Was für ein großer Fight! Auch wenn es für das Team von ALBA BERLIN am Sonntagnachmittag in den Playoffs der Toyota Damen Basketball Bundesliga nicht für den nächsten großen Coup gereicht hat, können die Aufsteigerinnen stolz auf ihre Halbfinalserie gegen die Rutronik Stars Keltern sein. Nach dem außergewöhnlichen Heimsieg am Freitag in der ausverkauften Sömmeringhalle unterlag das Team von Chefcoach Cristo Cabrera dem Topclub aus Baden-Württemberg im entscheidenden dritten Spiel der Best-of-Three-Serie auf fremdem Parkett mit 62:84 und verpasste damit den Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft. Die grandiose erste Bundesliga-Saison ist für die Berlinerinnen aber noch nicht vorbei: Am kommenden Donnerstag empfängt ALBA nun in der Sömmeringhalle die GiroLive Panthers Osnabrück zum Hinspiel um Platz drei.

Fotos: Harry Rubner
 

Dass die Aufsteigerinnen nach der unglücklichen Auswärtsniederlage im ersten Duell der Serie vor einer Woche nun noch ein zweites Mal nach Keltern reisen und die Deutschen Meisterinnen der Jahre 2018 und 2021 sowie einzigen EuroCup-Teilnehmerinnen dieser DBBL-Saison in einem Alles-oder-Nichts-Spiel ums Finale fordern würden, damit hatte kaum wer gerechnet. Doch beim fulminanten Sieg in der Sömmeringhalle vor 2346 elektrisierten Fans am Freitagabend hatten die Berlinerinnen ein weiteres Mal in ihrer furiosen Aufstiegssaison gezeigt, dass ihnen alles zuzutrauen ist.

Das Publikum in der Sporthalle des Schulzentrums Dietlingen – darunter auch einige ALBA-Fans – konnte also ein bissiges Duell erwarten. Und das wurde es auch, denn beiden Teams war von Beginn an anzumerken, wie viel ihnen der Einzug ins Finale bedeuten würde. ALBA spielte mit viel Energie und schickte Keltern so im ersten Viertel gleich 14-mal an die Freiwurflinie. Daraus resultierten neun Punkte für die Gastgeberinnen, die eine 23:16-Führung mit ins zweite Viertel nahmen. Dort machten die Rutronik Stars weiter Druck, doch die Berlinerinnen hielten dagegen und lagen zur Halbzeit beim 33:43 weiter in Schlagdistanz.

Acht Punkte Rückstand waren es für die Berlinerinnen am Freitag zur Pause gewesen, ehe sie das Spiel mit einem grandiosen Comeback in der zweiten Hälfte drehten. Doch im zweiten Spiel innerhalb von nicht einmal 48 Stunden fehlte dem Team am Sonntag dafür nun die Kraft. Keltern drückte weiterhin und war vor allem unter dem Korb griffiger: Im Zweierbereich dominierten die Gastgeberinnen und trafen 67 Prozent ihrer Versuche, und auch von der Dreierlinie liefen die Rutronik Stars mit 60 Prozent Trefferquote heiß. Die Berlinerinnen wehrten sich zwar auch in der zweiten Hälfte weiter mit viel Engagement, am Ende war für sie an diesem Nachmittag jedoch nicht mehr drin. Keltern gewann das Spiel verdient mit 84:62.

Die Favoritinnen entschieden damit eine intensive Halbfinalserie für sich, in der die ALBA-Aufsteigerinnen ihnen alles abverlangten, und treffen nun in der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft auf die TK Hannover Luchse, die sich bereits am Freitag in ihrer Halbfinalserie gegen die GiroLive Panthers Osnabrück durchgesetzt hatten. Doch auch für ALBA ist die Spielzeit noch nicht vorbei: Gegen Osnabrück hat das Team nun im Hin- und Rückspielmodus die Chance, diese große erste Saison mit Platz drei zu krönen. Schon am kommenden Donnerstag empfängt ALBA die Panthers um 19 Uhr in der Sömmeringhalle (Tickets hier), das Rückspiel findet dann am Sonntag danach in Osnabrück statt. Da geht noch was!


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Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
16:23 | 17:22 | 11:22 | 18:19 | Endergebnis: 62:84

Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 28 | 38
• Assists: 12 | 25
• Ballgewinne: 10 | 8
• Ballverluste: 14 | 21

Best of ALBA vs. Keltern: Stefanie Grigoleit 15pt 6rb 2st 1bl | Deeshyra Thomas 13pt 4as 3rb 2st | Lena Gohlisch 10pt | Gesamte Statistik (Swish-App)


Lena Gohlisch (ALBA-Kapitänin): „So direkt nach dem Spiel sind wir natürlich erst einmal enttäuscht. Vor allem weil wir es heute in der zweiten Halbzeit nicht geschafft haben, unser Spiel zu machen, und dann von Keltern etwas überrannt wurden. Ich glaube, dass wir insgesamt aber sehr stolz auf uns sein können. Wir haben über die Saison hinweg eine super Entwicklung als Team gemacht und freuen uns, dass es jetzt noch nicht vorbei ist. Wir wollen auf jeden Fall noch Platz drei holen und freuen uns auf die zwei kommenden Spiele. Osnabrück wird sicherlich keine leichte Aufgabe. In der Hauptrunde haben wir zuhause gegen sie verloren, da haben wir jetzt die Chance auf Revanche!“