
Der zweite Doppelspieltag der Turkish Airlines EuroLeague stellt ALBA BERLIN in dieser Woche wieder vor eine harte Belastungsprobe. Vor dem Gastspiel bei Partizan Belgrad am Freitag empfangen die Albatrosse am Mittwoch (15. November, 20 Uhr, live bei MagentaSport) ASVEL Villeurbanne in der Mercedes-Benz Arena. Die Franzosen haben wie ALBA in der EuroLeague bisher erst ein Spiel gewonnen. (Foto: Tilo Wiedensohler)
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Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Das Level in der EuroLeague ist wirklich hoch und ich finde, wir machen bisher einen guten Job. Wir geben in jedem Spiel alles. So gehen wir auch in das Partie gegen ASVEL Villeurbanne: Wir wollen möglichst nah an unser Leistungsmaximum kommen, um das Spiel zu gewinnen.“
Matteo Spagnolo (ALBA-Guard): „Unter ihrem neuen Trainer spielt ASVEL direkt besser und mit sehr viel Energie. Ich kenne Coach Pozzecco sehr gut von der Nationalmannschaft. Mit seiner emotionalen Art versteht er es perfekt, seine Spieler zu Höchstleistungen zu pushen. Wir müssen deshalb am Mittwoch alles aus uns herausholen, um diese wichtige Partie zu gewinnen.“
Gianmarco Pozzecco bringt frischen Wind
ASVEL Villeurbanne schloss die vergangene EuroLeague-Saison als Letzter ab und verlor in Frankreich den Meistertitel an den AS Monaco. Vereinspräsident Tony Parker widerstand trotzdem im Sommer dem wachsenden Druck auf Headcoach T.J. Parker (seinem Bruder) und verstärkte stattdessen den Kader. Als ASVEL jedoch nach vier Spielen erneut sieglos am Tabellenende rangierte, hielt der ehemalige NBA-Star doch nach einem neuen Trainer Ausschau und ersetzte Ende Oktober seinen Bruder durch den Italiener Gianmarco Pozzecco.
Der italienische Nationaltrainer, der seinen Emotionen an der Seitenlinie keine Grenzen setzt, hatte Italien bei der EM 2022 und bei der WM 2023 ins Viertelfinale und damit zurück in die Weltspitze geführt. Auch bei ASVEL ist der frische Wind, den der charismatische Italiener mitbringt, nicht zu übersehen. Vor zwei Wochen landeten die Franzosen in Kaunas ihren ersten Sieg und in der vergangenen Woche verpasste ASVEL nur knapp eine Sensation in Monaco.
Nando De Colo fehlen noch 146 Punkte zum Alltime-Topscorer
Der große Star von ASVEL ist auch in dieser Saison der mittlerweile 36-jährige Nando De Colo. Dem zweifachen EuroLeague-Champion (2016 und 2019 mit ZSKA Moskau) und EuroLeague-MVP 2016 fehlen in seiner elften EuroLeague-Saison nur noch 147 Punkte, um Vassilis Spanoulis von der Spitze der ewigen EuroLeague-Korbjägerliste zu verdrängen. Auch im Spielaufbau spielt der versierte Combo-Guard bei ASVEL eine wichtige Rolle. In erster Linie ist aber Paris Lee für die Spielorganisation verantwortlich. Am Mittwoch trifft der der flinke US-Point-Guard auf einen ehemaligen Mitspieler: Lee und ALBA-Forward Sterling Brown spielten beide zusammen an der Provisio East Highschool.
Mit dem auf vielfältige Weise korbgefährlichen David Lighty (35) und dem für seine Zähigkeit in der Verteidigung gefürchteten Charles Kahudi (37) komplettieren zwei weitere Mitt-Dreißiger den Backcourt, die schon seit sechs bzw. acht Jahren für ASVEL spielen. Als neuer zweiter Topscorer neben De Colo empfahl sich in den letzten Wochen der aus Mailand nach Frankreich zurückgekehrte Nationalspieler Timothé Luwawu-Cabarot, der neben seiner starken Offensive auch als exzellenter Verteidiger am Perimeter überzeugt.
Mit Lauvergne und Fall im Frontcourt sehr groß aufgestellt
Im Frontcourt wird sich ALBA über weite Phasen des Spiels gegen ASVEL einer extrem großen Aufstellung des Gegners gegenüber sehen. Wie schon sein Vorgänger lässt Trainer Pozzecco nämlich den 2,11 Meter großen Joffrey Lauvergne an der Seite des 2,21 Meter großen senegalesischen Center-Hünen Youssoupha Fall starten. Auch als Power Forward ist Lauvergne, der NBA-erfahrene ehemalige französische Nationalspieler, nach seiner Genesung von einer langen Verletzung bis hinter die Dreierlinie korbgefährlich.
Mit den Backups Mike Scott und John Egbunu kann ASVEL im Frontcourt aber auch kleiner und schneller spielen. Nach über 600 Spielen in der NBA spielte Mike Scott in der vergangenen Saison für Nancy erstmals in Europa. Im ASVEL-Trikot stellt der 2,03 Meter große US-Forward seine große Korbgefährlichkeit nun auch in der EuroLeague unter Beweis. Der reboundstarke Nigerianer John Egbunu war in der vergangenen Saison der drittbeste Shotblocker der türkischen Liga.
LDLC ASVEL Villeurbanne (Stats Turkish Airlines EuroLeague 2023/24)
Nr. | Name | Pos. | Alter | cm | Nat. | EL | Pkt/Sp | Rb/Sp | As/Sp |
00 | Mike Scott | 4 | 35 | 203 | USA | --- | 11,1 | 3,0 | 1,9 |
3 | Paris Lee | 1 | 28 | 184 | US/CMR | 2 J. | 7,4 | 1,7 | 6,1 |
5 | Charles Kahudi | 3 | 37 | 196 | FR/COD | 4 J. | 4,6 | 4,4 | 0,4 |
7 | Joffrey Lauvergne | 4/5 | 32 | 211 | FRA | 7 J. | 11,9 | 4,6 | 2,1 |
9 | Timothé Luwawu-Cabarrot | 3 | 28 | 201 | FRA | 1 J. | 12,0 | 3,6 | 1,2 |
10 | Boris Dallo | 2/3 | 29 | 193 | FRA | 1 J. | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
11 | Edwin Jackson | 2 | 34 | 190 | FRA | 5 J. | 2,0 | 0,4 | 0,2 |
12 | Nando De Colo | 1/2 | 36 | 196 | FRA | 10 J. | 12,0 | 1,7 | 3,3 |
15 | John Egbunu | 5 | 29 | 208 | NGR | --- | 3,7 | 2,7 | 0,0 |
19 | Youssoupha Fall | 5 | 28 | 221 | FRA | 4 J. | 8,5 | 5,2 | 0,0 |
23 | David Lighty | 2/3 | 35 | 195 | USA | 6 J. | 5,0 | 0,0 | 1,3 |
24 | Mbaye Ndiaye | 4/5 | 24 | 204 | SEN | --- | 1,6 | 3,2 | 0,8 |
31 | Noam Yaacov | 1 | 19 | 186 | DK/ISR | --- | 0,4 | 0,2 | 0,4 |
33 | Frank Jackson | 1 | 25 | 190 | USA | --- | 10,3 | 1,8 | 1,3 |
Headcoach: Gianmarco Pozzecco (51, ITA, erste EuroLeague-Saison als Headcoach)
ASVEL: Resultate der letzten zwei Wochen
02.11. Žalgiris Kaunas – ASVEL (EuroL) 88:91 (S) Luwawu-Cabarot 19
05.11. CSP Limoges – ASVEL (LNB) 79:68 (N) Jackson 16
10.11. AS Monaco – ASVEL (EuroL) 80:70 (N) Luwawu-Cabarot 18
12.11. ASVEL – JDA Dijon (LNB) 79:74 (S) Lauvergne 20
ALBA BERLIN: Resultate der letzten zwei Wochen
02.11. Valencia Basket – ALBA (EuroL) 79:71 (N) Brown 19
06.11. Tigers Tübingen – ALBA (BBL) 81:97 (S) Bean 15
10.11. ALBA – Panathinaikos Athen (EuroL) 85:99 (N) Brown 17
12.11. ALBA – Löwen Braunschweig (BBL) 92:64 (S) Brown 15
ALBA-Bilanz gegen ASVEL
10 Siege – 5 Niederlagen (in Berlin 6-1)
EuroLeague 6-3 / FIBA-Europaliga 3-1 / Korac Cup 1-1