Wie lassen sich Sport und Bewegung als wesentliche Faktoren ganzheitlicher Gesundheit und Teilhabe stärken? Diese Frage ist infolge der Corona-Pandemie noch intensiver in den Fokus der Bundespolitik gerückt. In der Berliner Max-Schmeling-Halle haben Sportministerin Nancy Faeser und Gesundheitsminister Karl Lauterbach deshalb am Dienstag Vertreter:innen aus Bund, Ländern, Kommunen, Sportverbänden und -vereinen zum gemeinsamen Bewegungsgipfel eingeladen. Auch ALBA BERLIN war vertreten und konnte berichten, wie der Verein seit 2005 im eigenen Nachwuchsbereich eine ganzheitliche Bildungs- und Bewegungsidee an Kitas und Schulen umsetzt und diese Idee mit der Initiative SPORT VERNETZT bundesweit in die Sozialräume trägt.

Fotos: Henning Schacht
 

Henning Harnisch, ALBA-Vizepräsident und Leiter der ALBA JUGEND: „Wir freuen uns sehr, dass wir hier unsere ganzheitliche Perspektive auf Sport und Bewegung als Teil einer größeren Bildungsidee einbringen dürfen. Wir spüren in unserer täglichen Arbeit in der ALBA JUGEND, aber auch durch unsere bundesweite Initiative SPORT VERNETZT: Eine riesengroße Chance liegt in der Ganztagsschule, indem wir das Miteinander von Kitas, Grundschulen und weiterführenden Schulen mit den Sportvereinen und dem Freizeitsport weiter stärken. Alle, die in diesem Bereich arbeiten, wissen, dass darin sehr viel Potenzial liegt. Es geht darum, dass wir jetzt miteinander sagen: Das ist der Schlüssel, lasst uns einen neuen Schul- und Vereinssport schaffen, durch den wir auf der Grundlage eines Miteinanders viel mehr Kinder zu Spiel und Bewegung bringen – vor allem in den städtischen Gegenden, in denen soziale Herausforderungen bestehen, aber auch im ländlichen Raum. Ich sehe dazu eigentlich keine Alternative. Es sind so viele Leute aus der Praxis hier, die dabei mitmachen wollen. Wir freuen uns auf die Vernetzung und die Zusammenarbeit. Wir brauchen dabei klare Ziele – zum Beispiel, dass alle Kinder nach der ersten Klasse schwimmen können. Das ist schwierig, aber das geht. Wir haben hierzulande eine tolle Kultur und tolle Traditionen im Sport. Das muss man neu anregen, und dafür kann das hier ein guter Start sein.“

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: „Durch die Pandemie ist einiges zu kurz gekommen. Dabei ist Bewegung der beste Weg, um verschiedene Folgen von Krisensituationen abzufedern. Als Gesundheitsminister ist es mein Ziel, dass sich jeder täglich ausreichend bewegt. Unser Alltag bietet unzählige Möglichkeiten dazu: In Kitas, Schulen oder im Betrieb, zu Hause oder im Seniorenheim, oder auch unterwegs auf Gehwegen und Grünanlagen. Diese Lebenswelten sollen gestärkt und wiederbelebt werden. Ich begrüße das Engagement aller Beteiligten und danke all denjenigen, die in ihrem Zuständigkeitsbereich Verantwortung für Bewegungs- und Sportförderung übernehmen.“

Nancy Faeser, Bundesinnenministerin und Sportministerin: „Die Pandemiejahre waren ein tiefer Einschnitt für den Sport. Jetzt gilt es, wieder durchzustarten. Dafür müssen wir alle Akteure zusammenbringen: den organisierten Sport, Bund, Länder und Kommunen. Wir müssen gemeinsam handeln, quer durch alle Bereiche – von der Sport-, über die Gesundheits-, Bildungs- und Jugendpolitik bis hin zur Stadtplanungs- und Integrationspolitik. Dafür ist der heutige Bewegungsgipfel ein starker Impuls und ein wichtiger Anfang, an den wir mit der Erarbeitung unseres ‚Entwicklungplans Sport‘ im kommenden Jahr anknüpfen werden.“

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Am Gipfel in der Berliner Max-Schmeling-Halle nahmen neben Sportministerin Nancy Faeser und Gesundheitsminister Karl Lauterbach Vertreter:innen von sieben anderen Bundesressorts, elf Vertreter:innen der Sportministerkonferenz, der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes sowie der Deutsche Olympische Sportbund und die Deutsche Sportjugend teil. Der Prozess wird begleitet und unterstützt durch sechs Spitzensportler:innen, darunter Fußballweltmeister Philipp Lahm, die Turnerin Elisabeth Seitz oder der Parasportler Niko Kappel.

Im Austausch mit den Gipfelteilnehmenden konnten die ALBA-Vertreter:innen um Vizepräsident Henning Harnisch von ihren Erfahrungen aus ALBAs ganzheitlichem Nachwuchsprogramm berichten und damit konkrete Beispiele geben, wie Sport und Bewegung in der Gesellschaft und vor allem im Bildungssystem stärker zu verankern sind. Kinder aus den Angeboten der ALBA JUGEND sowie das Maskottchen Albatros sorgten zudem mit dem Jugend- und Inklusionsverein Pfeffersport e.V. für das bunte Rahmenprogramm des Gipfels.

Durch Förderung des Bundes hat ALBA BERLIN das bundesweit erfolgreiche YouTube-Sportangebot ALBAs tägliche Sportstunde mittlerweile zu einem umfangreichen und kostenlosen Digitalangebot ausgeweitet, das Lehrer:innen, Erzieher:innen und Trainer:innen durch die frei zugängliche Online-Plattform Sport digital – Die ALBAthek sowie mit regelmäßig stattfindenden Webinaren und Fortbildungen vor Ort in ihren sportlichen Vermittlungskompetenzen schult und Impulse für abwechslungsreiche und qualitativ hochwertige Bewegungsangebote liefert.

Parallel dazu hat ALBA BERLIN das bundesweite Strukturförderprogramm SPORT VERNETZT ins Leben gerufen, das von der Auridis Stiftung und der Beisheim Stiftung gefördert wird und zusammen mit inzwischen rund 30 Partnerinstitutionen niedrigschwellige Bewegungsangebote in Deutschlands Sozialräume bringt. Kinder werden somit frühzeitig und kontinuierlich gefördert und finden den Weg in den organisierten Sport. Durch die bundesweite Vernetzung der Partnerinstitutionen entsteht zugleich eine neue Bewegung für Bewegung – mit dem Ziel einer systemischen Veränderung des kommunalen Sportsystems.

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