Das Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft in München beginnt in wenigen Tagen. Wenn ALBA BERLIN am Sonntag, dem 7. Juni um 15 Uhr auf die Fraport Skyliners trifft, sind exakt 13 Wochen seit dem bislang letzten Spiel in der easyCredit BBL in Crailsheim vergangen. In einem dreiwöchigen Turnierformat werden unsere Albatrosse um den zweiten zu vergebenen Titel dieser, durch das Corona-Virus geprägten, Saison kämpfen. Wer dabei zur Verfügung stehen wird, wann das Team abreist und wie das Training gerade aussieht, erzählt unser Sportdirektor Himar Ojeda.

ALBA-Spielplan BBL Final-Turnier 2020 (Vorrunden-Gruppe B):
So. 7.6. 15 Uhr vs Frankfurt | live bei MagentaSport
Di. 9.6. 20:30 Uhr vs Bamberg | live bei MagentaSport
Sa. 13.6. 20:30 Uhr vs Vechta | live bei MagentaSport
Mo. 15.6. 20:30 Uhr vs Ludwigsburg | live bei MagentaSport und Sport1
ab Mi. 17.6. K.O.-Runden | kompletter Turnier-Spielplan

Himar, wie geht es Dir gerade?

„Gut, danke. Ich bin ein wenig im Umzugsstress, ansonsten habe ich in den vergangenen Wochen auch mal die Zeit mit der Familie genossen. Aber jetzt ich freue mich darauf, dass wir bald wieder spielen.“

Anders als ein Teil der Spieler bist Du in Berlin geblieben. Ist das Team denn mittlerweile vollständig zurück?

„Bis auf Makai Mason sind alle Spieler wieder in Berlin. Makai ist aus persönlichen Gründen in den USA geblieben, auf ihn können wir bei dem Turnier in München nicht zählen. Außerdem wird auch Tim Schneider nicht mitreisen. Nach seiner Verletzung ist er noch nicht in der körperlichen Verfassung für dieses Turnier.“

Auch Rokas hatte offensichtlich so seine Probleme. Auf Instagram hatte er in der vergangenen Woche ein Foto von einem Schiff gepostet. Wie kam er denn zurück zur Mannschaft?

„Er ist nach der Geburt seines Kindes lange Zeit in Berlin geblieben, aber dann hat er seine Frau und das Baby nach Litauen gebracht. Schon da gab es aber keine Flüge mehr. Deshalb hatte er die Reise mit einer Fähre und dem Auto auf sich genommen. Und das hat er auch für den Rückweg gemacht. Allein die Fahrt mit der Fähre hat 19 Stunden gedauert…“

Gibt es gerade Teamtraining oder wird weiter individuell trainiert?

„Jeder Spieler ist in einem unterschiedlichen, körperlichen Zustand. Wir möchten natürlich Verletzungen vorbeugen und deshalb gehen wir die Sache Schritt für Schritt an. Es gibt auch schon ein paar kurze Sequenzen mit 5-gegen-5-Training. Aber zum großen Teil bestehen die Einheiten aus individuellen Drills. Wir versuchen uns dem normalen Rhythmus so gut wie möglich zu nähern.“
 

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Die Albatrosse bereiten sich im ALBA-Trainingszentrum auf das Turnier vor

Wie alle anderen Mannschaften bei diesem Turnier dürfen auch wir nur 22 Personen mitnehmen, die für die Länge des Turniers auch im Hotel wohnen werden. Wer wird das genau sein?

„Makai und Tim sind wie gesagt nicht mit dabei, aber wir nehmen alle 15 anderen Spieler des Profikaders mit. Neben den Spielern fahren unsere drei Trainer sowie unser Individualtrainer Carlos Frade und Athletiktrainer Pepe Moreno mit. Außerdem werden noch Physiotherapeut Henrik Lange und Teambetreuer Tommy Thorwarth dabei sein. Diese Gruppe arbeitet aktuell in der Schützenstraße und wird auch gemeinsam nach München fahren.“

Wie sieht das Training im Moment aus, worin unterscheidet es sich von dem Training, wie wir es in „normalen“ Zeiten kennen?

„Wir halten uns strikt an das Hygienekonzept der BBL. Das ist dann schon mal etwas ungewohnt, aber wir sind froh, dass wir jetzt wieder Basketball spielen dürfen. Da nehmen wir die zusätzlichen Hygiene-Maßnahmen gerne in Kauf. Die Halle wird jeden Tag nach dem Training von einem professionellen Reinigungsteam desinfiziert und gereinigt. Ansonsten darf niemand in die Halle, nicht einmal ich. Die Standards sind ziemlich hoch, das Infektionsrisiko dadurch minimiert.“

Wie ist das Leben der Spieler außerhalb der Trainingshalle in der Schützenstraße geregelt, was dürfen sie und was nicht?

„Ihr Leben ist bis zur Abfahrt zum Turnier auf die notwendigsten Dinge des Lebens reduziert. Im Prinzip fahren sie mit dem Auto zum Training und wieder zurück und vermeiden viele Kontakte. Das ist natürlich hart, weil es auch die Familie betrifft. Das kann man aber alles auch noch einmal sehr gut im Hygienekonzept der BBL nachlesen.“

Hattest Du Kontakt zu den Spielern?

„Ich darf zwar derzeit nicht zum Training, habe sie aber fast alle davor gesehen. In den letzten Wochen habe ich öfters mal außerhalb der Halle oder vor dem Eingang mit einzelnen Spielern gesprochen. Seit das Hygienekonzept greift, war ich aber auch nicht mehr vor der Halle und habe das Team schon eine Weile nicht mehr persönlich getroffen.“

Wann wird die Mannschaft nach München aufbrechen und wie wird sie dort arbeiten können?

„Die Mannschaft wird am Freitag losfahren. Dann geht es mit dem ALBA-Bus von Berlin nach München. In München hat die BBL alles andere vorbereitet. Es wird Trainingszeiten für jedes einzelne Team geben. Die Mannschaft wird sehr beschäftigt sein, da sie jeden zweiten Tag ein Spiel haben wird. Dazwischen wird es aber bestimmt auch Möglichkeiten für ein paar Gruppenbeschäftigungen geben. Vielleicht wird mal ein Film zusammen geschaut.“

Du gehörst nicht zu den 22 Personen, die im Hotel in München wohnen. Was wirst Du machen, wenn die Spiele laufen?

„Für das Spiel der eigenen Mannschaft darf eine kleine Gruppe als passive Zuschauer mit Abstand zum Spielfeld in die Halle. Aber wir dürfen keinen Kontakt zu den Spielern und Trainern haben. Ich werde regelmäßig nach München fahren und mir die Spiele anschauen.“

Was erwartest du vom Turnier und wie siehst du unsere Chancen?

„Das ist ein völlig neues Format, man kann nicht auf die Erfahrungen aus vorherigen Jahren zurückgreifen. Zudem gab es bei einigen Teams personelle Veränderungen. Die Atmosphäre in der Halle wird ungewohnt sein, wir müssen ohne die Unterstützung unserer Fans auskommen. Aber wir müssen dennoch von Beginn an voll da sein, sonst kann alles schnell vorbei sein. Wir haben fast das ganze Team beisammen und ich hoffe, dass wir gut ins Turnier kommen. Wenn uns das gelingt, ist alles möglich.“