Puh! Beim zweiten Spiel innerhalb von nur 48 Stunden mussten die Meisterinnen von ALBA BERLIN am Samstagabend alles rausholen, um vor mehr als 1000 Fans in der Sömmeringhalle einen 64:62-Sieg nach Verlängerung gegen die Wings Leverkusen klarzumachen. Mit ganz großem Fighting-Spirit und einer Clutch-Performance von Deeshyra Thomas holten sich die Berlinerinnen am Ende einer intensiven Woche den dritten Sieg im dritten DBBL-Spiel der Saison und können nun einmal kurz durchatmen, bevor es am Mittwoch im EuroCup gegen Elitzur Ramla das dritte Heimspiel in Folge gibt.

Nachdem das Team am Donnerstag die historische Premiere im EuroCup Women gefeiert hatte, stand auch die DBBL-Aufgabe gegen Leverkusen unter einem besonderen Stern, denn: Der Oktober gilt seit den 1980er Jahren weltweit als Down Syndrome Awareness Month. Beim Heimspiel war deshalb überall die Kampagne Let's Get Down präsent, die ALBAs Co-Kapitänin Deeshyra Thomas als Mutter einer Tochter mit Trisomie 21 mitinitiiert hat.

Obwohl der Spielmacherin und ihren Teamkolleginnen noch das kräftezehrende Duell mit Gdynia in den Knochen steckte, waren die Berlinerinnen defensiv von Beginn an hellwach. Einen 16:9-Vorsprung erarbeiteten sie sich im ersten Viertel und überstanden auch einen kurzen Schreckmoment, als Captain Lena Gohlisch umgeknickt vom Feld musste. Mitte des zweiten Spielabschnitts konnte sie aber wieder zurückkehren und half gegen nun griffigere Gäste mit, zumindest eine 27:25-Führung mit in die Halbzeit zu nehmen.

Auch in der zweiten Hälfte schenkten sich beide Teams defensiv nichts, kamen offensiv aber kaum in ihren Rhythmus. Das dritte Viertel beendeten die Wings mit einem Dreier auf den Buzzer und gingen so mit einer 41:38-Führung ins Schlussviertel. Ein Raunen ging durch die Sömmeringhalle, doch dann pushten die ALBA-Fans ihr Team zur Schlussoffensive. Und das war nötig, denn 20 Sekunden vor Ende führten die Leverkusenerinnen mit vier Punkten. Doch dann kam der nächste große Crunchtime-Auftritt von Deeshyra Thomas: Erst traf sie einen smoothen Turnaround-Jumper, dann erzwang ALBAs starke Defense beim Leverkusener Einwurf sechs Sekunden vor Schluss einen Ballverlust – und aus der Mitteldistanz war die Spielmacherin danach noch einmal zur Stelle. 54:54, Overtime!

Die Gäste erwischten auch hier wieder den besseren Start, gingen schnell mit 60:54 in Führung. Doch dann zauberte Deeshyra Thomas einen Reverse-Layup in den Korb, Marie Bertholdt bewies Touch aus der Nahdistanz und Lena Gohlisch schoss ohne Nerven einen Dreier aus der Ecke in die Reuse, um das Spiel wieder rumzureißen. Mit einem 10:0-Run drehten die Berlinerinnen trotz aller EuroCup-Strapazen noch einmal auf, Maggie Mulligans Block zehn Sekunden vor Ende beim 63:60 machte dann den Deckel drauf. Ligaspiel Nummer drei, Ligasieg Nummer drei!

Und Heimspiel Nummer drei innerhalb von einer Woche gibt es schon am kommenden Mittwoch (16. Oktober, Tickets hier): Um 19 Uhr gibt es dann den nächsten EuroCup-Fight in der Sömmeringhalle gegen die israelischen Meisterinnen von Elitzur Ramla. Einmal durchatmen, dann weitermachen!


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Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
16:9 | 11:16 | 11:16 | 16:13 | 10:8 | Endergebnis: 64:62

Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 38 | 34
• Assists: 16 | 16
• Ballgewinne: 15 | 16
• Ballverluste: 28 | 29

Best of ALBA: Deeshyra Thomas 15pt 4as 4st | Marie Bertholdt 10pt 3rb 2bl | Maggie Mulligan 8pt 6rb 2st 2bl | Theresa Simon 6pt 5rb 3as | Lena Gohlisch 6pt 3as | Tessa Stammberger 6pt 3rb 3st | Komplette Statistik


Deeshyra Thomas (ALBA-Spielmacherin): „Es freut mich sehr, dass wir gewonnen haben. Der Grund für diesen Sieg liegt vor allem bei den defensiven Basics, denen wir immer treu bleiben und die auch heute funktioniert haben. Für mich war es eine besondere Partie durch den Down Syndrome Awareness Month und unsere Kampagne. Ich bin sehr dankbar für den ganzen Support, den wir heute bekommen haben.

Lea Wolff (Wings-Spielmacherin):In der Overtime zu verlieren, das ist super ärgerlich und tut immer weh. In der Schlussphase haben wir Deeshyra Thomas nicht unter Kontrolle bekommen, und sie hat das Spiel übernommen. So direkt nach dem Spiel ist es schwierig, das Positive zu sehen, aber gegen die amtierenden Meisterinnen so zu spielen und in die Overtime zu kommen, ist natürlich etwas Gutes.