Es war eines dieser Spiele, das im Nachhinein gut und gerne als Sieg des Willens betrachtet werden kann. Am 15. Dezember gewannen die Albatrosse in der EuroLeague in Belgrad ein dramatisches Spiel nach Verlängerung, nachdem die Berliner zu Beginn des vierten Viertels zeitweise mit elf Punkten hinten lagen.

Angeführt wurde das Team dabei von Point Guard Maodo Lô, der an diesem Dienstagabend in Belgrad wohl sein bislang bestes Spiel im ALBA-Trikot absolvierte. Von der Bank aus erzielte der Berliner seine wettbewerbsübergreifende Saisonbestleistung von 21 Punkten, womit er nur knapp an seinem Career High von 22 Zählern vorbeischrammte. Dazu kamen starke sechs Assists. Lô diktierte gemeinsam mit dem ebenfalls sehr gut aufgelegten Point-Guard-Kollegen Peyton Siva (19 Punkte, sechs Assists) das Tempo des eigenen Spiels und war vor allem auch dann zur Stelle, wenn es zählte: Mitte des vierten Viertels traf er zwei wichtige Dreier in Folge, um den Rückstand auf zwischenzeitlich sieben Punkte zu verkürzen. 40 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit legte Lô einen Zweier für Niels Giffey auf, mit dem der Kapitän ALBA auf 74:76 heranbrachte, ehe Luke Sikma das Spiel mit zwei erfolgreichen Freiwürfen kurz vor Schluss in die Verlängerung schickte.

Die Overtime selbst eröffnete Lô mit einem erfolgreichen Korbleger, ehe er mit einem Assist noch den Weg für einen wichtigen Dreier von Jayson Granger bereitete. Das Team kam in der Folge so richtig ins Rollen und gewann das Spiel schlussendlich mit 90:84. „Das war ein richtiger Fight“, sagte ALBAs Nummer 0 nach der Partie. „Roter Stern hat ein tolles Spiel gemacht. Umso glücklicher bin ich, dass wir vor allem in der Verlängerung sehr gut gespielt und das Spiel gewonnen haben.“ Ein Sieg, der nochmal eindrucksvoll bewies, wie viel Kampfgeist aller Widrigkeiten zum Trotz in diesem ALBA-Team steckt. Ein richtiger Sieg des Willens eben.

Bank-Performance des Monats November 2020: Niels Giffey