Win or go home – mit diesem kurzen, aber schlüssigen Merkspruch wäre die Ausgangsposition für das Team von ALBA BERLIN vor dem zweiten Halbfinalspiel in der Toyota Damen Basketball Bundesliga eigentlich gut umschrieben. Die vielzitierte Parole hat in diesem Fall jedoch einen kleinen Schönheitsfehler: Denn die Aufsteigerinnen spielen an diesem Freitag (19 Uhr, live bei sporttotal.tv) in der Sömmeringhalle und befinden sich damit ja bereits zuhause. An der Sachlage ändert das aber natürlich nichts: Damit das Playoff-Duell mit den Rutronik Stars Keltern nach der Auswärtsniederlage in Spiel eins am vergangenen Sonntag ein alles entscheidendes drittes Spiel bekommt, braucht es für die Berlinerinnen den 1:1-Ausgleich in der Best-of-Three-Serie und damit vor den eigenen Fans nichts anderes als einen Sieg gegen das Topteam aus dem Südwesten.
Fotos: Tilo Wiedensohler
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Wir erwarten wieder eine richtig volle Sömmeringhalle und öffnen den Einlass deshalb schon 90 Minuten vor Spielbeginn. Es gilt weiter freie Platzwahl, seid also bitte rechtzeitig vor Ort und rückt auf den Tribünen gut zusammen. Es wird nicht nur auf dem Court ein enges Spiel!
Dreimal haben die Berlinerinnen in dieser Saison gegen Keltern gespielt, und dreimal haben sie verloren. Aber die Niederlage am letzten Wochenende hat sich anders angefühlt für das Team. Nicht nur, weil sie mit 62:75 knapper ausfiel als die Niederlagen in den beiden Hauptrundenspielen, die jeweils mit 25 Punkten Abstand an die Deutschen Meisterinnen der Jahre 2018 und 2021 und einzigen EuroCup-Teilnehmerinnen dieser DBBL-Saison gingen.
„Das war jetzt das erste Spiel gegen Keltern, in dem wir über 40 Minuten lang ein ebenbürtiger Gegner waren“, sagt Lena Gohlisch: „Nach dem Spiel waren wir erst mal etwas enttäuscht, weil wir ja gesehen haben, dass wir auch wirklich eine Chance hatten, das Spiel zu gewinnen. Aber mit ein bisschen Abstand überwiegt der Stolz zu sehen, dass wir noch einmal einen riesigen Fortschritt gemacht haben im Vergleich zu den Spielen in der Hauptrunde.“
Als ALBAs 29-jährige Kapitänin am Sonntag im Schlussviertel einen Dreier zum 56:59 getroffen hatte, stand die Partie in Keltern kurz davor zu kippen. Das hatte sich nach den beiden Hauptrundenspielen und einem zwischenzeitlichen 16-Punkte-Rückstand im ersten Halbfinalduell nicht unbedingt angedeutet. Aber die Berlinerinnen zeigten zum x-ten Mal in dieser Saison ihre unwiderstehlichen Comeback-Qualitäten – auch wenn es gegen Kelterns Klasse mit den zahlreichen Nationalspielerinnen und international erfahrenen Akteurinnen am Ende nicht zum Sieg reichte.
Mitgenommen hat das Team trotzdem mehr als das bittere Gefühl der Niederlage: „Natürlich verliert niemand gerne“, betont Lena Gohlischs Co-Kapitänin Deeshyra Thomas. „Aber wir haben uns selbst bewiesen, dass wir als Team gewachsen sind, seitdem wir das letzte Mal gegen Keltern gespielt haben.“ Und daraus schöpft die ALBA-Squad Kraft für das nun zweite Playoff-Duell mit Keltern: „Spiel eins hat uns das Selbstvertrauen gegeben, das wir am Freitag brauchen“, bekräftigt Deeshyra Thomas. „Jetzt sind wir alle bereit dafür, uns beim Heimspiel in einer vollen Halle mit den besten Fans zu rehabilitieren.“
Dreimal haben die Berlinerinnen in dieser Saison gegen Keltern gespielt, und dreimal haben sie verloren. Aber die ligaweit einzigartige und atemberaubende Stimmung in der Sömmeringhalle, die kennt das Topteam aus dem Nordschwarzwald noch nicht. Zwei der drei bisherigen Saisonduelle sind in Keltern über die Bühne gegangen, das Spiel in Berlin fand zum feierlichen DBBL-Heimdebüt der Aufsteigerinnen als großer Doppelspieltag mit den ALBA-Männern in der Max-Schmeling-Halle statt. Wenn nun wie zuletzt im Viertelfinale gegen Herne wieder über 2000 Fans das Team in der dichten Atmosphäre der Sömmeringhalle pushen, dann ist das noch einmal eine komplett andere Zündstufe.
Die letzten Gegnerinnen können ein Lied davon singen: Die vergangenen vier Heimspiele hat ALBA allesamt gewonnen, und überhaupt gab es diese Saison in der Sömmeringhalle nur zwei knappe Niederlagen gegen die beiden anderen aktuellen DBBL-Halbfinalistinnen aus Hannover und Osnabrück. „Wir freuen uns auf das Spiel am Freitag zuhause und haben da sicher auch eine realistische Chance, den Sieg zu holen und den Ausgleich zu schaffen“, ist Lena Gohlisch deshalb zuversichtlich.
Sollte es damit klappen, dann würde sie mit ihren Teamkolleginnen keine 48 Stunden später schon wieder in Keltern aufschlagen und im alles entscheidenden dritten Duell der Serie am Sonntag (16 Uhr, live bei sporttotal.tv) um den Einzug ins Finale spielen. Und selbst wenn es dafür nicht reichen sollte als sechstplatziertes Team der Hauptrunde im Duell mit den Hauptrundenzweiten aus Keltern, wäre die Saison noch nicht vorbei: Gegen das unterlegene Team aus der Halbfinalserie zwischen Hannover und Osnabrück ginge es dann kommende Woche im Hin- und Rückspiel um Platz drei. Aber wie auch immer: Die Saison der Aufsteigerinnen ist schon jetzt eine Sensation, und der Fokus liegt auf Freitag. Sie haben nichts zu verlieren.
ALBAs Halbfinaltermine im Überblick:
Sonntag, 09. April, 16 Uhr: Spiel 1 in Keltern – 62:75 (N)
Freitag, 14. April, 19 Uhr: Spiel 2 in Berlin (Tickets hier)
Sonntag, 16. April, 16 Uhr: Spiel 3 in Keltern (falls nötig)
Spiel 2 der Best-of-Three-Serie gegen die Rutronik Stars Keltern startet am Freitag um 19 Uhr. Tickets für das Spiel in der Sporthalle Charlottenburg (Sömmeringhalle) gibt es zum Preis von 12 bzw. 8 Euro (ermäßigt) im Online-Shop. Die Begegnung wird zudem hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt.