Das ALBA-Team war am Donnerstagabend in der Mercedes-Benz Arena ganz nah dran, den EuroLeague-Titelfavoriten aus Spanien zu besiegen. Nach einem 16-Punkte-Rückstand im dritten Viertel kämpften sich die Albatrosse in einem tollen Comeback auf nur noch einen Zähler Rückstand in der Schlussminute zurück. Aber dann wollte den Berlinern der entscheidende Wurf nicht gelingen, obwohl sich Chancen boten. So nahm der FC Barcelona einen 88:86-Sieg mit auf den Rückweg.

Best of ALBA: Blatt 17pt 6as 3rb 1st / Smith 15pt 2rb / Thiemann 12pt 7rb 2as / Sikma 8pt 5rb 3as 1st / 9pt 2rb 1as / Komplette Statistik

ALBAs Cheftrainer Israel González konnte in diesem Spiel erstmals seit langer Zeit wieder zwölf Profispieler einsetzen. Neben den Verletzten Jonas Mattisseck und Marcus Eriksson fehlte nur noch Tim Schneider aufgrund eines grippalen Infektes.

Die Albatrosse taten sich zu Beginn schwer, Barcelona forcierte einige Turnover und traf sehr hochprozentig aus dem Feld. Und selbst wenn die Katalanen mal nicht trafen, holten sie sich die Rebounds. In der Viertelpause fand Coach Israel González dann die richtigen Worte. ALBA gelang dank starker Defense und einem explosiven Tamir Blatt (drei Dreier im zweiten Viertel) der Turnaround, zur Halbzeit stand es 46:45.

Das Momentum kippte jedoch zu Beginn des dritten Viertels erneut, und der mehrfache spanische Meister zog auf 16 Punkte davon. Wie schon in der ersten Spielhälfte gelang den Albatrossen abermals ein Comeback und knapp eine Minute vor Spielende lag das Team nur mit einem Punkt zurück. Die Gäste bewiesen in der dramatischen Schlussphase jedoch einen kühlen Kopf und siegten mit 88:86.

Weiter geht es am Sonntag in Göttingen um 20.30 Uhr mit einem echten Do-or-Die-Spiel. Nur eine Woche nach der ersten ALBA-Niederlage in der BBL kommt es an gleicher Stätte zum Revanche-Duell im Pokal-Viertelfinale.


Israel González (ALBA-Headcoach): „Barcelona ist ein großartiges Team, sie spielen tollen Basketball, und wir können eine Menge von ihnen lernen. Zu Beginn haben wir sehr schlecht gespielt, nach und nach haben wir unseren Rhythmus aber gefunden. In der zweiten Hälfte sind wir wieder schlecht gestartet, haben jedoch einen Weg zurück ins Spiel gefunden. Meine Spieler haben heute viel Einsatz gezeigt, es ist das vierte Spiel in Folge, in dem wir das Effektivitätsranking gewinnen, aber das Spiel verlieren. Das zeigt mir, dass wir gut spielen. Uns fehlt es gerade einfach an Kleinigkeiten.“

Šarūnas Jasikevičius (Barca-Headcoach): „Gratulation an unsere Spieler und Fans. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel werden würde, und genau das war es auch. Es war ganz offensichtlich ein Spiel der Läufe. Das sieht man an den Ergebnissen jedes Viertels. Jedes Mal, wenn wir angefangen haben, unsere Aufmerksamkeit zu verlieren, ist ALBA zurückgekommen und hat sich wieder ins Spiel gebracht. Im zweiten Viertel lag es daran, dass wir unkonzentriert waren, im vierten Viertel daran, dass ALBA einfach richtig, richtig gut ist.“

Johannes Thiemann (ALBA-Center): „Wir hatten die Chance, sie zu schlagen. Das hat heute leider unglücklich nicht geklappt. Aber das ist ein Spiel, auf dem wir aufbauen können. Barcelona ist – ein bisschen untypisch für sie – besser ins Laufen gekommen. Wir haben oft zu statisch gespielt. Das ist nicht unser Spiel, und in diesen Phasen sind wir in Rückstand geraten. Wir haben immer noch Spieler, die aus Verletzungen zurückkommen. Da ist es nicht leicht, den Rhythmus zu finden und gleich wieder flüssig zu spielen. Damit müssen wir umgehen.“