ALBA BERLIN hat das fünfte Spiel der Halbfinalserie gegen die Niners Chemnitz am Donnerstagabend mit sensationell mit 97:84 gewonnen. Vor 9.781 Zuschauern in der Uber Arena waren die Chemnitzer wie erwartet wieder brandgefährlich und führten zwischenzeitlich schon mit elf Punkten. Aber mit bissiger Defense, einem brandheißen Matt Thomas und unglaublich lauten Fans spielten sich die Albatrosse in einen Rausch und erkämpften sich den Sieg in der zweiten Halbzeit. Das Team von Coach González bewies trotz des Ausfalls von Martin Hermannsson und einem angeschlagenen Johannes Thiemann viel Herz und zieht nach einer intensiven Serie ins Finale gegen Bayern München ein. (Foto: Tilo Wiedensohler)

Die Finalserie gegen den FC Bayern München Basketball startet am kommenden Samstag:
Samstag, 8. Juni, 20.30 Uhr (in München)
Montag, 10. Juni, 20.30 Uhr (in München)
Mittwoch, 12. Juni, 20.30 Uhr (TICKETS HIER)
evtl. Freitag, 14.Juni, 18 Uhr
evtl. Sonntag, 16.Juni, 17 Uhr (in München)


Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Ich bin sehr stolz auf mein Team! Das war heute ein historischer Sieg. Wir sind in dieser Saison gemeinsam durch viele Auf und Abs gegangen, aber haben nie aufgehört zu kämpfen und an uns zu glauben. Johannes Thiemann hat heute trotz seiner Verletzung weitergekämpft und uns nochmal einen starken Push gegeben. Wir haben es geschafft, auch ohne unsere drei Point Guards einen Weg zu finden, dieses Spiel zu gewinnen. Aber auch Gratulation an Chemnitz – die Niners haben eine tolle Saison gespielt, den FIBA Europe Cup gewonnen, tolle Playoffs gespielt und uns alles abverlangt. Jetzt geht es für uns ins Playoff-Finale und da werden wir noch einmal alles geben – trotz aller Widrigkeiten.“

Rodrigo Pastore (Niners-Cheftrainer): „Herzlichen Glückwunsch an ALBA zum Finaleinzug. Ich möchte mich außerdem bei meinem Team und den Niners-Fans für eine fantastische Saison bedanken. Es war mir eine Ehre jeden dieser Spieler coachen zu dürfen. 48 Stunden nach der harten Niederlage in Spiel Vier ist es uns heute gelungen, in der Offensive einen Schritt nach vorn zu machen. Auch unsere Defensive war zeitweise gut, insgesamt aber nicht auf dem Level, das heute nötig gewesen wäre. In der ersten Halbzeit haben wir dadurch viele einfache Punkte kassiert, obwohl das Rebounding gestimmt hat. Die 2-3-Zone hat unseren Rhythmus in der zweiten Hälfte dann komplett zerstört, ALBA hat einen Transition-Angriff nach dem nächsten bekommen und am Ende verdient gewonnen.“

Malte Delow (ALBA-Guard): „Es war eine harte Serie, die uns alles abverlangt hat. In den letzten Tagen hatten wir viele Probleme, generell gab es in dieser Saison einige schwierige Phasen. Das alles hat uns als Team aber nur noch mehr zusammengeschweißt. Heute haben wir alle etwas zum Sieg beitragen können. Den nötigen Extrapush hat uns unsere Zonenverteidigung und der unfassbare Support der Fans gegeben.“
 

Best of ALBA: Thomas 24pt 5as | Delow 17pt 5rb | Brown 16pt 6rb 5as | Thiemann 14pt 3as | Koumadje 10rb | Komplette Statistik


Als wären die Berliner Personalsorgen im Aufbau nicht schon groß genug gewesen, muss nun auch Martin Hermannsson hinter der Bande platznehmen. Der Point Guard wird ALBA aufgrund einer Muskelverletzung in der linken Wade für den Rest der Saison fehlen. Johannes Thiemann hatte zudem mit einer Reizung des Patellansehnenansatzes zu kämpfen, konnte allerdings spielen.

Man merkte beiden Teams zu Beginn eine gewisse Nervosität an. In der Offense kamen beide Teams schnell zu einfachen Korblegern und leisteten sich einige Ballverluste. Zwar setzten sich die Albatrosse zwischenzeitlich bis auf neun Punkte ab, Chemnitz ließ aber nicht locker und beendete das Viertel mit einem 10:3-Lauf, der den Rückstand auf 30:28 herunterschraubte. Im zweiten Spielabschnitt machten die Niners genau da weiter. Per 15:0-Lauf stellten die Gäste die Partie auf den Kopf, auch weil die Mannschaft von Israel González zu viele offene Dreier zuließ. Zur Halbzeit lag ALBA mit 48:53 hinten.

Auch in der zweiten Hälfte hatten die Chemnitzer zunächst die Nase vorn, bis Israel González die Defense umstellte. Die Albatrosse wechselten zur Zonenverteidigung und wirbelten so die Niners-Offensive durcheinander. Dann begann Matt Thomas, Fahrt aufzunehmen. Der Guard führte ALBA mit neun Punkten im dritten Viertel zu einer 74:73-Führung. Doch damit nicht genug: Der Shooter bediente in der Crunchtime erst Sterling Brown an der Dreierlinie, traf dann selber aus der Distanz und krönte diese Phase mit einem tiefen Transition-Dreier plus Foul. Spätestens jetzt war das Momentum auf Seiten von Berlin. Gegen die von Khalifa Koumadje angeführte Verteidigung (fünf Rebounds im letzten Viertel) war an diesem Abend kein Ankommen. Sterling Brown und Malte Delow machten am Ende den Sack zu.