
Was für ein Abend in der stimmungsvollen Uber Arena! Die Basketballer von ALBA BERLIN haben am Freitag das BBL-Spitzenspiel gegen den FC Bayern München Basketball in der Uber Arena mit 59:53 gewonnen. Nach drei Vierteln, die geprägt waren von einem Auf und Ab der Gefühle starteten die Berliner sechs Minuten vor Spielende vor toller Kulisse einen 18:0-Lauf und holte sich dank dieses starken Schlusssprints den Heimsieg. (Foto: Tilo Wiedensohler)
Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Ich bin sehr stolz auf mein Team – meine Spieler haben heute alles gegeben! Bayern ist vielleicht das beste Team der BBL, aber wir haben viel Charakter gegen diesen starken Gegner gezeigt und vor der tollen Kulisse alles getan, um die Niederlage gegen Bayern von vor ein paar Tagen wiedergutzumachen. Unsere Fans haben uns heute hervorragend unterstützt, uns in den guten Phasen gepusht und in den schlechten Phasen den Rücken gestärkt. Mein Team hat heute gut verteidigt und toll gereboundet, was speziell gegen Bayern eine große Herausforderung ist.“
Pablo Laso (Cheftrainer Bayern): „Ich bin sehr froh, dass wir die Hauptunde mit Platz eins abschließen, denn das ist der Lohn der Arbeit das ganze Jahr über. Uns war lange klar, dass diese zwei Spiele gegen Berlin in einer Woche - Sonntag und heute - entscheidend sein würden. Am Sonntag haben wir sehr gut gespielt und hoch gewonnen. Heute haben wir das Spiel auch gut kontrolliert und solide gespielt, aber viele Jumpers verworfen. Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil wir viele gute Dinge getan, aber das Spiel nicht gewonnen haben. Jetzt liegt der Fokus auf Sonntag und das Spiel gegen Rostock und danach auf den Playoffs. Wir müssen schnell regenerieren und dann hoffe ich, dass wir in dieser Saison noch mal gegen Berlin spielen - das würde nämlich bedeuten, dass wir bis ins Finale kommen und sie dort wiedersehen.“
Malte Delow (ALBA-Guard/Forward): „Bisher konnten wir in diese Spielzeit nur wenige solcher Statement-Siege holen, umso wichtiger ist dieses Erfolgserlebnis für uns und unsere Fans. Wir haben gezeigt, dass wir mit Bayern mithalten können – das gibt uns auf jeden Fall Selbstvertrauen und vielleicht sehen wir uns in dieser Saison noch einmal wieder. Trotzdem gibt es auch noch viele Sachen, an denen wir hart arbeiten müssen. Dafür werden wir die nächste Woche nutzen.“
Best of ALBA: Sterling Brown 11pt 7rb | Justin Bean 8pt 4rb 1bl | Matt Thomas 8pt | Tim Schneider 7pt 6rb | Johannes Thiemann 6pt 4rb | Komplette Statistik
ALBA-Cheftrainer Israel González konnte auf den gleichen Kader zurückgreifen, der schon am Mittwoch die Telekom Baskets Bonn besiegt hatte. Matteo Spagnolo, Louis Olinde, Žiga Samar und Gabriele Procida fehlten verletzungsbedingt. Beim FC Bayern pausierten Serge Ibaka und Nick Weiler-Babb aus Rotationsgründen.
Die Albatrosse wollten sich nach der deutlichen Niederlage am vergangenen Sonntag revanchieren, starteten aber nervös in die Partie und lagen schnell mit 3:15 hinten. Vor allem in der Offensive taten sich die Berliner schwer (1/8 Zweier, vier Ballverluste). Die Fans in der Uber Arena ließen das Team trotz der schweren Anfangsphase aber nicht hängen und pushten es zumindest zu einem 12:17 nach den ersten zehn Minuten. Im zweiten Viertel war es dann ALBAs Bank, die die endgültige Trendwende brachte. Justin Bean, Malte Delow, Tim Schneider, Jonas Mattisseck und Khalifa Koumadje brachten in der Defensive ordentlich Energie mit und bekamen so auch die Offensive wieder zum Laufen. Weil auch Bayern im Angriff nicht viel gelang, stand es zur Halbzeit 30:28.
In Hälfte Zwei startete ALBA dann wie zu Beginn der Partie offensiv unkonzentriert (2/9 aus dem Feld, vier Ballverluste) und musste erneut einen Münchener Lauf hinnehmen. In das Schlussviertel ging es deswegen mit einem 39:48. Mit zunehmendem Ablauf der Spieluhr wuchs nun die Anspannung in der Uber Arena: Das Publikum wartete auf eine mitreißende Aktion, um das Comeback einzuläuten – und das Team lieferte. Andi Obst erzielte einen Dreier zum 43:51 bei noch 6 Minuten und 27 Sekunden zu spielen – es sollten die letzten Punkte der Gäste sein. Stattdessen kam die ALBA-Offensive zum bestmöglichen Zeitpunkt ins Rollen. Erst bediente Johannes Thiemann Matt Thomas per Pass durch die Beine zum erfolgreichen Dreier, dann schüttelte Martin Hermannsson Leonardo Bolmaro lässig ab und sorgte mit einem Dreier für die Führung und Sterling Brown blieb von der Freiwurflinie eiskalt. Den Schlusspunkt besorgte Justin Bean, der Vladimir Lučićs letzten Wurfversuch blockte.
Ein Spiel verbleibt noch in der aktuellen BBL-Hauptrunde – auswärts bei den Hakro Merlins Crailsheim. Tipoff ist am Sonntag um 15.30 Uhr. Die Playoffs starten für die Albatrosse dann am nächsten Freitag gegen die Tabellensiebten Telekom Baskets Bonn. Das sind die Spieltermine:
Freitag, 17. Mai, 18.30 Uhr (Uber Arena)
Sonntag, 19. Mai, 17 Uhr (Max-Schmeling-Halle)
Dienstag, 21. Mai, 18.30 Uhr (in Bonn)
evtl. Donnerstag, 23. Mai (in Bonn)
evtl. Samstag, 25. Mai (Max-Schmeling-Halle)