Zurück in der Sömmeringhalle, zurück mit einem Sieg: Die Meisterinnen von ALBA BERLIN haben sich am Sonntagnachmittag unter dem neuen Meisterinnenbanner zu einem erfolgreichen Auftakt in ihre dritte DBBL-Saison gefightet. Gegen die Medical Instinct Veilchen BG 74 aus Göttingen hatte es das Team ohne Deeshyra Thomas, Stefi Grigoleit und Leoni Kreyenfeld über drei Viertel nicht leicht, sorgte aber mit einem starken Schlussviertel für einen 74:64-Erfolg und über 1200 glückliche Fans in der Sömmeringhalle. So kann es weitergehen!
Fotos: Florian Ullbrich
Fast fünf Monate war es am Sonntag schon wieder her, dass die ALBA-Frauen in der Sömmeringhalle mit dem ersten DBBL-Titel der Clubhistorie Geschichte geschrieben hatten. Vor dem ersten Pflichtspiel seit dem großen Triumph hieß es deshalb noch einmal: Ehre, wem Ehre gebührt. Erstmals hing in der Sömmeringhalle das neue Meisterinnenbanner unter der Hallendecke, auch die Titeltrophäe war im Haus, und beides wurde vor dem Tip-Off noch einmal vor versammeltem Publikum gefeiert. Danach lag der Fokus allerdings voll auf den Veilchen aus Göttingen, gegen die ALBA bereits in der Vorbereitung zwei Testspiele absolviert und deutlich gewonnen hatte.
Daran beteiligt waren auch Finals-MVP Deeshyra Thomas, ALBAs erfahrene Insidespielerin Stefi Grigoleit und Nachwuchsnationalspielerin Leoni Kreyenfeld – am Sonntagnachmittag musste Cheftrainer Cristo Cabrera aber auf das Trio verzichten. Eine Zahn-OP verhinderte Einsatz von Deeshyra Thomas, Knieprobleme den von Stefi Grigoleit und eine Erkrankung den von Leoni Kreyenfeld. Dafür standen die WNBL-Doppellizenzspielerinnen Lilli Schultze und Rosalie Esser im Aufgebot.
Die ersten ALBA-Punkte der neuen Saison erzielte dann Kapitänin Lena Gohlisch mit einem butterweichen Dreier, außerdem kam Lilli Schultze schon früh zu ihren ersten DBBL-Minuten. Die 15-jährige Tochter von Ex-Albatros Sven Schultze durfte bei ihrer Erstliga-Premiere direkt 16 Minuten aufs Parkett, erzielte von der Freiwurflinie gleich ihre ersten DBBL-Punkte und feierte mit am Ende zwei Punkten, vier Rebounds, einem Steal und einem Block ein sauberes Debüt.
Ansonsten taten sich die Berlinerinnen in der Offensive zu Beginn jedoch schwer. Die Gäste waren unter den Körben präsenter, hatten mit Meike Oevermann eine verlässliche Scorerin (acht Punkte) und führten nach dem ersten Viertel mit 20:13. Im Vorwärtsgang lief es im zweiten Durchgang dann aber langsam besser. ALBAs einzige Neuverpflichtung Emily Kiser harmonierte mit ihrem neuen Roomie Maggie Mulligan auch im Zusammenspiel auf dem Court, Nina Rosemeyer und Henriette Höfermann trafen von außen und Lena Gohlisch aus der Mitteldistanz. Die Göttingerinnen fanden jedoch immer wieder Antworten und hielten ALBA bis zum 33:40-Halbzeitstand auf Abstand.
Das sollte sich in der zweiten Hälfte jedoch ändern. Die Berlinerinnen kamen mit Energie zurück aufs Parkett und hatten mit ihrer zweiten Roomie-Connection aus Marie Bertholdt und Theresa Simon den perfekten offensiven Punch am Start. Gemeinsam erzielten die beiden Nationalspielerinnen 16 von 20 ALBA-Punkten im dritten Abschnitt, während sich die Veilchen immer schwerer dabei taten, gute Abschlüsse zu finden. Die ALBA-Spielerinnen pirschten sich bis auf 53:55 vor dem Schlussviertel heran, die Stimmung unter den 1238 Fans knisterte.
Und im letzten Durchgang übernahmen die Gastgeberinnen das Spiel dann komplett: Vorne wirbelten weiter Theresa Simon und Marie Bertholdt, hinten legte das Team noch einmal eine Schippe drauf und ließ nur noch neun Punkte zu. Durch ein Vierpunktespiel von Kapitänin Lena Gohlisch beendeten die Berlinerinnen das Spiel mit einem 10:0-Run, zeigten damit wieder ihre nun schon lange bekannten Crunchtime-Qualitäten und holten sich den ersten Sieg im ersten Spiel.
Das zweite Saisonspiel führt die ALBA-Spielerinnen dann am kommenden Donnerstag auch gleich in den zweiten Wettbewerb der Saison: Bei den Talents Bonn Rhöndorf steigt das Team in den DBBL-Pokal ein, der Nord-Zweitligist hat dafür sogar den großen Telekom Dome als Spielstätte organisiert. Und das nächste Heimspiel eröffnet dann den dritten Wettbewerb dieser Spielzeit: Am Donnerstag, 10. Oktober feiern die ALBA-Frauen um 19.30 Uhr ihre große EuroCup-Premiere in der Sömmeringhalle und gehen dann gegen die polnischen Vizemeisterinnen VBW Gdynia zum ersten Mal in der Clubgeschichte auch international an den Start. Nicht verpassen, Tickets hier!
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Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
13:20 | 20:20 | 20:15 | 21:9 | Endergebnis: 74:64
Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 30 | 42
• Assists: 19 | 15
• Ballgewinne: 10 | 3
• Ballverluste: 9 | 18
Best of ALBA: Theresa Simon 17pt 6rb 4as 1bl | Marie Bertholdt 16pt | Lena Gohlisch 12pt 3rb 3as | Maggie Mulligan 10pt 6rb | Komplette Statistik
Marie Bertholdt (ALBA-Insidespielerin): „Wir hatten keine einfache Woche, weil viele von uns krankheitsbedingt nicht im Training dabei sein konnten. Dadurch hatten wir auch nicht unseren normalen Rhythmus, das hat man in den ersten beiden Vierteln gemerkt. Vor allem bei den Rebounds haben wir uns zu einfach schlagen lassen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann aber deutlich fokussierter und konnten uns immer mehr einspielen. Es hat uns auch geholfen, dass wir in der Vorbereitung schon zweimal auf Göttingen getroffen sind. Deswegen wussten wir, dass uns ein sehr physisches und toughes Team erwartet.“
Ružica Džankić (Cheftrainerin Göttingen): „Herzlichen Glückwunsch an ALBA für den verdienten Sieg. Es war ein sehr interessantes und physisches Spiel. Wir haben heute eine bessere Leistung als in den Testspielen gezeigt und Berlin einige Probleme bereitet. Das war unser Ziel, denn wir wussten, dass es das braucht, um in Berlin mithalten zu können. Leider hat es trotz des guten Auftritts nicht zum Sieg gereicht.“