Zwei Punkte und ein Ausrufezeichen: Johannes Thiemann stellt den Block an der Dreierlinie gegen Münchens D.J. Seeley. Louis Olinde nutzt das, orientiert sich Richtung Korb und springt ab. Der Pass von Jayson Granger kommt im perfekten Moment, Olinde muss den Ball nur noch fangen und per Dunking durch den Korb hämmern.
Es sind die Punkte zum 79:60 gegen den FC Bayern München, die Albatrosse wachsen an diesem 3. Januar über sich hinaus. Am Ende steht ein 85:72-Heimsieg zu Buche. Dabei stehen die Vorzeichen vor der Partie denkbar schlecht: Mit Peyton Siva, Luke Sikma, Marcus Eriksson, Niels Giffey und Lorenz Brenneke fehlen gleich fünf Spieler, dazu befindet sich Coach Aito wegen seiner Corona-Infektion in Quarantäne. Dass es im ersten Spiel des neuen Jahres trotzdem zum Sieg gegen die Bayern reicht, liegt zum einen an einer extrem entschlossenen Mannschaftsleistung, zum anderen aber auch daran, dass einige Spieler individuell Top-Leistungen auf das Parkett bringen. So wie Forward Louis Olinde.
Der Sieg gegen die Münchner dient nämlich als Paradebeispiel für die Vielseitigkeit des 22-Jährigen. 17 Punkte legt der von der Bank kommend auf und trifft dabei fünf seiner sechs Feldwürfe sowie sechs seiner sieben Freiwürfe. Dazu kommen starke drei Steals und zwei Blocks. Offense, Defense – Olinde macht an diesem Januar-Sonntag alles und so gut wie alles richtig. Mehrmals ist er von den Bayern beim Zug zum Korb nur per Foul zu stoppen, während er sich die Punkte aus dem Feld einerseits dank des Erarbeitens von guten Positionen in Korbnähe und andererseits dank des weichen Händchens aus der Distanz verdient. Defensiv schnappt sich Olinde mit einem Mix aus guten Rotationen innerhalb der Team-Defense, dem richtigen Gespür und purer Entschlossenheit Steals und Blocks, seine langen Arme schlagen nach jedem Ball und stören die Bayern Angriff um Angriff, während das Selbstvertrauen der Albatrosse mit jeder gelungenen Aktion spürbar wächst.
„Das war einfach geil gespielt vom ganzen Team. Es hat sich gut angefühlt heute“, sagt Olinde nach der Partie bei MagentaSport. „Jeder wollte es zu hundert Prozent, alle haben Defense gespielt“, so Olinde über eine Mannschaftsleistung, in der an diesem Tag „unendlich viel“ Intensität gesteckt habe. Und: Die den Albatrossen Auftrieb für die nächste schwere Aufgabe nur zwei Tage später geben konnte. Denn da folgte trotz der vielen Verletzten mit dem EuroLeauge-Heimsieg gegen Baskonia das nächste Highlight des jungen Basketball-Jahres.
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