Bundesliga bei den Männern, Bundesliga bei den Frauen – ALBA BERLIN und der Mitteldeutsche BC sind die einzigen Clubs im Land, die seit Sommer 2022 beides bieten: Die ALBA-Frauen sind damals in die Erste Liga aufgestiegen, die Erstliga-Frauen des SV Halle unter das Dach des MBC gezogen. Am Sonntag gibt es jetzt eine ganz besondere Premiere: Erstmals treffen beide Teams beider Clubs bei einem großen gemeinsamen Event aufeinander. In der Stadthalle Weißenfels startet zuerst ALBAs Männerteam um 15.30 Uhr (live bei DYN) gegen den SYNTAINICS MBC den Saison-Endspurt in der easyCredit BBL, direkt danach um 18.30 Uhr (live auf sporttotal.tv) servieren die ALBA-Frauen ihren ersten Matchball im Playoff-Halbfinale der Toyota Damen Basketball Bundesliga gegen den GISA LIONS MBC und können mit dem dritten Sieg in der Best-of-Five-Serie das Finale um die Deutsche Meisterschaft klarmachen.
Fotos: Tilo Wiedensohler
Israel González (ALBA-Cheftrainer): „Da für uns die Euroleague-Saison zu Ende ist, werden wir unsere ganze Energie und vollen Fokus auf die BBL richten. Wir haben in dieser Saison schon zweimal gegen den MBC gespielt und können uns noch gut an das Hinspiel in Berlin erinnern. Im Pokal-Viertelfinale haben wir gezeigt, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben und fahren deshalb vorgewarnt nach Weißenfels.“
Tim Schneider (ALBA-Forward): „Beim Hinspiel gegen den MBC in Berlin sahen wir schlecht aus. Der MBC hat unglaublich stark gespielt, vor allem im Eins-gegen-Eins. Im darauffolgenden Pokal-Viertelfinale in Weißenfels hatten wir dann die Nase vorn und haben eine solide Leistung aufs Parkett gelegt. Das wollen wir am Sonntag wiederholen und bis zum Schluss kämpfen, um den Sieg zu holen. Im letzten BBL-Spiel gegen Ludwigsburg haben wir das gut gemacht, und genau dort wollen wir anknüpfen.“
Das Aufeinandertreffen im November mit dem SYNTAINICS MBC weckt bei den ALBA-Männern keine guten Erinnerungen. Denn die Weißenfelser gewannen das Hinspiel in Berlin überraschend deutlich. Auch wenn ALBA sich schon drei Wochen später im Pokal-Viertelfinale mit 85:70 in Weißenfels eindrucksvoll revanchierte, werden die Berliner die bittere Heimniederlage auch beim Liga-Rückspiel am Sonntag sicher noch im Hinterkopf haben.
Der MBC führt auf dem 13. Tabellenplatz die sechs Teams an, die noch um den Klassenerhalt kämpfen müssen und entsprechend in diesen Wochen noch einmal alles in die Waagschale werfen. Größter Trumpf der Mannschaft von Trainer Predrag Krunić ist dabei ihre Offensivstärke. Mit einem hohen Spieltempo legen die Weißenfelser pro Spiel 86 Punkte auf und leisten sich mit durchschnittlich 13 Ballverlusten im Angriff vergleichsweise wenige Fehler.
Die größte Korbgefahr strahlen dabei mit zusammen 40 Punkten pro Spiel die drei US-Guards Charles Callison, Johnathan Stove und Johnathan Dunn aus. Callison fungiert in diesem Trio als Spielmacher, während der im Januar nachverpflichtete Dunn zu den besten Dreierschützen der Liga (48 Prozent) zählt. Der aktuell heißeste Scorer des MBC ist jedoch Johnathan Stove, der vor zwei Wochen gegen Chemnitz mit 41 Zählern nur knapp einen Liga-Rekord verfehlte.
Viel Erfahrung bieten die Weißenfelser unter dem Korb auf, wo Martin Breunig mit großer Korbgefahr auch aus der Mitteldistanz der zweiteffektivste deutsche Center der BBL ist. Unterstützt wird er von John Bryant, der mit 36 Jahren sowohl über Spielintelligenz als auch ein extrem weiches Handgelenk verfügt, die ihn 2012 und 2013 mit Ulm zum Liga-MVP machten.
Tessa Stammberger (ALBA-Flügelspielerin): „Wir freuen uns total auf Sonntag. Dieses Gefühl, auswärts mit dem Männerteam zu spielen, ist richtig toll. Unser zweites Halbfinale am Freitag war vielleicht nicht superschön. Aber ich bin stolz, dass wir trotzdem bei unserer Defense geblieben sind und den MBC ungefähr auf der gleichen Punktzahl gehalten haben. Jetzt sind wir bereit, das Spiel noch mal zu wiederholen. Wir schauen einfach, was wir bis Sonntag noch verändern und besser machen können, wie Halle dann rauskommt, und freuen uns auf jeden Fall schon.“
Ein Sieg noch bis zum Finale – am Sonntag in Weißenfels können die ALBA-Frauen in ihrer erst zweiten Saison nach dem Aufstieg das nächste ganz große Ding drehen. Playoff-Halbfinale und Platz vier in der ersten DBBL-Saison, in dieser Spielzeit Bronze beim Pokal-TOP4 in Saarlouis, Platz eins nach der Hauptrunde und jetzt die Chance, mit einem Sieg am Sonntag erstmals ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen: Die Entwicklung des Teams von Chefcoach Cristo Cabrera kennt nur eine Richtung.
21 ihrer letzten 22 Spiele haben die Berlinerinnen gewonnen, alle 15 Saisonspiele in der heimischen Sömmeringhalle für sich entschieden, und auch in den Playoffs hat das Team noch kein Spiel abgegeben: Im Viertelfinale gegen die Saarlouis Royals sweepten sich Kapitänin Lena Gohlisch und ihre Kolleginnen zu einem glatten 3:0-Serienerfolg, 2:0 steht es nun im Halbfinale gegen den MBC. Die ersten beiden Siege der Best-of-Five-Serie holte sich das Team zuhause in der Sömmeringhalle, jetzt schickt der 2-2-1-Modus die Berlinerinnen für Spiel drei nach Weißenfels.
Dort werden die ALBA-Spielerinnen aller Voraussicht nach auf bissige Gastgeberinnen treffen, die ein richtiges Do-or-Die-Spiel vor sich haben und noch einmal alles dafür tun dürften, die Saison nicht schon am Sonntag enden zu lassen. Nach ALBAs deutlichem 98:58-Sieg im ersten Halbfinale vergangene Woche zeigten die MBC-Spielerinnen jedenfalls am Freitag in Spiel zwei, dass sie in der Serie noch etwas melden wollen. Mit ihrer einmal mehr herausragenden Defense zogen die Berlinerinnen den intensiven Playoff-Fight jedoch erneut auf ihre Seite und öffneten durch den 65:56-Sieg vor 1888 begeisterten Fans in der Sömmeringhalle die Tür zum Finale.
Den Schritt durch die Tür will das Team nun logischerweise am liebsten auch direkt am Sonntag gehen und damit den wilden Grind vermeiden, der mit den möglichen Spielen vier und fünf der Serie am Dienstag (19.30 Uhr in Halle) und Mittwoch (19.30 Uhr in Berlin) drohen würde. Den Matchball und die Chance dazu gibt es für die ALBA-Frauen ab 18.30 Uhr im zweiten Teil des großen Double-Headers von Weißenfels.