetzen und nimmt den Kontakt in der Zone an, sie kann das Feld aber auch öffnen und mit dem Gesicht zum Korb spielen. Dazu hat sie noch Qualitäten, das Spiel zu lesen und den Ball zu passen. Emily ist eine großartige Ergänzung für unser Team!“

Emily Kiser: „Erst mal: Herzlichen Glückwunsch an das Team und die Fans zur Meisterschaft letzte Saison! Über den Club habe ich nur Gutes gehört und freue mich jetzt schon sehr, in der neuen Saison selbst zu ALBA zu kommen und ein Teil des Teams zu werden. Ich kann es deshalb kaum erwarten, an die Arbeit zu gehen. Wir sehen uns bald, Berlin!“


Sie hat gerade erst ihre Rookie-Saison hinter sich und bringt trotzdem etwas mit, das sonst keine Spielerin aus dem ALBA-Kader besitzt: EuroCup-Erfahrung. In der neuen Saison starten die Berlinerinnen zum ersten Mal in der Clubgeschichte international. Und mit ihrer Neuverpflichtung Emily Kiser haben die Deutschen Meisterinnen nun eine Spielerin an Bord, die weiß, wie es sich anfühlt, wenn man für Competition etwa nach Spanien, Frankreich, Tschechien oder Rumänien reist und auch unter der Woche Duelle mit starken gegnerischen Teams angesagt sind.

Für den griechischen Erstligisten AO Eleftheria Moschatou aus der Athener Vorstadt hat Emily Kiser in der vergangenen Spielzeit ihr erstes Jahr als Oversea-Profi absolviert und war dabei immerhin achtmal international am Ball, sechsmal in der EuroCup-Gruppenphase und zweimal in der Qualifikation. Etwas mehr als 30 Minuten stand sie dort durchschnittlich auf dem Parkett und legte pro Spiel rund neun Punkte und sieben Rebounds auf. Etwa 37 Minuten, zwölf Punkte, neun Rebounds und drei Assists waren es sogar im Schnitt der 18 Ligaspiele, die sie unter der früheren MBC-Trainerin Katerina Hatzidaki für Moschatou bestritt und ihr Team am Ende bis auf Platz fünf führten.

Für den Sprung nach Europa hat sich Emily Kiser Stück für Stück am US-College vorbereitet: Gleich fünf Spielzeiten verbrachte sie der Corona-Pandemie wegen an der University of Michigan. Ihre sportlichen Anfänge hatte sie an der Highschool ihres Heimatorts Noblesville nahe Indianapolis gemacht und dort neben Basketball auch erfolgreich Volleyball gespielt. Am College entwickelte sich die 1,91 Meter große ALBA-Neuverpflichtung dann im Laufe der Jahre spielerisch wie statistisch von einer klassischen Newcomerin über eine respektierte Rollenspielerin bis hin zur absoluten Leistungsträgerin.

Aus 18 Spielen mit durchschnittlich fünf Minuten und rund zwei Punkten und zwei Rebounds zum Start ihrer College-Karriere in der Saison 2018/19 wurden so am Ende der Saison 2022/23 dann 33 Spiele mit rund 35 Minuten, 16 Punkten, sieben Rebounds und drei Assists im Schnitt. Im Training wuchs die energetische Insidespielerin an den Duellen mit ihrer damaligen Teamkollegin und jetzigen WNBA-Athletin Naz Hillmon und machte sich nicht nur durch ihre spielerischen Qualitäten, sondern auch durch ihren großen Hustle einen Namen in ihrer College-Conference, der traditionsreichen Big Ten.

Nun wartet das zweite Profijahr auf die 24 Jahre alte College-Absolventin. Im ALBA-Trikot soll ihre Entwicklung weitergehen – in der DBBL und natürlich auch im EuroCup.
 

SaisonTeamLigaGMpGPpGFG%3P%FT%RpGApGSpGBpG
2023/24AO Eleftheria MoschatouA1 (GRC)1837,412,242,722,278,19,12,91,10,5
2023/24AO Eleftheria MoschatouEuroCup (EUR)830,29,144,140,050,07,11,51,40,4
2022/23Michigan WolverinesNCAA (USA)3335,115,954,634,978,67,12,91,20,8
2021/22Michigan WolverinesNCAA (USA)3231,49,344,422,769,98,11,80,70,9
2020/21Michigan WolverinesNCAA (USA)1712,42,438,520,075,02,61,10,20,2
2019/20Michigan WolverinesNCAA (USA)298,33,048,536,472,01,30,60,20,4
2018/19Michigan WolverinesNCAA (USA)185,21,944,0070,61,60,30,10,3

 

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Ihren Weg an anderer Stelle fortsetzen wird hingegen Laina Snyder. Die Flügelspielerin war nach ALBAs Erstliga-Aufstieg vor zwei Jahren zum Team gestoßen und hatte im vergangenen Sommer nach einigen internationalen Stationen zum ersten Mal überhaupt in ihrer Karriere für eine zweite Saison bei einem Club unterschrieben. Nun sucht sich die Globetrotterin eine neue Aufgabe.

Berlin verlässt die 28-jährige College-Absolventin nicht nur als Deutsche Meisterin, sondern auch als eine der prägenden Spielerinnen ALBAs erster zwei DBBL-Jahre. Mit 30 Punkten und 13 Rebounds im Dezember 2022 gegen die Rheinland Lions, mit 30 Punkten und sechs Dreiern im April 2023 gegen Keltern sowie mit drei Blocks im November 2022 gegen die Saarlouis Royals hält sie die individuellen ALBA-Rekorde der jungen DBBL-Clubgeschichte in Punkten, Rebounds, getroffenen Dreiern sowie Blocks. Unvergessen bleibt auch ihr Buzzer-Beater zur Verlängerung gegen den Herner TC im März 2023, der den Berlinerinnen in ihrem ersten DBBL-Playoff-Heimspiel vor der erstmals ausverkauften Sömmeringhalle den sensationellen Sprung als Aufsteigerinnen ins Halbfinale ermöglichte. Danke für alles und bis bald, Laina!
 

Himar Ojeda (ALBA-Sportdirektor): „Wir sind natürlich traurig, dass uns Laina verlässt, aber sie wollte sich noch einmal neu orientieren. Sie war herausragend für uns in den letzten beiden Jahren und hat mit all ihrem Talent und ihrer Persönlichkeit einen großen Anteil daran gehabt, das Team auf dieses Level zu bringen. Es ist immer schade, wenn eine Spielerin von dieser Qualität weiterzieht, aber wir sind sehr glücklich darüber, dass wir hier diese zwei Jahre mit ihr und all den Erfolgen erleben durften. Wir wünschen ihr natürlich nur das Beste. Laina wird immer ein fester Teil von uns und unserer Geschichte bleiben.“

Laina Snyder: „Liebe ALBA-Family, vielen Dank euch allen für diese unglaublichen zwei Jahre. Das war eine einzigartige Erfahrung. Ich kann euch allen gar nicht genug für euren Einsatz danken, nicht nur für das Team, sondern auch für den Frauenbasketball insgesamt. Euer Enthusiasmus macht die Sömmeringhalle zur elektrisierendsten Halle des Landes und zum besten Ort, an dem ich je gespielt habe. Ich werde eure Liebe und euren Support vor, während und nach jedem einzelnen Spiel nie vergessen. Es war eine sehr schwere Entscheidung, nicht zu ALBA zurückzukehren, aber eine, von der ich glaube, dass sie zu diesem Zeitpunkt das Beste für mich ist. Egal, wohin mich das Leben führt: Ein Teil meines Herzens wird immer in Berlin sein, weil hier alle diese Zeit so besonders gemacht haben. Ich fühle mich geehrt, Teil des ersten Meisterinnenteams gewesen zu sein, aber kann es kaum erwarten, das Team in Zukunft noch mehr siegen zu sehen. Vielen Dank für alles, Berlin!“
 

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