
Für die Basketballer von ALBA BERLIN geht am Sonntag (4. Februar, 17 Uhr, Mercedes-Benz Arena) mit dem easyCredit BBL Spiel gegen Ulm die wohl härteste Phase der Saison zu Ende. Das 13. Spiel innerhalb fünf Wochen bietet dabei viele Anreize, noch einmal alle letzten Reserven zu mobilisieren. Schließlich haben die amtierenden Deutschen Meister aus Ulm ALBA am Ende der vergangenen Saison nach drei Titeln in Folge entthront. Im Spitzenspiel am Sonntag spielen somit die Meister der letzten vier Jahre gegeneinander. (Tilo Wiedensohler)
Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Unsere Erfahrung lehrt uns, dass jedes BBL-Spiel nach einem Euroleague-Doppelspieltag eine große körperliche sowie mentale Herausforderung ist. Die Aufgabe wird nicht leichter dadurch, dass wir gegen den amtierenden Deutschen Meister Ulm spielen, die auch diese Saison ihre Ambitionen zur Verteidigung der Meisterschaft mit starken Auftritten in der BBL aber auch international untermauern. Wir brauchen die Unterstützung unserer Fans, um die letzten Energiereserven zu mobilisieren!"
Jonas Mattisseck (ALBA-Co-Kapitän/ALBA-Guard): „Wir müssen uns jetzt einen Tag regenerieen und noch einen Tag hart trainieren, um am Sonntag gegen Ulm zu gewinnen. Ulm ist der amtierender Deutscher Meister und es ist klar, dass wir den schlagen wollen. Dafür müssen wir bereit sein und hier zuhause vor unseren Fans ein Feuerwerk zünden."
Eigentlich wollte sich ALBA schon im Hinspiel am 7. Oktober für das das letztjährige Playoff-Aus revanchieren. 35 Minuten lang lagen die Berliner in Ulm auch vorne, doch dank eines starken Endspurt verteidigten die Ulmer letztlich ihren Homecourt. ALBA musste die Revanche verschieben – auf das jetzt anstehende Rückspiel und/oder auf das in zwei Wochen in München angesetzte Pokal-Halbfinale, in dem sich ALBA und Ulm erneut gegenüberstehen.
Neuer Spielmacher auf Ulmer Seiten
Ihren spektakulären Point Guard Yago Dos Santos, der Ulm als Finals-MVP zum Titel dirigierte, mussten die Schwaben im Sommer an Roter Stern Belgrad abgeben. Aber mit Georginho de Paula, dem MVP der südamerikanischen Champions League, haben Trainer Anton Gavel und Sportdirektor Thorsten Leibenath für die Spielmacherposition würdigen Ersatz gefunden. Mit seinen 1,97 Metern verkörpert der Brasilianer allerdings einen ganz anderen Spielmachertyp als sein Vorgänger Yago.
Den Ulmern treu geblieben ist das spanische Ausnahmetalent Juan Núñez. Der 19-Jährige Point Guard, der von 2019 bis 2021 zusammen mit Matteo Spagnolo in der zweiten Mannschaft von Real Madrid spielte und 2022 Spaniens U20 als MVP zum EM-Titel führte, spielt in dieser Saison für Ulm eine noch größere Rolle. Hinter Núñez übernimmt zudem mit dem 19-jährigen Dänen Tobias Jensen ein zweiter junger Aufbauspieler in dieser Saison mehr Verantwortung.
Explosiver Karim Jallow beim Fastbreak kaum zu stoppen
Dass der US-amerikanische Shooting Guard Dakota Mathias seit Dezember verletzt fehlt, zwingt den Kapitän Thomas „Tommy“ Klepeisz zu Extraschichten im Ulmer Backcourt. Aber der 32-jährige Deutsch-Österreicher wird dieser zentralen Rolle nicht nur mit seiner Dreier-Treffsicherheit, sondern auch mit intelligentem Passspiel gerecht.
Auf dem Flügel blüht der gebürtige Münchener Karim Jallow mit seiner enormen Physis und Explosivität so auf, wie man es angesichts seines enormen Talents erwarten konnte. Wenn der athletische Forward sich nach einem Ballgewinn in Richtung gegnerischen Korbs zum Fastbreak bewegt, hält ihn nichts mehr auf und ein krachender Dunk ist garantiert.
US-Center Trevion Williams glänzt auch als Passgeber
Mit Spielern wie dem erfahrenen Robin Christen und dem erst 18-jährigen französischen Talent Pacome Dadiet sind die Ulmer auf dem Flügel auch sonst sehr vielseitig besetzt. In den letzten Wochen legte vor allem der dominikanische Nationalspieler L.J. Figueroa auf der Position vier mit seiner Athletik in Topform und seinen erfolgreichen Dreiern eine überzeugende Vorstellung aufs Parkett.
Analog zur Position eins hat Ulm auch auf Center einen Ersatzmann gefunden, der einen ganz anderen Spielertyp verkörpert als sein Vorgänger. Für seinen letztjährigen Star-Center Bruno Caboclo (jetzt Partizan Belgrad) verpflichtete Ulm den US-Amerikaner Trevion Williams. Der US-Center weist dank seiner großen Spielintelligenz ein hohes Maß an Effiktivität auf, weil er als Ulms Topscorer und bester Rebounder in der Zone auch noch mit klugen Assists glänzt.
Ratiopharm Ulm (Stats easyCredit BBL 2023/24)
Nr. | Name | Pos. | Alter | cm | Nat. | BBL | Pkt/Sp | Rb/Sp | As/Sp |
0 | Seikou Sishoho Jawara | 1 | 23 | 191 | ESP | --- |
|
|
|
1 | Pacome Dadiet | 4 | 18 | 200 | FRA | --- | 6,1 | 2,3 | 0,6 |
7 | Tobias Jensen | 2 | 19 | 198 | DEN | 1 J. | 2,5 | 1,1 | 1,4 |
8 | Robin Christen | 3 | 32 | 202 | GER | 5 J. | 1,7 | 2,3 | 0,3 |
9 | Maximilian Langenfeld | 3 | 20 | 195 | GER | 1 J. | 1,6 | 0,4 | 0,1 |
12 | Noa Essengue | 4 | 17 | 205 | FRA | --- | 2,9 | 0,3 | 0,4 |
13 | Nicolas Bretzel | 5 | 24 | 213 | GER | 6 J. | 4,7 | 2,4 | 0,4 |
14 | Philipp Herkenhoff (verletzt) | 4 | 24 | 209 | GER | 6 J. | 4,7 | 2,0 | 0,8 |
17 | Juan Núñez | 1 | 19 | 192 | ESP | 1 J. | 10,7 | 3,8 | 4,9 |
21 | Alec Anigbata | 3 | 19 | 203 | GER | --- |
|
|
|
22 | Thomas Klepeisz | 2 | 32 | 186 | D/AT | 7 J. | 7,4 | 1,6 | 4,3 |
30 | L.J. Figueroa | 4 | 25 | 198 | DOM | --- | 13,4 | 3,5 | 1,7 |
31 | Dakota Mathias (verletzt) | 2 | 28 | 193 | USA | --- | 14,5 | 2,4 | 1,8 |
32 | Georginho de Paula | 1 | 27 | 197 | BRA | --- | 10,4 | 2,6 | 3,9 |
35 | Karim Jallow | 3 | 26 | 198 | GER | 8 J. | 14,3 | 3,4 | 1,0 |
50 | Trevion Williams | 5 | 23 | 206 | USA | --- | 15,1 | 8,4 | 3,8 |
Headcoach: Anton Gavel (39 Jahre, D/SVK, zweite BBL-Saison als Headcoach)
Ulm: Resultate der letzten zwei Wochen:
23.1. Buducnost Podgorica – Ulm (EuroC) 80:84 (S) Figueroa 24
27.1. Ulm – Tigers Tübingen (BBL) 76:97 (N) Williams 19
31.1. Ulm – Aris Saloniki (EuroC) 66:89 (N) Williams 14
ALBA BERLIN: Resultate der letzten zwei Wochen:
21.1. Baskets Bonn – ALBA (BBL) 87:95 (S) Wetzell 22
25.1. ALBA – Roter Stern Belgrad (EuroL) 89:80 (S) Thomas 19
28.1. Würzburg Baskets – ALBA (BBL) 76:75 (N) Brown 21
30.1. Olympiakos Piräus – ALBA (EuroL) 101:87 (N) Mattisseck 12
01.2. ALBA – Valencia Basket (EuroL) 66:81 (N) Thomas 15
ALBA-Bilanz gegen Ulm: 38:15
38 Siege – 15 Niederlagen (in Berlin 20 – 7)
BBL 25:10, Pokal 3:0, Playoffs: 10:5