Die Saison 2023/24 endet für ALBA BERLIN mit Platz zwei in der easyCredit Basketball Bundesliga: Das vierte Spiel der BBL-Finals am Freitagabend in der Uber Arena verlor das Team mit 82:88 gegen den FC Bayern Basketball, der sich mit dem dritten Sieg in der Best-of-Five-Serie seine sechste Deutsche Meisterschaft sicherte. Vor 9668 Fans lieferten die ersatzgeschwächten Berliner den Gästen wieder einen harten Fight, bis die Bayern nach einer ausgeglichenen Hälfte das Spiel im dritten Viertel an sich rissen. In der Crunchtime rafften sich die Berliner ein weiteres Mal auf und sorgten für ein letztes Herzschlagfinale, auch wenn es nicht für das nächste große Comeback reichte. Trotzdem: Am Ende einer Saison mit vielen Ups und Downs bewies das Team noch einmal viel Herz und tollen Teamgeist. Außerdem: Herzlichen Glückwunsch an den FC Bayern München zur Deutschen Meisterschaft! (Foto: Tilo Wiedensohler)
Israel González (ALBA-Headcoach): „Glückwunsch an Bayern zur Meisterschaft. Die Münchener haben eine exzellente Saison gespielt. Ich bin sehr stolz auf mein Team. Jeder Spieler hat sich im Laufe der Spielzeit verbessert – genauso wie die ganze Mannschaft. Danke an meine Spieler und an den ganzen Staff! Sebastian Trzcionka und Thomas Päch haben einen tollen Job gemacht. Danke an die Physios und die Teammanager, einfach Danke an alle! Es war für uns eine sehr schwierige Saison, die uns immer wieder vor neue Probleme gestellt hat. Das Wichtigste war aber, dass wir gemeinsam als Team durch die Ups und Downs gegangen sind und nie auseinandergebrochen sind. Wenn ich mir einen Spielverlauf ausmalen könnte, mit dem man würdig ein Meisterschaftsfinale verlieren kann, wäre es genau der von heute. Ich weiß nicht, woher wir diese Energie und Leidenschaft noch einmal hernehmen konnten. Aber wir haben immer an uns geglaubt und am Ende hatten wir sogar die Chance auf den Sieg.“
Pablo Laso (Bayern-Headcoach): „Zuerst: Gratulation an meine Spieler! Das war ein hartes Jahr für uns und wir haben bis zum Ende gekämpft. Zehn Monate, über 80 Spiele, Pokalsieg, Tabellenerster der BBL-Hauptrunde, 13 Siege in der EuroLeague und jetzt die Meisterschaft – wir haben immer alles gegeben und das macht mich als Trainer sehr glücklich. Jetzt haben wir Zeit zu feiern und können uns noch einmal an diese Playoffs zurückerinnern. Ludwigsburg hat es uns in der ersten Runde schwergemacht. Es war hart, Würzburg zu besiegen, und es war erst recht schwer, heute hier zu gewinnen. Das Ende des Spiels steht sinnbildlich dafür, was für ein Gegner ALBA ist: Die Berliner haben viel Herz und kämpfen bis zum Ende. Lange sah es so aus, als ob wir das Spiel unter Kontrolle hätten, aber es war klar, dass es nicht leicht werden würde. Wir haben zwar mit sechs Punkten gewonnen, aber wir mussten für diesen Sieg bis zur letzten Sekunde kämpfen.“
Johannes Thiemann (ALBA-Kapitän): „Ich möchte mich noch einmal bei unseren Fans bedanken, die uns durch alle Höhen und Tiefen in dieser Saison unterstützt haben und auch heute wieder unglaublich waren. Wir haben nie die Hoffnung verloren und hätten das Comeback am Ende beinahe geschafft. Viele Mannschaften hätten schon längst aufgegeben. Dass wir es in diesen Playoffs trotz so vieler Widerstände so weit geschafft haben, macht mich stolz.“
Best of ALBA: Sterling Brown 25pt (4/7 Dreier) 6rb 6as 1bl | Yanni Wetzell 11pt | Johannes Thiemann 9pt 10rb | Komplette Statistik
Mit gleichem Kader und leicht veränderter Starting-Five begann ALBA das vierte Spiel der BBL-Finalserie. Johannes Thiemann ersetzte Tim Schneider, bei Bayern startete indes Devin Booker an Stelle von Ex-Albatros Niels Giffey. Der Mann der ersten Minuten war allerdings Carsen Edwards. Der Aufbauspieler erzielte im ersten Viertel neun Punkte und führte sein Team zu einer 22:21-Führung.
Im zweiten Spielabschnitt besorgte die ALBA-Bank jedoch den Umschwung: Krešimir Nikić brachte Energie, Sterling Brown dunkte, Justin Bean ließ Serge Ibaka per Reverse-Layup ins Leere fliegen, und schon lagen die Albatrosse mit 34:24 in Führung. Doch die Münchener hatten die passende Antwort parat und robbten sich bis zur Halbzeit auf 44:46 heran.
Die letztliche Entscheidung fiel dann im dritten Viertel. Angeführt vom weiterhin treffsicheren Carsen Edwards, der weitere zwölf Punkte in Durchgang drei auflegte und am Ende zum MVP der Finalserie gekürt wurde, waren die Gäste nun defensiv auf der Höhe und gestatteten den Albatrossen nur sechs Punkte. Das Ergebnis war ein Berliner 52:65-Rückstand vor dem Schlussabschnitt.
Doch die auch in den letzten Momenten der Saison 2023/24 zeigte das Team noch einmal sein großes Herz: Aus einer quasi aussichtslosen Lage warfen Johannes Thiemann und Co. nochmal alles in die Waagschale und hatten wenige Sekunden vor Schluss beim 82:84 sogar noch die Chance auf den Ausgleich, doch Sterling Browns Wurf aus der Halbdistanz verfehlte das Ziel knapp. Am Ende jubelten die Bayern über den Titel, doch die Albatrosse wurden für ihre starken Playoffs und den großen Teamgeist noch einmal ordentlich von ihren Fans abgefeiert.